"Pump and Dump"-Operationen bzw. Aktienbetrug sind immer weiter auf dem Vormarsch. Die Kriminellen kaufen Aktien relativ unbekannter Firmen und veröffentlichen dann erfundene bzw. gefälschte Informationen über dieses Unternehmen mit dem Ziel, den Aktienkurs zu verändern (Pump) und die Aktien dann zum Optionspreis zu verkaufen (Dump). Mithilfe von Computern und dem Internet ist es überhaupt kein Problem, die entsprechenden Kontaktdaten zu verzerren. Fallbeispiel: Concorde America schafft über 200.000 Arbeitsplätze in Spanien
Am 28. Juli 2004 wurde bei pinksheets.com online eine Pressemitteilung veröffentlicht, der zufolge Concorde America Inc. eine "einzigartige Lösung" für den Rückgang der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte gefunden habe, dem sich die Staaten Europas wegen des rückläufigen Bevölkerungswachstums gegenüber sähen. Auch sei man "mit der spanischen Regierung zu der Einigung gelangt", dass in Spanien über 200.000 Arbeitsplätze geschaffen würden. Daraufhin stieg der Kurs der Concorde America-Aktie von 2,57 Euro auf 4,47 Euro.
In einer weiteren Veröffentlichung am 9. August 2004 wurde die erste Pressemitteilung insofern korrigiert, als "die spanische Regierung" durch "einen der größten Landwirtschaftsbetriebe Spaniens" ersetzt wurde.
Am darauf folgenden Tag schloss Concorde America bei 5,45 Euro, und der Umfang der gehandelten Aktien erhöhte sich innerhalb nur eines Tages von über 1 Million auf über 2,35 Millionen. Diese Aktien wurden auf Websites wie "winningstockpicks.net" und "lunchparty.com" angeboten.
Am 11. August 2004 gab es eine dritte Pressemitteilung, der zufolge das Unternehmen eindeutig klarstellte, dass die beiden vorangegangenen Mitteilungen Fälschungen waren und vom Unternehmen nicht freigegeben worden seien. Der Aktienkurs ging daraufhin wieder auf ca. 1,70 Euro zurück, die Anzahl der gehandelten Aktien belief sich kürzlich auf 350.000 Stück.
"Pump and Dump"- Netzwerke arbeiten von mehreren Standorten weltweit aus. Besonders berüchtigte Orte sind hierbei Boca Raton in Florida (USA), Malaga (Spanien) und die Britischen Jungfraueninseln. Die Börsen führen umfangreiche Listen bekannter "Pump and Dump"-Geschäftemacher. Aber die Weite des Internets und die Geschwindigkeit, mit der eine neue Online-Identität erstellt werden kann, erleichtert den organisierten Banden die Taktik, innerhalb kürzester Zeit eine Identität aufzugeben und eine neue anzunehmen.
Aber hier ist genau das Gegenteil der Fall. Kommen immer gute Nachrichten und Aktienkurs fällt weiter.
|