Durch Verkäufe: Qimonda Dresden nimmt Millionen ein
Ein Investor, der den Standort als Ganzes übernimmt und weiter betreibt, hat sich aber bislang nicht gefunden. Dresden. Durch den Verkauf von Gebäuden, Werkzeugen, Chemikalien und Inventar hat Qimonda seit der Insovlenz mehr als 100 Millionen Euro eingenommen. Bei der Verwertung seines Standorts Dresden setzt der insolvente Speicherchiphersteller unterdessen auf eine neue Strategie. Maschinen und Inventar sollen künftig nicht mehr einzeln verkauft werden, sondern im Paket bei speziellen Auktionen unter den Hammer kommen, sagte der Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Jaffé, Sebastian Brunner, der Nachrichtenagentur dpa. Vor Weihnachten sei man mit dieser Taktik schon sehr erfolgreich gewesen. Die nächste Auktion stehe im Februar an. Auch das frühere Hauptverwaltungsgebäude könnte demnächst einen neuen Besitzer finden. ?Da sind die Verhandlungen sehr weit fortgeschritten?, sagte Brunner.
Qimonda, einst Branchen-Leuchtturm am ?Silicon Saxony? genannten Mikroelektronik-Standort Sachsen, hatte Anfang 2009 Insolvenz angemeldet. Seit mehr als einem Jahr werden sämtliche Gebäude und Maschinen, alle Werkzeuge und die Büroeinrichtung verkauft - von der kompletten Produktionsanlage bis hin zum Kugelschreiber, 70.000 Teile insgesamt. Deutlich mehr als 100 Millionen Euro sollen dabei nach dpa-Informationen bereits zusammengekommen sein.
Investor noch nicht gefunden
Ein Investor, der den Standort als Ganzes übernimmt und weiter betreibt, hat sich bislang nicht gefunden, auch wenn das weiter möglich wäre, wie Brunner betonte. Die damals zur Produktion nötigen Chemikalien und Gase seien bereits zu fast 100 Prozent verwertet, sagte er. Bei der Computertechnik und den Werkzeugen liege die Quote bei 70 bis 80 Prozent, die Fertigungsanlagen seien zu mehr als 60 Prozent verkauft.
60 Mitarbeiter von einst fast 3.000 sind aktuell noch mit Instandhaltung und Verkauf beschäftigt. Der ?QD-Shop?, in dem anfangs ein Großteil des Inventars angeboten wurde, ist inzwischen nicht mehr regelmäßig geöffnet. Ein Ende der Verwertung sei trotzdem nicht absehbar, sagte Brunner. Einen festen Termin gebe es nicht. (dpa)
das Hauptverwaltungsgebäude bekommt keiner der PC oder HL Branche! Die können auch ganz sicher nichts mit der noch vorhanden Technik in der FAB anfangen!
----------- ?Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.?
Neubiberg, 10. Mai 2011 ? Die Infineon Technologies Dresden GmbH hat die Immobilien und Fabrikationsanlagen vom Insolvenzverwalter über das Vermögen der Qimonda Dresden GmbH & Co. OHG, Dr. Michael Jaffé, für insgesamt 100,6 Millionen Euro erworben. Die Immobilien grenzen unmittelbar an das Unternehmensgelände von Infineon in Dresden. Der Erwerb der Immobilien umfasst Reinraumtechnik und Fertigungsanlagen sowie Betriebsmittel der 300mm-Fertigung der früheren Qimonda Dresden GmbH & Co. OHG und ist Teil der strategisch ausgerichteten Kapazitätserweiterung des Unternehmens.
Der Insolvenzverwalter hatte die Reinräume nach der Insolvenzeröffnung weiter betriebsbereit gehalten. Infineon übernimmt nun sämtliche noch verbliebenen Vermögensgegenstände und Fabrikationsanlagen.
Die Transaktion sichert Infineon 300mm-Fertigungsanlagen. Diese sind eine wichtige Grundlage für den möglichen Aufbau einer Volumenfertigung für Leistungshalbleiter auf 300mm-Wafern. Die Infineon Technologies AG arbeitet derzeit an einem Entwicklungsprojekt, in dem der Einsatz von 300mm-Wafern auch bei der Fertigung von Leistungshalbleitern auf Dünnwafer-Basis erprobt wird. Dazu richtet Infineon am Unternehmensstandort in Villach, Österreich, eine Pilotlinie ein. Einige der nun erworbenen Maschinen werden zur Komplettierung der Pilotlinie in Villach eingesetzt. Über die Aufnahme einer Volumenfertigung und den möglichen Fertigungsstandort wird Infineon im Laufe des Geschäftsjahres entscheiden.
Leistungshalbleiter werden zum Beispiel in Elektrofahrzeugen, Wind- und Solaranlagen, Motoren und Generatoren aller Art, PCs und Servern, Haushaltsgeräten, Flachbildfernsehern und Spielekonsolen eingesetzt. Sie tragen dazu bei, dass elektronische Geräte deutlich weniger Energie verbrauchen.
Aufgrund dieser Transaktion sowie des weiteren Kapazitätsausbaus infolge des anhaltend starken Auftragseingangs und guter Auftragsbestände, erhöht Infineon das Investitionsbudget für das Geschäftsjahr 2011 von rund 700 Millionen Euro auf nun 850 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2010 betrug das Investitionsvolumen 325 Millionen Euro. Das Unternehmen definiert Investitionen als Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte einschließlich aktivierter Forschungs- und Entwicklungskosten.
Di, 10.05.11 14:48 ROUNDUP: Infineon übernimmt Qimonda-Anlagen in Dresden DRESDEN (dpa-AFX) - Mehr als zwei Jahre nach der Pleite ist der insolvente Dresdner Chiphersteller Qimonda vollständig verkauft. Für gut 100 Millionen Euro übernimmt der direkte Nachbar Infineon die verbliebenen Produktionsanlagen sowie die Gebäude, in denen Qimonda bis Anfang 2009 Speicherchips entwickelt und hergestellt hatte. Damit sei die Verwertung abgeschlossen, teilte Insolvenzverwalter Michael Jaffé am Dienstag mit.
Das Insolvenzverfahren war am 1. April 2009 eröffnet worden. Hoffnungen auf einen Investor, der das Werk als Ganzes übernimmt, zerschlugen sich. Jaffé hatte das Unternehmen deshalb in Einzelteilen verwertet - von der kompletten Chip-Produktionsanlage bis hin zu Stiften und Lochern. Das Image von 'Silicon Saxony' hatte durch die Insolvenz in Folge des Preisverfalls für Computerchips arg gelitten. Inzwischen sieht sich die Branche trotz harter Konkurrenz aus Asien und den USA jedoch wieder im Aufwind. Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) stellte Infineon am Dienstag millionenschwere Unterstützung bei Investitionen in Technologie und Arbeitsplätze in Aussicht. Die Regierung hatte bei den Verhandlungen mit am Tisch gesessen.
'Wir sind mit der Verwertung insgesamt sehr zufrieden, weil wir neben einem guten Ergebnis für die Gläubiger auch erreicht haben, dass die Anlagen von Qimonda Dresden nun wieder wertschöpfend genutzt werden und neue Arbeitsplätze entstehen können', betonte Jaffé. Zuletzt hatten noch rund 50 von einst mehreren tausend Qimonda-Mitarbeitern die Maschinen in Schuss gehalten und die Verwertung organisiert. Ein Teil von ihnen soll ebenfalls bei Infineon Dresden, einer hundertprozentigen Tochter der Infineon AG unterkommen.
Das Unternehmen bezeichnete die Übernahme der Gebäude und Anlagen als 'Teil der strategisch ausgerichteten Kapazitätserweiterung'. Wie die Maschinen genau eingesetzt werden sollen, stehe noch nicht fest, hieß es. Im vergangenen Jahr hatte Infineon den Standort bereits für 40 Millionen Euro ausgebaut, um damit der anhaltend hohen Nachfrage zu begegnen. Für dieses Jahr waren 72 Millionen Euro ohne die Übernahme der Qimonda-Teile angekündigt. Bei Infineon in Dresden arbeiten rund 1.900 Menschen.
Abgeschlossen ist das Insolvenzverfahren für Qimonda Dresden mit dem Ende der Verwertung noch nicht. Nun müssten unter anderem die Ansprüche der Gläubiger geprüft werden, hieß es. Für die insolvente Qimonda AG in München ändert der Verkauf überhaupt nichts, weil die Verfahren voneinander getrennt laufen. Qimonda ist eine frühere Tochter von Infineon. Wegen vermeintlicher Fehler bei der Ausgliederung des Unternehmens hatte Qimonda-Verwalter Jaffé den Dax-Konzern vergangenes Jahr verklagt. Das Verfahren läuft noch./eni/DP/edh
"Ich glaube du trollst. Vor ein paar Wochen erst ging ein Brief rum das der Rest der austehenden Gehälter/Ansprüche mit einer Quote von ca. 50% ausgezahlt wird."
Das kann ich so nicht belegen. Fakt ist das die Abfindung zur Hälfte ausgezahlt wird/wurde. Von ausstehenden Gehältern war da keine Rede......
----------- ?Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.?
Man kann da viel reininterpretieren in das posting. Ich denke auch dass die forderungen aus abfindungen in die schuldnerfolge reingehen, also nach der insolvenzquote abgearbeitet werden. Ausstehende gehälter sollten durch das ALG ausgeglichen werden, gibt also nix vom IV.