Es gab die NS-Ideologie, es gab die offiziellen Vertreter dieser Ideologie (30 bis 40 % der Bevölkerung), die auch meist selbst an sie glaubten, und es gab eine große Mehrheit (60 bis 70 %) von Menschen, die sich - aus schierer Angst um ihr Leben - nicht mal zaghaft kritisch dazu äußerte, weil es in diesem Willkürregime zum Tod im KZ geführt hätte.
Sie sagten nichts, und sie logen, wenn sie gefragt wurden, dass sie mit dem System einverstanden seien. Sie haben auch die Sprüche aufsagen können, die die Nazis bei solcher Fragerei hören wollten. D.h. sie waren die stillen Mitläufer, die im tiefsten Innern gegen das System waren, aber nicht wagten, dagegen aufzubegehren.
Fills Idee von "ein Volk, ein Führer" ist das, was die NS-Ideologen damals predigten - aus Wunschdenken, denn die Realität war anders (wie oben beschrieben).
-------------------
Ähnlich war es in der DDR, da gab es die Bonzen und deren Begünstigte (30 bis 40 %), die die heilige marxistische Doktrin lehrten ("Westler sind konsumgeil"), während sie selber mit Westmark in DDR-Intershops einkauften. Und es gab auch in der DDR eine große Menge an Kritikern, die das Maul hielten, jedenfalls bis 1989, als die Macht der Bonzen (wegen Russlands Schwäche) wegbrach.
"In Nazideutschland waren alle Nazis" (= sinngemäß Fill) ist eine ähnlich dumme Aussage wie "in der DDR waren alle Kommunisten".
|