@Wasserbüffel Zu deinen Fragen im Posting #801
Eine Übernahme von NN durch einen Mitbewerber ist nicht so einfach machbar. Die Novo-Nordisk Stiftung müsste die Mehrheit aufgeben. Dies ist sehr unwahrscheinlich.
In einem früheren Posting habe ich bereits die Aktionärsstruktur beschrieben.
Auszug aus Wikipedia: Alle A-Aktien der Novo Nordisk A/S gehören seit dem 31. Dezember 1999 der Novo A/S, die wiederum Eigentum der Novo-Nordisk-Stiftung ist. Die Novo-Nordisk-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung, deren Ziel es ist, eine stabile Basis für die Unternehmen der Novo-Gruppe zur Verfügung zu stellen, sowie sich am wissenschaftlichen, humanitären und sozialen Fortschritt zu beteiligen. Die A-Aktien repräsentieren 25,5 % des gesamten Stammkapitals und 68,5 % der Stimmen. Dies bedeutet, dass die Novo A/S auf der Hauptversammlung immer die Stimmenmehrheit hat.
Die größten Mitbewerber sind Sanofi und Lily.
Was die aktuelle Marktsituation angeht, muss man sicher feststellen, dass die Konkurrenzsituation nicht besser geworden ist.
Durch die Einführung der DPP-4-Hemmer und SGLT-2-Inhibitoren hat sich die Palette der oralen Medikation deutlich ausgeweitet. Und dies ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, es werden noch weitere Substanzen aus dieser Klasse auf den Markt kommen und auch die neue Klasse der SGLT-2/SGLT-1-Inhibitoren werden mit dem dualen Wirkansatz den Markt enger machen. Es ist also zu erwarten, dass der Markt der oralen Antidiabetika immer enger wird und zu einem reinen Verdrängungsmarkt werden wird, so wie dies bereits im Bereich der Antihypertensiva vor Jahren passiert ist.
Fakt ist aber auch, dass im Insulin- und GLP-1-Markt noch immer NN mit knapp 50% Marktanteil dominiert und Sanofi und Lily den Rest unter sich aufteilen.
Weiterhin muss man beachten, dass bisher nahezu jeder Typ-2-Diabetiker letztlich doch bei einer Insulintherapie landet, egal, welche orale Medikation er vorher hatte.
Natürlich wollen in Zukunft manche Unternehmen mit sogenannten Biosimilars in den Insulinmarkt drücken, aber das muss man erst einmal abwarten. Zum Einen ist die Herstellung von Insulin, auch Biosimilar, nicht so leicht und günstig machbar, wie eine klassische Tablette?, was dann auch den Preis des Nachahmerproduktes nicht so viel günstiger ausfallen lässt. Zum Zweiten ist es auch eine Frage der Qualitätssicherung, die gewisse Ansprüche an die Herstellung stellt.
Da sich dieses Problem für NN, Sanofi und Lily gleich verhält, sehe ich da keine große Verschiebung.
Noch ein Wort zur aktuellen Entscheidung der FDA. Dass in dem Zulassungsprozess wieder einmal weitere Daten gefordert werden, ist doch seit den letzten Markteinführungen normal. Dieses Spiel hat die FDA bei Tresibe so gespielt und auch bei den Produkten von Lily (Trulicity) und Sanofi (LixiLan) lief das so. Also, ich sehe hier keinen Grund zur Sorge.
|