... Manchen Teilnehmer erstaunte noch mehr, dass er diese ausgerechnet bei dem offiziellen Wettbewerb vorführte. Was er herausgefunden und in Vacouver zeigte, wäre auf dem Schwarzmarkt der Computerkriminalität ein Vielfaches wert gewesen, und dort hätte er Kasse machen können...
?Nennt mich einfach nur Nils.? Aus der kriminellen Szene hat zwar bis heute niemand Interesse an Nils bekundet, trotzdem möchte er seinen Nachnamen nicht in Zeitungen lesen.
Die Veranstaltung heißt Can-SecWest und ist ein Kongress für Computersicherheits-Experten. Pwn2own ist Hackerslang und bedeutet: Wem es als Erstem gelingt, über das Netz in einen Computer einzudringen, der darf ihn als Preis mitnehmen.
In diesem Jahr ging es darum, Browser auf Rechnern anzugreifen, die unter den Betriebssystemen Windows 7 von Microsoft und Leopard von Apple laufen. Als Browser traten an: Microsofts Internet Explorer 8, Firefox 3 und Safari von Apple. Am Ende erwischte es alle. ?Keine Software ist hundertprozentig sicher?, sagt Nils, ?es ist nur die Frage, welchen Aufwand man reinsteckt.?
Lücken, auf die es Internet-Kriminelle abgesehen haben, tun sich beispielsweise auf, wenn eine Abfolge von Befehlen einen Browser wie Firefox zum Absturz bringt. Quasi im Fallen versucht der Angreifer der Software dann noch schnell Befehle unterzuschieben, die auf dem angegriffenen Rechner ausgeführt werden sollen. Der Benutzer merkt davon erst dann etwas, wenn plötzlich seine Kreditkartendaten oder seine Passwörter im Internet auftauchen. Bereits vor dem Abflug hatte Nils solche Lücken in allen drei Browsern des Wettbewerbs gefunden. Doch als er in Kanada ankam, war der Firefox-Browser gerade in einer neuen Version erschienen, und das Loch, das er daheim entdeckt hatte, gestopft. ?Da musste ich nochmal ein bisschen nachlegen?, erzählt der 25-Jährige. Browser, in den vergangenen Jahren häufig Ziel von Angriffen, könnten eigentlich sicherer sein, sagt Nils, aber wenn sie jeden Befehl erst daraufhin prüfen würden, wie gefährlich er ist, wären sie nicht so schnell wie es Internet-Nutzer erwarten. Im Internet gibt Nils dennoch Daten wie seine Kredikartennummer an: ?Man muss versuchen, das Risiko zu minimieren?, sagt er. Um eines muss er sich im Moment nicht sorgen. Nach dem spektakulären Auftritt in Kanada machten ihm einige Sicherheitsfirmen Job-Angebote. Er kann sich nun bis zum September aussuchen, bei wem er am liebsten arbeiten möchte. @SZ,HELMUTMARTIN-JUNG ----------- we h rt sich jemand ?
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