Ich will mir mal nicht vorwerfen, überhaupt nichts getan zu haben.
Vielleicht eine E-Mail an alle Ortsvereine der großen Parteien? Gemeinsam einen Text erstellen und absprechen, wer welche Regionen/Parteien damit bedenkt?
Nachfolgend mal ein Vorschlag. Der Anfang drückt schon meine Hoffnung aus, hier einige Mitstreiter zu finden.
Betreff: Ja zu TTIP? Ja seid Ihr denn irre?
Hallo,
wir sind eine kleine Gruppe von Leuten, die sich in einem Internet-Diskussionsforum zum Thema Geldanlage zusammengefunden haben. Demnach verfügen wir über ein wenig oder vielleicht auch ein wenig mehr Kapital, das wir gern durch Kauf und Verkauf von Aktien vermehren. Daraus mögen sie entnehmen, dass wir ganz bestimmt nicht "wirtschaftsfeindlich" eingestellt sind.
Aber wir machen uns Sorgen um die Konsequenzen der so genannten "Freihandelsabkommen" - TTIP, CETA, TISA. Und wir sind konsterniert darüber, dass es CDU/CSU, wesentlichen Teilen der SPD und sogar manchen Grünen gar nicht schnell genug damit gehen kann, das alles unter Dach und Fach zu kriegen.
Wir wenden uns an Sie, weil Sie offensichtlich politisch interessiert sind - sonst hätten Sie sich nicht einer Partei angeschlossen. Das Interesse sollte auch dazu führen, dass Sie überdurchschnittlich sachkundig sind. Und Sie haben, alle zusammen von Sassnitz bis Weil am Rhein, die Möglichkeit zu sagen "Stop, das wollen wir nicht haben." Wir wollen mit diesem Text anregen zum Nachdenken, Informieren und Diskutieren. Bitte erörtern Sie das Thema und schreiben Sie uns, was Sie darüber denken.
Politikern vertrauen, dass sie schon das Richtige tun werden? Hat es sich denn als richtig erwiesen, bezüglich des Euros Politikern zu vertrauen? Was uns vor 15 Jahren erzählt wurde, nämlich "das wird toll, da müsst Ihr kein Geld mehr wechseln, wenn Ihr verreist" kann man doch nur als kindisch bezeichnen gegenüber dem, was tatsächlich Thema hätte sein müssen. Vieles, was niemals hätte passieren sollen, ist schon eingetreten oder es ist zu erwarten, dass es auch noch innerhalb von 15 bis 20 Jahren nach der Euro-Einführung eintreten wird. In Zypern wurde Menschen Geld weggenommen, die am Tag X viel Geld auf einem Bankkonto liegen hatten. Das kann Zocker getroffen haben, die ihr Geld noch nicht in Sicherheit gebracht hatten. Das kann aber genauso auch ganz normale Menschen getroffen haben, die zufällig zwei Wochen zuvor ein Haus verkauft haben. Jeder, der mal für eine solche Aktion mitverantwortlich war, hat keinerlei Vertrauen mehr verdient!
1945/46/47 war Deutschland besiegt, zerstört und geteilt. Viele Millionen Menschen waren tot, vermisst, verletzt, in Gefangenschaft, ausgebombt oder aus ihrer Heimat vertrieben. Firmen litten unter fehlenden/zerstörten Mitarbeitern, Gebäuden, Maschinen, Verkehrswegen, Verkehrsmitteln. Früher bezogene Rohstoffe oder belieferte Kunden waren nun oft unerreichbar, weil in einer anderen Besatzungszone oder sonst hunderte Kilometer weit entfernt.
Wenn damals einer, der gut reden konnte, gesagt hat, "wir müssen das, das, das machen, damit es uns bald wieder besser geht," dann war wohl nachvollziehbarerweise die Neigung groß, dem zu folgen. Womöglich sah man sich aufgrund akuter Not gezwungen, bestimmte Dinge zu tun, obwohl man befürchtete, dass dies längerfristig negative Folgen haben kann. Aber die übermächtig erscheinenden Probleme, manche fürchteten, allein das Wegräumen der Trümmer würde Jahre dauern, wurden bewältigt ohne "Freihandelsabkommen".
Welche Gründe haben wir derzeit, übereilt die Katze im Sack zu kaufen?
Man möge doch bitte in aller Ruhe da, wo in der Vergangenheit sogenannte "Freihandelsabkommen" abgeschlossen wurden, vorherige Ankündigungen mit tatsächlich eingetretenen Folgen vergleichen. Man kann lesen, dass es in Mexiko nichts wurde mit den versprochenen Arbeitsplätzen durch NAFTA und dass laut einer US-Studie TTIP 600.000 Arbeitsplätze in Europa kosten wird. Laut dem auch eindeutig nicht wirtschaftsfeindlichen IFO-Institut wird TTIP ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,49% in zehn Jahren bringen. Das ist so gut wie nichts!
Das große Unverständnis beginnt ja schon damit, dass man überhaupt über irgendwas verhandelt mit Leuten, von denen man denken muss, die wissen schon alles, was man sagen will - Die hören ja jeden ab. Oder ist es schon so weit, dass über zu viele Spitzenpolitiker zu viel ausgeforscht wurde an Liebesaffären, politischen und geschäftlichen Tricksereien, Steuerhinterziehung und schwarz beschäftigten Putzfrauen, als dass man sich dem dringenden Wunsch, über bestimmte Dinge zu verhandeln und ein Abkommen zu schließen noch verweigern könnte? Als Alternative fiele einem höchstens noch ein, dass offenbar etliche Spitzenleute es als sooo wahnsinnig geilen Gedanken empfinden, als ziemlich alte Leute ziemlich viel Geld zu kassieren von einem Konzern oder Wirtschaftsverband, . . .
Abbau von Zollschranken? Von anderer Seite kann man hören, es gibt ja kaum noch Zölle, die man abbauen könnte. Außerdem gibt es auch kaum noch Steuern für Unternehmen, die eine optimale Vermeidungsstrategie "fahren". DARÜBER muss gesprochen werden und zwar zunächst innerhalb der EU und ohne Scheu davor, dass mal "die Fetzen fliegen". Steuerzahlende deutsche Bürger werden durch Machenschaften wie in Luxemburg betrogen. Wer hier erfolgreich Geschäfte macht, der muss hier angemessen Steuern zahlen - Das war mal eine völlig selbstverständliche Vorstellung. In einigen Jahren ist man mit solchen Worten vielleicht Extremist und Ziel des Verfassungsschutzes, schließlich wendet man sich damit gegen die neuen Herrscher.
Abbau von "nichttarifären Handelshemmnissen" (amerikanische Autolampen rot, europäische Autolampen gelb)? Was spricht denn dagegen, dass man überlegt, ob es zwingende sachliche Gründe für bestehende Regelungen gibt oder ob man sich einigen kann auf "wir streichen diese unsere Regelung, wenn gleichzeitig Ihr diese Eure Regelung streicht"? Beseitigung von lästigem Gestrüpp, aber der Wald aus Sozialstandards, Umwelt- und Verbraucherschutz bleibt bestehen! Und selbstverständlich gibt es auch keinen Grund auszuschließen, dass irgendwann neue Regelungen beschlossen werden, wenn man diese für nötig hält.
Investorenschutz? Nationaler Gerichtsbarkeit wird misstraut - aber diesem Konstrukt von Verhandlungen zwischen drei Anwälten, die mal einen Staat, mal einen Konzern vertreten und mal als neutraler Richter agieren sollen, der letztlich alleine über Hunderte Millionen oder Milliarden Euro/Dollar entscheidet, soll man vertrauen? Das lässt sich doch wohl noch viel einfacher manipulieren. Was regen wir uns dann überhaupt noch auf über Ex-Minister, die innerhalb ganz kurzer Zeit nach dem Ausscheiden aus dem Amt einen viel besser bezahlten Posten annehmen?
Es ist doppelter Unfug zu sagen, zwischen Europa und Amerika braucht es diese Sonderregeln nicht. Erstens weiß jeder, der das sagt, dass es zu einem solchen Verzicht sowieso nicht kommen wird - er will ja nur empörte Leute ein wenig beruhigen. Und zweitens - Wenn man mit solchen Ausnahmen tatsächlich mal anfangen würde, dann käme jeden Tag ein anderes Land, das auch meint, doch wohl über geordnete Verhältnisse zu verfügen. Wie wollte man denn dann noch irgendjemand sagen, "bei Euch muss das so laufen"? Nein, komplett, weltweit, muss das gestrichen werden. Wenn man Bedarf dafür sieht, dann mag man über die Schaffung einer neuen Gerichtsbarkeit auf internationaler Ebene nachdenken, mit echten Richtern, die auf nationaler Ebene gezeigt haben, dass sie ihr Handwerk beherrschen.
Entgangene Gewinne der nächsten 20 Jahre dürfen allerdings kein Thema sein, über das da verhandelt wird. Natürlich sollte staatliches Handeln niemand in den Ruin treiben. Aber dass Produkte oder Methoden, die mal als ungefährlich galten, aufgrund neuer Erkenntnisse als gefährlich gelten und über kurz oder lang verboten werden, solche Problemen können einem eben begegnen und müssen dann bewältigt werden. Oder hätte denn z.B. der Hersteller von E 605 die Möglichkeit haben sollen, nach dem Verbot des Mittels entgangene Gewinne für die Dauer von 20 Jahren einzuklagen?
Wenn TTIP mit allem Drum und Dran in Kraft getreten ist, dann sollte man übrigens nicht auf das hoffen, was allgemein als "Vernunft" bezeichnet wird. Wenn eine Möglichkeit besteht, Einnahmen zu erzielen und sei die Begründung auch noch so absurd, dann muss eine Aktiengesellschaft diesen Anspruch geltend machen. Verzichtet sie darauf, dann werden Aktionäre die Aktiengesellschaft verklagen, schließlich wurden die Einnahmen des Unternehmens und damit letztlich der Gewinn geschmälert, von dem wiederum ein (möglichst großer) Teil als Dividende an die Eigentümer ausgeschüttet werden soll.
"Wenn Nordamerika und Asien vor uns so ein Abkommen schließen, dann blablabla."Hahaha!
In den USA wird immer weniger produziert, immer mehr aus China importiert. Und finanzieren lassen sich die Amerikaner ihr Lotterleben auch noch von den Chinesen. Aktuell bringen sie an vielen Stellen des Landes Chemikalien in den Boden ein, um ein wenig Öl und Gas rauszuholen. Zustände wie in einem Land der Dritten Welt! Wenn in Deutschland Chemikalien im Boden festgestellt werden, dann wird ein riesiger Aufwand betrieben, um sie da rauszuholen.
In China "pimpen" sie das Wirtschaftswachstum, indem sie große Städte bauen, die offenbar niemand braucht - sie stehen mehr oder weniger leer. 64 Millionen leere Wohnungen mit tieferem bis mittlerem westlichem Standard soll es in China geben, so zumindest das Ergebnis einer kurzen Suche im Internet. Wenn diese Blase platzt, dann stellt das alle Immobilienkrisen der letzten Jahre in den Schatten. In China hätte in den letzten Jahrzehnten die Chance bestanden, zu beweisen, dass innerhalb einer Diktatur hervorragende Leistungen für das ganze Land und alle Bürger erbracht werden können. Ein bis zwei Prozent weniger jährliches Wachstum wären immer noch toll gewesen - und dafür Wert legen auf Umweltschutz, Bekämpfung der Korruption, angemessene Entschädigung aller Bürger, die einem Großprojekt weichen müssen. Chance leider verpasst!
Indien - Atommacht mit Kasten-Irrsinn und Dauerfehde mit Atommacht Pakistan.
Japan kommt seit Jahrzehnten nicht aus der Krise raus. Die Schuldenquote ist höher als in Griechenland.
Russland - Was bleibt denn da noch übrig ohne den Verkauf von Öl, Gas und anderen Rohstoffen?
Korea ähnelt Deutschland, Teilung des Landes und wirtschaftliche Entwicklung in dem Teil, der mehr Glück hatte. Aber wenn da mal die Grenze fällt, dann wird man noch viel größere Unterschiede zu bewältigen haben.
Vor all denen muss man sich ganz furchtbar in die Hose machen. Also echt jetzt!
Deutschland und Europa sind toll - oder könnten es zumindest sein mit den richtigen Leuten vornedran.
Mit freundlichen Grüßen
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