Hypo Real Estate Holding

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neuester Beitrag: 16.04.08 20:25
eröffnet am: 25.12.05 15:48 von: nuessa Anzahl Beiträge: 1008
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08.03.08 20:45

2629 Postings, 6154 Tage DrShnuggleHRE

Die Hypo Real Estate ist für mich eigentlich keine richtige Bank mehr im eigentlichen Sinne, nur weil da noch Hypo von der Hypo Vereinsbank im Namen steckt. Sie ist doch vielmahr eine Art eine gewerbe Imobilien Makler, Verwalter und Fonds. Bitte korrigiert mich, fals ich hier falsch liege. Finde aber aus dem Finansektor die HRE, DB, Allianz und Münchener Rück interessant. Außerdem finde ich die extrem abgestrafte Biogasbranche interessant. Biotech ist auch ein Thema für mich. Aber die Finanzwerte liefen die vergangenen Jahre nur mittlemäßig, gerieten dann als erste in die Krise und sind für antizyklische Investments doch momentan besonders geeignet. Werde aber mindestens noch bis Mai an der Seitenlinie warten. Nur bei der HRE bin ich mir nicht so sicher!  

08.03.08 20:52

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08LeoF - bei Deiner "Strategie"

übersiehst Du, dass jegliche Erholung an den Aktienmärkten voraussetzt, dass
die Finanzaktien laufen. Eine Rallye ohne Finanzwerte gibt es nicht. Das lehrt die
Vergangenheit und steht wie ein Gesetz.

Zweitens werden die Finanzwerte schon deshalb bei einer Aufwärtsbewegung
vorneweg laufen, weil sie am meisten abgegeben haben. Und innerhalb der
Finanzwertegruppe werden diejenigen Werte outperformen, die am meisten abgegeben haben.

Damit will ich nicht sagen, dass die Finanzwerte demnächst explodieren. Aber falls
sie nicht deutlich zulegen, wird auch jegliche sonstige Markterholung ausbleiben.

Was Du mit "Kausalitäten und Bilanzregeln, auf die man im Grunde keinerlei Einfluss
mehr hat..." meinst, verstehe ich nicht. Ich hoffe nur für Dich, dass Dir klar ist,
dass kein Aktionär bei einem Unternehmen irgendwelchen Einfluss auf Bilanzregeln hat.
Nicht einmal die Unternehmen selbst haben Einfluss auf sie. Allenfalls auf ihre
Anwendung. Das gilt grundsätzlich für alle Unterehmen und hat mit Banken speziell
überhaupt nichts zu tun.  

08.03.08 21:26
1

80400 Postings, 7510 Tage Anti LemmingFuzzi - wo die Risiken liegen

"Die ganz überwiegende Mehrheit hier pflegt lustvoll ihr defätistisches HRE-Imago,
unter Vorschiebung immer neuer Risiken. Ich frage also: wo konkret sind die denn?
Bitte Zahlen und Fakten nennen und vorrechnen."


Die Risiken liegen in denjenigen "Zahlen und Fakten", die jetzt noch nicht bekannt sind. Aus den bekannten Zahlen (Vergangenheit) auf die Zukunft zu schließen birgt die Gefahr, dass sich die Faktenlage in Zukunft ändert. Dies könnte z. B. - wie bei der IKB und den Landesbanken zig Mal geschehen - , dadurch passieren, dass noch mehr Leichen im Keller "gefunden" werden. Im Klartext heißt das: Risiken, die bislang so klein SCHIENEN, dass man sie keiner Erwähnung würdig fand, WERDEN nun plötzlich erwähnt, weil sich "ungeahnte" Schieflagen ergeben. Das gilt, wie Malko anmerkte, nicht nur für Subprime, sondern auch für die vielen Gewerbeimmobilien, wo von USA ausgehend die nächste Pleitewelle zur rollen droht.  

08.03.08 22:08

4152 Postings, 7128 Tage Warren B.hier mal die Größenordnung die in Gefahr ist...

"Nach Schätzungen der Analysten sei das Unternehmen mit rund 20 bis 25 Mrd.
EUR in versicherten Krediten engagiert. Da nun gerade die Kreditversicherer
von Ratingagenturen abgestuft würden, würden von dieser Seite erneut
Abschreibungen drohen." ...

Auch wenn das bei weitem nicht alles Subs sind, wird die eine bisherige
Abschreibung von 390 Mio.? wohl kaum ausreichen, um alles wieder ins Lot
zu rücken!!! Voralem nicht, wenn sich die Krise weiter ausbreitet...

"US-Bank fürchtet Subprime-Folgen

Die US-Hypothekenkrise springt nach Einschätzung der US-Investmentbank
Merrill Lynch auf andere Kreditmärkte über.

Ausgehend von den schlecht benoteten Immobiliendarlehen hat sie sich auf die
Autokredite, die Gemeindekredite und ganz allgemein auf den Markt für
Handelskredite ausgebreitet, sagte der neue Bankchef Thain.

Die Folgen sieht Thain in einer sehr ausgeprägten Verlangsamung der
Wirtschaftstätigkeit!"  ...

Quelle: N-TV

Ich bin felsenfest davon überzeugt, das da bei der HRE noch weitaus mehr
auf dem Spiel steht, als die genannten (restlichen) 610 Mio. ?!!!!!!!!!!
Ich gehe von Risiken in Milliardenhöhe aus!

Natürlich ist das derzeit ein allgemeines Problem bei Banken, insbesondere
aber von Hypothekenfinanzierern!!!

Gruß

Warren B.

PS: Schön ausgeprägte und vorallem sachliche Diskussion!!! :-)  

09.03.08 00:21

334 Postings, 6157 Tage LeoFFuzzi, 777

habe mich anscheinend irgendwie undeutlich ausgedrückt: was Du über Finanzwerte als Hauptakteure fast aller Rallyes meinst und was ich Deiner Meinung nach übersehen hätte: genau dies ist ja der Kern meiner "Strategie"....

mit "man" meinte ich nicht irgendwen von uns, sondern die HRE selbst. Das ist ja der Kern ihrer und der meisten der derzeitigen Probleme: wenn "a" passiert, z.B. die Herabstufung bestimmter, bisher als sicher (da best geratet) geltender Anlageformen durch die Ratingagenturen, dann folgt daraus unweigerlich und zwangsläufig "b" (Abschreibungsbedarf bei der HRE). Die Möglichkeiten, diesen Nexus zu umgehen, sind begrenzt und langwierig. 

 

09.03.08 00:29

334 Postings, 6157 Tage LeoF...

(Fortsetzung)

damit wollte ich eigentlich nur DrShnugle sagen, daß man sich für eine derzeitige Investitionsentscheidung an anderen Kriterien als an einem auf wackeligen Füßen stehenden KGV-Verhältnis orientieren sollte. Alle diese Schätzungen bei allen Banken basieren auf der Voraussetzung eines in den wesentlichen Zügen stabilen Ratinggefüges.

 

 

09.03.08 01:19
1

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08WarrenB & Alle - diese Duskussion

gleitet immer mehr ins Metaphysische ab. Wir drehen uns im Kreis.
Da wird von Gefahren fabuliert, "die noch keiner kennt"; Geschäfte, die zum
Alltag JEDER Bank gehören und Selbstverständlichkeiten werden zu Monstern
aufgeplustert.

Da ich kein Idiot bin und mich viele Stunden jeden Tag mit der Beschaffung von Informationen abmühe, weiß ich sehr genau, dass das Bankgeschäft hoch riskant
ist. Und selbsverständlich ist mir auch das Downgrade der Kreditversicherer
bekannt. Dieses Thema haben wir vor Wochen schon hier heiß diskutiert, als die
Monoliner-Krise bekannt wurde.

Es geht doch aber hier in erster Linie um die Frage, ob HRE ein unüblich hohes
Risiko immanent ist, das den im Vergleich zu anderen Banken grotesk höheren
Kursverfall rechtfertigen würde, obwohl jene z.T. deutlich höhere Abschreibungen
haben vornehmen müssen und das auch nicht im Voraus hinausposaunt haben.
Diese Frage kann -muss- aus meiner Sicht klar verneint werden.

Was das Risiko mit den Monolinern anbetrifft, so wiederhole ich nochmals das
bereits Gesagte: das ist aktuell kein Thema. Weder Depfa noch HRE haben bisher
Downgrade-bedingte Rückstellungen vornehmen müssen; und wenn sie es je
müssten, dann wären es Buchverluste aufgrund von Sicherheits- und Bilanzvor-
schriften. Wer masochistische Freude daran hat, sich mit Untergangsszenarien
zu beschäftigen, die gar nicht auf der Agenda stehen - bitteschön. Mir ist das zu dämlich. Denn würde ich damit anfangen, so müsste ich das bei so gut wie allen
Werten tun. Denn auf irgendeine Art sitzen schließlich alle im selben Boot.

Ich bleibe dabei: solange mir nicht klipp und klar vorgerechnet wird, dass HRE
über das bekannte Maß hinaus unmittelbar von einem Verlust bedroht ist, ändert
sich für mich nichts.  

09.03.08 02:06
1

334 Postings, 6157 Tage LeoFJa, Fuzzi,

natürlich, Du hast in allem wirklich völlig recht. Anders als, glaube ich, Du überlegen hier allerdings ein paar, wann sie einsteigen bzw. weiter nachkaufen sollen. Insofern kommt man um eine ständige Untersuchung der Konstellationen, die auf das Angebot/Nachfrage-Verhältnis einwirken könnten, nicht herum.

So sympathisch und brillant Dein Beiträge hier sind und waren: für eine Auslotung von Kaufzeitpunkten wären sie (wohlgemerkt: aus jetziger Sicht!) nicht hilfreich gewesen.

 

09.03.08 11:17
1

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08LeoF - Kaufzeitpunkt

Ich habe ehrlich gesagt einen etwas anderen Eindruck: dass nämlich überwiegend
schwarz gesehen wird und nur schwarz. Ich wüßte nicht, wer von den Autoren hier
mit dem richtigen Einstiegszeitpunkt "ringt". Aber gut, die Wahrnehmungen sind
unterschiedlich und gesteh Dir gerne zu, dass man das auch anders sehen kann.

Davon abgesehen habe ich sehr wohl über einen etwaigen Einstieg bzw. über den
aus meiner Sicht richtigen Zeitpunkt geschrieben: dass ich zum jetzigen Zeitpunkt
KEIN Langfristinvestment tätigen würde. Was ich aber auf fast alle Aktien beziehe.
Ich habe deshalb seit Jahreanfang auch nichts gekauft, mit Ausnahme eines TUI-
Turbos letzte Woche (was direkt im Zusammenhang mit der vermutlich bevorsteh-
enden Zerschlagung des TUI-Konzerns steht. Es geht hier um den Trade einer
Fantasiebewegung, nicht um ein stragtegisches Investment).

Ich habe außerdem geschrieben, dass ich den Dax 6.400 kaufe. Ich erwarte nach
dem Test dieser Marke (Januar-Tief) eine technische Gegenbewegung des völlig überverkauften Marktes. In diesem Umfeld werde ich Bankenwerte bevorzugen, da
sie am meisten bringen werden. Richtig getradet kann man hier eine komplette Jahresperformance einfahren. Würde der Dax weiter sinken - kein Problem. Da ich
direkt am Trigger handle, wäre das ohne großen Verlust steuerbar. Wer da den Kopf schüttelt, soll sich erinnern: HRE kann im Zuge einer Markterholung von mehreren
hundert Punkten lässig 40...50% zulegen. Gehebelt sind somit gut 200 Prozent drin.

Ja nach Ausgang der Erholungsbewegung kann man anschließend über ein länger-
fristiges Investment nachdenken. Im April wissen wir ohnehin mehr. Vor allem
wissen wir dann eher, was an den diffusen Befürchtungen (nicht) dran ist.  

09.03.08 11:41
2

23388 Postings, 6707 Tage Malko07TUI-Zerschlagung sehr

schwierig und deshalb unwahrscheinlich. Bitte Anleiheprospekte der TUI lesen.  

09.03.08 12:01

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08Malko - das ist zwar kein

TUI-Thread, aber dennoch kurz meine Antwort: die Zerschlagung wird kommen,
egal wie schwierig. Sie ist langfristig die einzige sinnvolle Variante, das Beste
aus TUI zu machen. Und deshalb das Lukrativste. Das werden sich die Großin-
vestoren nicht entgehen lassen. Denn die haben nicht investiert, um auf bessere Zeiten zu warten.  

09.03.08 12:24

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08M. Mross: Bankaktien werden explodieren

M. Mross sieht eine trickreiche Lösung der FED für die Kreditschrott-Krise und in
deren Folge eine Explosion der Bankaktien: (Auszug)

"...Ab dem 18. März wird es allerdings spannend. Dann soll nämlich wieder Geld abgeworfen werden: Eine FED - Zinssenkung von 0.75 Prozentpunkte steht bevor. Diese wird natürlich verpuffen, denn Geld ist derzeit nicht das Problem sondern Kredit.

Das Problem ist vielmehr der drohende Zusammenbruch des Bankensystems. Voll gesaugt mit Kreditschrott stehen angeblich fast alle US-Banken faktisch am Abgrund. Wir dürfen also gespannt sein, was sich der Chefmagier der FED einfallen lässt.

Der Zaubertrick wird in etwa so aussehen: Die FED steht direkt oder indirekt für den Giftmüll gerade, indem sie anbietet, diesen zu bestimmten Kursen anzukaufen. Das Geniale daran: Sie wird wahrscheinlich noch nicht mal einen Dollar dafür zahlen müssen. Denn, sobald ein Käufer für den Kreditschrott da ist, müssen die Banken ihn nicht mehr ausbuchen bzw. abschreiben.

Damit dürften die Bankaktien explodieren. Und das wiederum dürfte eine riesige Sqeeze an den Aktienmärkten herbeiführen. Wie es dann weiter geht, werden wir sehen. Die ganze Aktion hat natürlich eine enorme inflationäre Wirkung. Folge: Dollar nach unten, Gold Richtung 2000 $!

Fazit: Sollte es der FED tatsächlich gelingen, den Sumpf zu inflationieren, dann dürften tendenziell auch die Aktienmärkte nach oben schießen. Es ist allerdings auch nicht ausgeschlossen, dass den USA eine Eiszeit bevorsteht - ähnlich wie Japan nach der Bubble von 1989..."

Quelle für den vollen Artikel: http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=6713  

09.03.08 12:33

271 Postings, 6130 Tage freddylandfuzii08...Bankaktien kaufen?

Sollte man nun Bankaktien kaufen oder ist die zu riskant?..

Hyporeal?

Allianz, musste auch ganz schön federn lassen. Würdet ihr zu einem Einstieg raten?..

Bzw.. Gefahr?

 

09.03.08 13:05
1

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08freddyland- Bankaktien

Ohne Bankaktien wird es keine durchgreifende Erholung der Märkte geben. Beide
stehen und fallen zusammen. Gibt es also einen Turnaround (der Dax müsste bei
6.400 drehen, falls er kein neues Tief setzt, was auch nicht ganz auszuschließen
ist), so wird er von den Finanzwerten getragen - oder er fällt aus.

Ich persönlich werde nur traden. Das liegt aber auch an meinem seit zwei Jahren
entwickelten Strategiekonzept: die Aktie behalten (und damit auf jeden Fall
investiert sein), Gegenbewegungen gehebelt absurfen. Nach meiner Erfahrung bringt
das mindestens ebensoviel, wie das Traden mit Aktien - je nach Gewichtung.

Nebenbei:
Man sollte aber berücksichtigen, dass Gewinne aus Futures, Optionsscheinen,
Turbos usw. NICHT dem Halbeinkünfte-Verfahren unterliegen. Das bedeutet, dass
etwaige Gewinne VOLL zu versteuern sind - im Gegensatz zu Aktiengewinnen, was
sich ab 2009 bekanntlich ändert.  

09.03.08 13:40

2629 Postings, 6154 Tage DrShnuggleSeitwertsbewegung über Jahre

Es spricht einiges für eine längere Seitwertsbewegung der Märkte mit Ausschlägen zwischen (4000) 5500 und 8500 für einige Zeit.

Da sind die hohen Rohstoffpreise, Parallele zu den 70ern
Die Immobilienkrise & Banken Krise wie bei Japan
Da sind die 15 (+-5 a) jährigen abwechselnden Zyklen Rohstoffmarkt, Börsenmarkt. Seit 2000 einen Rohstoffmarkt?
Fehlende Phantsieanregung durch neue Industrien. Jetzt wird die Biotechbranche ihre Ergebnisse vorlegen müssen, Internethype ist vorbei und es wird schon real bilanziert. Die Chip und Softwareindustrie gehört zum alten Eisen. Regenerative Energien stecken schon voll im Hype, da sie der Phantasie noch Spielräume läßt.
Schlüsselanreize werden verzweifelt gesucht. Falls keine gefunden werden, muß man mal wieder richtig arbeiten und das vorhandene ausbauen.

Ich gleite etwas ab...
@fuzzi
Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß bei den Finazwerten die Schwergewichte wie DB, Allianz, Münchener Rück unter die Räder kommen! Bei diesen "deutschen Vorzeigeunternehmen" würde der Staat das nicht zulassen. Das so eine HRE den Bach runter gehen könnte, aus Gründen die wir alle noch nicht kennen, wäre da schon eher möglich und doch noch sehr unwahrscheinlich. Was ist die HRE eigentlich: Noch eine Bank? Eine Immobilien Makler Büro? Eine Immobilien Verwaltung? Ein Immobilienfonds? Ein Vermögensverwalter? Ein großer Spekulant an den Börsen - Investmentbanker?  

09.03.08 14:13

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08DrShnuggle - ich verstehe Deinen Einwand nicht

"Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß bei den Finazwerten die Schwergewichte
wie DB, Allianz, Münchener Rück unter die Räder kommen!"

Habe ich das etwa behauptet? Doch eher das Gegenteil.

Zur befürchteten Seitwärtsbewegung:
Ganz ausschließen kann man nie etwas. Aber ich halte sie nicht für sehr wahr-
scheinlich. Schon gar nicht einen Dax von 5.000, da das Dax-KGV aktuell bei
<11 liegt. Das sichert gut nach unten ab (ein 5000er-Dax hätte ein KGV von
8,5).

Die Rohstoffpreise finde ich keineswegs zu hoch. Sie spiegeln lediglich die gestiegene Nachfrage wieder, inclusive Spekulations-Leverage. Ein großer Teil
der Preissteigerung beinhaltet ohnehin lediglich den Inflationsausgleich bzw. Kaufkraftverlust durch den gesunkenen Dollar. Dort liegt der Hase im Pfeffer!
Oder krasser ausgedrückt: die Leute kaufen sich von ihren bunten Dollar-Papier-
chen lieber was zu fressen, als zuzuschauen, wie die Farbe auf den Papierchen
vergilbt, bis man Uncle Sam nicht mehr sehen kann...

Ich finde auch keineswegs, dass es der Börse an neuen Themen mangelt. Sie sind
nur schwerer zu begreifen als die griffigen Themen der 2000er-Hype. Die Themen
der Zukunft werden sein: alternative Energien, neue Kraftwerke, Nahrungsmittel
incl. Nahrungsgrundstoffe, Dünger und Saatgut, Rohstoffe allgemein. Alle haben
mehr Substanz und Tragkraft, als die vergangenen Hypes, weil sie die Grundbe-
dürfnisse der Menschen unmittelbar berühren.
Der wachsende Wohlstand in den ehemaligen Schwellenländern (BRIC-Staaten) ist
im Begriff, eine wachsende Mittelschicht zu generieren, deren Bedürfnisse (zuvor-
derst bessere Nahrung) den Markt völlig neu beleben und ihn bis dato sogar zu
überrollen drohen.  

09.03.08 14:57

2629 Postings, 6154 Tage DrShnugglefuzzi08 - Hast mich mißverstanden!

Diese Schwergewichte des Finanzsektors können gar nicht unter die Räder kommen, da dann Vatter Staat zur Hilfe eilen würde.

Mit den KGVs wäre ich da etwas vorsichtiger. Die Gewinne können auch bröckeln! Beispiel Allianz oder Münchener Rück: Die fahren momentan enorme Gewinne ein, da die Versicherungsprämien wegen Katastrophen wie. z.B. angepaßt worden sind und dann nicht so schlimme Ereignisse statt fanden. Dann fangen die ersten Versicherungen an, die Beiträge zu senken und andere müssen nachziehen. Dann ereignet sich wieder eine solcher Katastrophen und die Gewinne der Versicherungen sind futsch, das KGV steigt, die Aktie schein überbewertet!

Aber eigentlich geht es hier um die HRE! Womit erzielen die eigentlich ihre Gewinne? Aus Immoblienverwaltung, Immoblienfinanzierung, Immobilienvermittlung oder Immoblienspekulation? Was für andere Geschäftsfelder haben die? Daraus folgt die wichtigere Frage: Wie stabil sind deren Gewinne? Sind die als langzeitinvestment geeignet? Bin bei der HRE nicht so gut informiert wie bei der Deutschen Bank, der Allianz, der Münchener Rück, Solarbranche und der Biogasbranche. Von letzterer bin ich überzeugt, da es der Markt noch nicht ist und sie deswegen enorm günstig bewertet ist! Der Markt findet Energieerzeugung ohne Einsatz von irgendwlchen Inputstoffen einfach spannender und außerdem ist das Marktvolumen von Biogas (noch) zu klein! Aber es geht um die HRE und die oben erwähnten Fragen? Eigentlich gilt der Immobliensektor doch als recht stabil, sicher, wertbeständig und inflationsausgleichend und erziehlt doch deswegen eher geringe Renditen. Wie kann sich dann der Kurs der HRE dritteln? Markthysterie oder steckt da mehr dahinter? Natürlich geht es bei dem Sektor um enorme Sachwerte und wenn man diese falsch bewertet, kann es zu enormen Fehlbeträgen kommen, was bei diesen doch eher geringen erziehlbaren Renditen fatal ist! Wenn dann obendrein die vergebenen Kredite, oder die aufgekauften anderer Banken nicht mehr bedient werden können, hat man zwar enorme Sachwerte, doch diese liquide zu mach ist nicht so einfach und man erlangt oft nicht deren tatsächlichen Wert. Auf der anderen Seite kann man solche Zwangsliquidationen auch günstig aufkaufen, falls man den Cash hat und selber Vermieten bis sich ein besserer Käufer findet!
Du merkst schon, einiges habe ich hier schon vom  Geschäftsmodell verstanden, doch viele Fragen sind bei mir noch offen! Und ich kaufe mir keine Einzelwerte, bzw. Aktien von Firmen, deren Geschäft ich nicht ganz durchschaue!  

09.03.08 16:07

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08DrShnuggle - da haben wir

wohl etwas aneinander vorbeigeredet. Aber wir sind uns einig.

Dein Grundsatz, nur zu kaufen, was man versteht (von W. Buffett erfunden...),
ist ja nicht falsch. Aber kann man wirklich alles verstehen? Ich bezweifle
es. Obwohl ich mein Depot (schon wegen der Größe) unter quasi professionellen
Bedingungen manage, bilde ich mir nicht ein, alles restlos zu verstehen, was
die von mir gekauften Unternehmen so treiben. Auch reine Profis tun das nicht
immer - sie bilden es sich lediglich ein. Ich empfinde das auch gar nicht als
Manko, solange es glaubhafte Experten gibt, deren Urteil man vertrauen kann.

Was HRE anbelangt, so sind sie ein Hypothekenfinanzierer, der sein Geschäftsfeld
selber so umschreibt:
"Kernprodukte... sind die öffentliche Finanzierung und die Finanzierung von Infra- strukturprojekten, das Kapitalmarktgeschäft, strukturierte Finanzierungen sowie
das Asset Management. Sie bietet weltweit mit Schwerpunkt Europa und USA
Finanzierungs- und Investmentlösungen für ein breites Spektrum von Infrastruk-
turprojekten an, die von staatlicher Seite initiiert, getragen oder unterstützt werden."
Die Refinanzierung erfolgt Pfandbrief-basiert, z.T. strukturiert (Derivate).

Die Depfa ist ein Spezial-Finanzierer für öffentliche Projekte:
"Die DEPFA Bank plc gehört seit dem 2. Oktober 2007 zur Hypo Real Estate Group und ist einer der weltweit führenden Finanzdienstleister für die öffentliche Hand. Die Produktpalette der DEPFA deckt den gesamten Finanzierungsbedarf des öffentlichen Sektors ab und richtet sich an Kunden auf allen staatlichen Ebenen."

Die Schwierigkeiten, in die HRE Ende 2007 geriet, haben mit ihrem Kerngeschäft gar nichts zu tun: die Subprimes wurden lediglich zur Aufpeppung der Performance ins Depot genommen, nach dem selben Strickmuster, wie das bei allen Banken geschah - bis hinunter zur popeligsten Provinzbank.
Zuletzt kam die Krise bei den Monolinern (das sind die Kreditversicherer) hinzu
und betrifft vorrangig die zugekaufte Depfa: da die Monoliner von den Agenturen
downgeratet wurden, wuchs das virtuelle (!) Risiko, was nach den Bilanzierungs-
vorschriften die Bildung von (gewinnmindernden) Rückstellungen erzwingt. Das
KANN (muss aber nicht) zu Gewinnschmälerungen führen. Kurioserweise, OHNE dass
sich tatsächlich eine Veränderung beim Darlehensnehmer ergeben hätte oder gar
dessen Darlehen notleidend geworden wäre. Geschieht das nicht, wird diese ggf.
eingestellte Rückstellung später gewinnwirksam aufgelöst - der Gewinn erhöht
sich dann äquivalent.
Wer sich hier auskennt, nimmt solche Dinge also sehr gelassen. Brenzlig würde es
erst, wenn MEHRERE Ereignisse KUMULIERT aufträten: Darlehen wird notleidend, die
Sicherheitsverwertung ergibt ggf. eine Unterdeckung UND...der Versicherer ist
pleite. Bis jetzt aber gab es noch KEINEN EINZIGEN SOLCHEN FALL. Im Falle Depfa
müsste schon ein ganzer Staat pleite gehen, damit es wirklich zu einem Gau kommt.
Wer soll das glauben?  

09.03.08 16:23
2

2629 Postings, 6154 Tage DrShnuggleUnd warum

kauft dann nicht jeder HRE? Vor allem meine ich damit die Experten, die Großinvestoren und die Fondsmanager! Die haben doch aktuell Millarden, die nach guten Investments suchen und denen das alles zu unsicher ist. Steigen eine Hand voll bei der HRE ein, befinden wir uns doch im Nu wieder jenseits der 30 Euro. Aber seit 6 Wochen traut sich keiner von denen an die HRE, die doch so günstig scheint! Außer der Meldung über den Einstieg der DWS, woraufhin sich der Kurs nicht merklich änderte, habe ich nur von der erfolglosen Suche nach solchen Investoren seitens der HRE gehört.

Bin jetzt aber leider weg!  

09.03.08 18:56
1

334 Postings, 6157 Tage LeoFIch habe mal gelesen oder gehört,

daß die Subprimes noch zur Mitgift bei der Abspaltung gehörten. Meines Wissens hat Herr Funke eh kräftig aufgeräumt in den Jahren seither und versucht, Altinvestments (Schrott) loszuwerden, um das freiwerdende Geld ins Neugeschäft investieren zu können.

Wieso keiner kauft? Wenn ich mir Aktionärsstrukturen der HRE oder der Commerzbank anschaue, sind in den letzten Jahren überwiegend ausländische Investoren an Bord gewesen (bei HRE noch in viel stärkerem Maße). Wie schon mehrmals hier gesagt, vermute ich, daß die raus mußten, weil sie in der Heimat schon ins Kentern gekommen waren. Im Moment liegen sie ganz auf Grund und einige werden nie wieder auftauchen.

In der jetzigen Situation wirst Du sehr wenige Fondsmanager finden, die einen Sektor übergewichten, dessen Brand noch nicht gelöscht ist. Dürfte auch der Grund sein, wieso die meisten Standardwertefonds selten wirklich berauschend abschneiden. Gegen den Strom schwimmen nur sehr wenige der einflußreichen Fondsmanager. Die Portfolios werden immer nach der Richtung ausgerichtet, aus der der Wind weht (damit der Verkaufsprospekt sich immer schön ansieht...).

Viele Fondsgesellschaften sind außerdem derzeit vollauf damit beschäftigt, dem Eintrittskarten für die neuen Partysäle aufzulegen (Gold, Rohstoffe), seitdem diese in den Blickpunkt der Abendnachrichten gerückt sind.

Grundsätzlich hinzu kommt noch das, was ich mal Bankenexorzißmus genannt habe: wegen der Unwägbarkeiten, der hohen Risiken und der Volatilität sind die z.B. bei Pensionsfonds nicht sehr geschätzt. Speziell den deutschen Privatbanken schlägt allerorten großes Mißtrauen entgegen (zu geringe Margen und zu geringe Marktanteile wegen des Dreisäulensystems etc.) und ihre Kurse blieben im letzten Aufschwung weit hinter einer fairen Bewertung zurück. Wann und ob sich hier eine Trendwende abzeichnet, ist schwer zu sagen. Durch die derzeitige Krise sieht sich jeder aufs Erste natürlich wieder voll bestätigt in seiner Skepsis.

Erst wenn eines Tages das Dreisäulensystem kippt, werden die Karten völlig neu gemischt werden. Im Moment wird es bekanntlich wieder ein großes Stückchen weiter ausgehöhlt.

Viele Grüße

 

09.03.08 19:05

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08DrShnuggle - da solltest Du nicht mich

sondern die Fondsmanger fragen. Ich bin da die falsche Adresse. Ich kann Dir
nur mein persönliches Erklärungsmuster liefern:
1. Das Phänomen, dass auch (mindestens scheinbar) billige Aktien nicht gekauft
    werden, ist kein HRE-Problem - es ist ein MARKT-Problem. Auch Werte, die
    über jeden Zweifel erhaben sein dürften, wurden halbiert und dümpeln seither,
    ohne dass ihnen jemand zuhilfe eilt.
2. Fondsmanager kaufen JETZT nicht, weder HRE noch sonst etwas. Ausnahmen
    bestätigen die Regel. Fondsmanager kaufen den TREND. Und den haben wir
    nicht.
3. Sonstige Käufer scheiden aus:
    Die Kleinanleger haben die Hosen voll und warten ab (wie hier zu sehen).
    Außerdem sind sie sowieso überwiegend abstinent: Deutschland hat keine
    Aktienkultur.
    Bleiben die Käufer, die seit 2003 die Märkte nach oben gepusht haben:
    die Anglo-Amerikanischen Fonds. Die sind im Moment eher noch mit Zwangsli-
    quidierungen beschäftigt, als mit Käufen. Mit KGV und derlei Firlefanz hat das
    nichts zu tun. Die Zocks waren kreditfinanziert und die Banken wollen (da sie
    selbst in Liquiditätsschwierigkeiten sind) ihre Knete zurück haben; ohnehin,
    weil der Markt zutiefst verunsichert ist. Also wird in jede Erholung hinein
    verkauft. Das vereitelt jeglichen nachhaltigen Kursanstieg.  

09.03.08 19:10

11820 Postings, 7623 Tage fuzzi08LeoF - Deinen Beitrag

habe ich leider eben erst gesehen. Stimmt weitgehend mit meiner Begründung
überein und ergänzt sie noch. Sehr gute Leistung. Dafür gibt's Grün.  

09.03.08 19:15

2337 Postings, 6139 Tage rogersIch kann für

das Management nur Abscheu empfinden. Beinahe hätte ich die Hypo-Aktie gekauft (bei  deutlich über 30 Euro), weil die Unternehmensführung beteuert hat, dass bei ihnen nichts schlimmes droht; die Aktie wurde angeblich nur deshalb abgestraft (von 50 Euro auf 35 Euro) weil der Begriff "Hypo" im Namen steht, der Rest ist Geschichte. Gott sei dank habe ich die Aktie nicht gekauft, weil mir die Subprimekrise zu heiß war und ist.  

10.03.08 10:53

667 Postings, 6592 Tage TurtleTraderHypo interessant

Für mich derzeit die günsitgste und interessanteste Aktie im DAX. 25 Euro sollten wir hier ziemlich schnell wieder sehen...

Stück   Geld Kurs Brief   Stück
        16,45 Aktien im Verkauf     570
        16,44 Aktien im Verkauf     9.635
        16,41 Aktien im Verkauf     400
        16,40 Aktien im Verkauf     10.000
        16,39 Aktien im Verkauf     1.600
        16,37 Aktien im Verkauf     1.850
        16,36 Aktien im Verkauf     2.758
        16,33 Aktien im Verkauf     748
        16,30 Aktien im Verkauf     600
        16,29 Aktien im Verkauf     8.194

[b]Quelle: [URL] http://aktienkurs-orderbuch.finanznachrichten.de/HRX.aspx [/URL][/b]

1.729       Aktien im Kauf 16,26
280       Aktien im Kauf 16,25
2.305       Aktien im Kauf 16,24
725       Aktien im Kauf 16,23
1.100       Aktien im Kauf 16,22
5.100       Aktien im Kauf 16,20
4.820       Aktien im Kauf 16,19
100       Aktien im Kauf 16,18
1.500       Aktien im Kauf 16,17
6.000       Aktien im Kauf 16,16

Summe Aktien im Kauf   Verhältnis   Summe Aktien im Verkauf
23.659                   1:1,54         36.355  

10.03.08 16:38
2

42014 Postings, 8909 Tage Robinturtle trader

das war soeben auf Bloomberg eine waschechte Gewinnwarnung. Schau mal die News.  

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