Wall Street schliesst schwächer - Osama bin Laden belastet 10.09.2003 23:00 Headlines Frankfurt (AWP/vwd) - Schwächer hat die Wall Street am Mittwoch geschlossen.
Die Verluste weiteten sich im späten Handel aus, nachdem ein Video mit Osama bin Laden auf Al-Jazeera ausgestrahlt worden war. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,9 Prozent oder 87 Punkte auf 9.420. Der S&P-500-Index gab 1,2 Prozent oder zwölf Stellen auf 1.011 ab und der Nasdaq-Composite verlor 2,7 Prozent bzw 50 Zähler auf 1.824. An der NYSE wurden 1,5 (Dienstag: 1,4) Mrd Aktien umgesetzt, wobei es 1.096 Kursgewinner und 2.190 Kursverlierer gab. Auf dem Vortageskurs verharrten 167 Titel. Als Anlass für die Schwäche sahen Händler Sorgen der Anleger über die mittlerweile erreichte Bewertung einiger Aktien. Auch habe sich eine gewisse Nervosität vor dem Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 eingestellt. Zudem strahlte der Fernsehsender Al-Jazeera bislang unbekannte Videoaufnahmen von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden aus. Auf einem Tondband drohte die Al Kaida den USA mit weiteren Verlusten, insbesondere im Irak. Sehr schwach zeigten sich Halbleiterwerte. Der Technologiebereich litt Händlern zufolge unter den Aussagen von Texas Instruments. Das Unternehmen hatte für das dritte Quartal seine Gewinnprognose präzisiert und auf die Mitte der bisherigen Erwartungen eingeengt. Damit lag das Unternehmen allerdings unter den Erwartungen der Analysten. Folglich zeigten sich die Aktien kräftig unter Druck, sie fielen um 7,5 Prozent auf 23,42 USD. Mit Intel verlor ein weiteres Schwergewicht des Technologiesektors, hier ging es um vier Prozent auf 27,66 USD nach unten. Zudem hatte der Halbleiterhersteller Xilinx Prognosen veröffentlicht, die ebenfalls unter den Analystenschätzungen lagen. Das führte bei der Aktie zu einem Verlust von 5,9 Prozent auf 30,29 USD. Micron Technology sanken um 9,2 Prozent auf 13,35 USD, nachdem SoundView das Votum für die Papiere auf "Neutral" von "Outperform" gesenkt und kurzfristige Risiken für die Preise von Speicherchips angeführt hatte. J.P. Morgan hat Northwest Airlines auf die "Focus List" aufgenommen, was die Aktie um 2,6 Prozent auf 10,64 USD klettern liess. Innerhalb von eineinhalb Jahren erwarten die Analysten eine Kursverdoppelung auf 20 USD. Nach den Anschlägen vom 11. September rückten nun erstmals operative Gewinne in Greifweite, erklärten die Experten und verwiesen auch auf den Bewertungsabschlag zu anderen Fluglinien. Southwest Airlines kletterten ebenfalls um 2,7 Prozent auf 18,00 USD, nachdem sich hier Morgan Stanley positiv geäussert und den Titel auf "Overweight" von "Equalweight" hochgestuft hatte. Abbott Laboratories zeigten sich sehr fest, nachdem die Zulassungsbehörde FDA das Präparat "Depakote" zur Behandlung von Epilepsie bei Kindern über zehn Jahren zugelassen hatte. Für die Therapie Erwachsener war das Medikament bereits zugelassen. Die Aktie verteuerte sich um 2,3 Prozent auf 43,28 USD. Bei den Bankenwerten standen National City Corp unter Druck, nachdem das Institut mitgeteilt hatte, dass im dritten Quartal die Einnahmen aus Hypothekendarlehen niedriger ausfallen werden. Die Abschläge erreichten 4,8 Prozent, der Schlusskurs lag bei 30,30 USD. Honeywell sanken im DJIA um 3,5 Prozent auf 28,09 USD, nachdem der Konzern mitgeteilt hatte, dass die lang erwartete Wirtschaftserholung noch nicht eingetroffen sei.
|