Karriere-Portal Xing rückt in den Haspax auf Von Michael Schneider 1. September 2009, 04:00 Uhr Norddeutsches Börsenbarometer nach turnusmäßiger Überprüfung mit neuer Zusammensetzung - D+S Europe scheidet aus Der hanseatische Börsenindex Haspax wird von heute an in veränderter Zusammensetzung notieren. Der Indikator umfasst die - gemessen an der Marktkapitalisierung sowie am Börsenumsatz - 25 größten Hamburger Aktiengesellschaften. Die turnusmäßige Überprüfung der Besetzung hat folgenden Austausch ergeben: Die Aktie des Hamburger Online-Netzwerks Xing AG rückt in das Börsenbarometer auf und verdrängt das Papier des E-Commerce-Dienstleisters D+S Europe. Grund für den Abschied von D+S Europe ist der vom US-Mehrheitsaktionär Apax angestrebte Squeeze-out, also das Herausdrängen der verbliebenen Kleinaktionäre.
Ads by Google Retten Sie Ihr Vermögen Warum Sie nach der Wahl im Herbst ruiniert sein werden! Kapitalmarkt-Trends.de Der Wechsel kann dem Haspax durchaus gut bekommen. Denn die seit Ende 2006 an der Börse notierte Xing-Aktie ist erstaunlich gut durch die Krise gekommen. Gestern notierte der Wert bei 29,81 Euro (Xetra), also knapp unter dem damaligen Ausgabepreis von 30 Euro. Und die Firma ist in bester Verfassung: Mehr als acht Millionen Teilnehmer weltweit weist Xing auf, davon kamen 900 000 neue seit Jahresbeginn hinzu.
Mit 250 Mitarbeitern kam Xing im Halbjahr auf einen Umsatz von 21,5 Millionen Euro, ein Plus von 35 Prozent. Hohe Investitionen hatten jedoch zuletzt das Vorsteuerergebnis gedrückt. Im zweiten Quartal betrug es nur 877 000 Euro, im Vorjahr waren es noch 2,18 Millionen.
Für alle Haspax-Werte gilt: Der Wettstreit mit dem großen Bruder aus Frankfurt, dem Deutschen Aktienindex (Dax), erweist sich in diesem Jahr als Kopf-an-Kopf-Rennen: Während der Dax bislang ein Plus von knapp 15 Prozent verzeichnete, befindet sich der Haspax mit knapp 13 Prozent nur eine Nasenlänge dahinter. 15 der insgesamt 25 Regionalwerte bescherten ihren Anteilseignern dabei einen nicht selten kräftigen Wertzuwachs.
Die diesjährige Liste der Kursgewinner wird bislang von Freenet und Evotec angeführt, die seit Jahresbeginn um knapp 137 beziehungsweise 124 Prozent zulegten. Doch die Zahl relativiert sich, wenn man auf die Wertentwicklung des vergangenen Jahres schaut, in dem beide Titel um rund 70 Prozent und damit im Vergleich zum Index deutlich überproportional nachgegeben hatten. Für Freenet, Deutschlands drittgrößten Mobilfunkanbieter, erwiesen sich der zeitweise sehr zäh verlaufende Verkaufsprozess des DSL-Geschäfts sowie die monatelangen Querelen mit den Aktionären United Internet sowie Drillisch über die grundsätzliche Ausrichtung des Mobilfunkers als Bremsklotz. Vor diesem Hintergrund hat der Markt die Nachricht über den Anteilsverkauf der direkt von United Internet gehaltenen Aktien sehr positiv aufgenommen.
Dem Biotech-Unternehmen Evotec gelang mit der Ankündigung einer Meilensteinzahlung durch Boehringer Ingelheim die Rückkehr auf den Radarschirm der Investoren. Das Geschäftsumfeld bleibt dennoch herausfordernd. Verlusten will das Unternehmen mit neuerlichen Sparmaßnahmen begegnen.
Alles in allem hat sich der Haspax im bisherigen Jahresverlauf im Fahrwasser des Dax bewegt. Für beide Indizes gilt: Während der Konjunkturpessimismus bis in den März hinein stark fallende Notierungen an den Aktienmärkten nach sich zog, führten aufkommende Erholungsanzeichen anschließend zu einem ebenso kräftigen Kursanstieg, der den Indizes sogar über die Jahresanfangsstände hinweghalf.
"An den Börsen ist aus einer ehemaligen Bärenmarktrallye mittlerweile eine Liquiditätshausse geworden", meint Haspa-Analystin Annemarie Schlüter. Eine reichlich vorhandene Liquidität, gepaart mit einer spürbar zunehmenden Risikofreudigkeit der Anleger sowie einem zunehmenden Mangel an Anlagealternativen, dürfte zunächst für weiteren Kursauftrieb sorgen. Eine Rückbesinnung auf die fundamentalen Daten könnte hingegen eine Phase von Gewinnmitnahmen einleiten, meint die Analystin.
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