MOSKAU, 23. März (RIA Novosti). Dem Plan der russischen Regierung, Fahrzeughersteller AvtoVAZ Geld für eine zusätzliche Aktienemission vorzustrecken, könnte der französische Autokonzern Renault im Wege stehen, schreibt die Zeitung "Wedomosti" am Montag.
Der französische Autobauer hat weder Geld noch den Wunsch, seinen Anteil an Russlands größtem Autokonzern verwässern zu lassen.
AvtoVAZ rechnet mit einer staatlichen Hilfe von 26 Milliarden Rubel (1 Euro = 45,6 Rubel), doch die staatlichen Garantien (nur zehn Milliarden Rubel) reichen dem russischen Autobauer nicht. Um ihm zu helfen, erwägt die Regierung eine zusätzliche Emission von AvtoVAZ-Aktien.
Dazu könnte eine zusätzliche Marktkapitalisierung der Staatsholding Rostechnologii (Anteil 25 Prozent plus einer Aktie AvtoVAZ) erforderlich werden. Der Erste Vizepremier Igor Schuwalow sagte, dass alle vorhandenen Aktionäre, darunter Renault, die Möglichkeit haben würden, Geld während der Emission beizusteuern.
Dieser Vorgang passt dem Renault-Management nicht. "In der Theorie ist die Idee ausgezeichnet, doch in der Praxis können wir als Aktionär nicht begrüßen, dass unser Anteil an AvtoVAZ verwässert werden soll", sagte Christian Esteve, Renault-Chef in Russland, am Freitag.
Zwar unterstütze er die staatliche Hilfe für AvtoVAZ, so Esteve, aber eine zusätzliche Emission "muss sorgfältig und in allen Details erörtert werden". Denn Renault habe keine Direkthilfe für AvtoVAZ geplant.
Da Renault im Besitz eines Sperrpakets ist, kann die zusätzliche Emission blockiert werden. Ein Rostechnologii-Sprecher verweigerte zu diesem Thema jeden Kommentar. AvtoVAZ weist darauf hin, dass Zusatzemission nur eine der vielen Varianten der Hilfe sei, die in der Regierung erwogen werde.
Schuwalow betonte: Wenn das Emissionsvorhaben nicht zustande komme, werde die Regierung "andere Wege finden, um die Schulden von AvtoVAZ zu tilgen".
Renault kaufte die Sperrminderheit von AvtoVAZ im vergangenen Jahr für eine Milliarde Dollar. Momentan hat das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 285 Millionen Dollar. Der Besitz eines Anteils an AvtoVAZ verursachte bei Renault im vergangenen Jahr einen Verlust von 117 Millionen Euro.
Dafür erhalte der französische Autobauer über AvtoVAZ einen Zugang zum Markt, so dass die russische Regierung Renault dazu bewegen könnte, der Emission zuzustimmen, so Jelena Sachnowa, Analystin von VTB Kapital. Ein Ausweg wäre die Herausgabe von Vorzugsaktien, doch AvtoVAZ habe bereits 25 Prozent dieser Aktien, mehr dürfen es laut Gesetz nicht sein.
Sachnowa lässt auch eine andere Variante zu: Renault könnte die Emission mit Ausrüstung oder Technologien bezahlen. ----------- Keine Kauf Empfehlung!! Das Warten ist die grausamste Vermengung von Hoffnung und Verzweiflung, durch die eine Seele gefoltert werden kann. Divise: "Kaufen, wenn alle anderen verkaufen"
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