wirtschaftlicher Rückständigkeit. Wie schlimm es kommen kann, zeigt Erdogans Türkei, wo die Lira von einem Allzeittief zum nächsten stürzt.
In D. ist die hohe Inflation mMn vor allem eine Folge der Sanktionspolitik, die Energie verglichen mit 2021 drastisch verteuert hat. Energie wird fast überall benötigt: für die Produktion, für Prozess- und Heizwärme, zur Kühlung, zum Transport, zum Kochen und Braten.
Der Effekt frisst sich durch die gesamte "foodchain". Man merkt es z. B. an der Dönerbude, wo die Preise innerhalb weniger Jahre von 4 auf über 7 Euro gestiegen sind. Türkische Hackspieße ("Adana Kebab") gab es 2002 noch für 6 DM, heute kosten sie teils schon über 20 Euro, entsprechend 40 DM. Das ist das 6,66 fache bzw. 566 % Preissteigerung.
Energieintensive Wirtschaftsbetriebe stellen in D. aus Kostengründen die Produktion ein und ziehen z. B. in die USA weiter, wo Energie deutlich günstiger ist und obendrein IRA-Steuervorteile locken. Die deutsche Autoindustrie wird mit Elektro-Wahn um ihre Kernkompetenz (Verbrenner) gebracht. Ein E-Auto ist technisch primitiv, da stecken Motor und Antrieb einfach in der Hinterachse. Da kann jeder indstrielle Depp scnnell ein "schickes Gehäuse" rundrum bauen.
China erhält durch billige Energie aus Russland sozusagen ein Sonderkonjunkturprogramm, das Europa Rückständigkeit weiter forcieren dürfte. Die hohe Differenz bei den Energiepreisen macht Europa schlichtweg zu einem wirtschaftlich unvorteilhaften Standort
Weiterhin ist die Inflation eine Folge des Fachkräftemangels, der bislang nicht behoben werden konnte (welcher Inder zieht schon freiwillig in ein Hochinflations-Land, wenn er z. B. in GB oder USA in seiner Muttersprache sprechen und programmieren kann?) Auch die Flüchtlingspolitik, die wenig erfolg- bzw. aussichtsreich mit Arbeitsmarktpolitik verquickt wurde, hat wenig gebracht. Vor allem die Zahl der ausländischen (bzw. inzwischen eingedeutschen) Bürgergeldempfänger ist stark gestiegen. Das drückt eher auf die Wirtschaft, als dass es ihr nützt.
Last not least gibt es immer mehr Generation-Z-Däumchendreher, die irgendwo mit wenig Arbeit und ohne Stress den schnellen Euro verdienen wollen, bei 13 Gehältern und 6 Wochen Urlaub. Die Arbeitsmoral hat sich verschlechtert, und die Job-Fluktuation ist stark gestiegen. Nicht wenige Gen-Z-ler landen auch in der Politik und hoffen auf hochbesoldete Posten für parteikonformes Hohle-Sprüche-Klopfen. Von der Produktivität her bringt dieses Gequatsche wenig bis gar nichts; oft schadet es sogar, wenn unausgegorene Vorschläge kommen (z. B. das aktuelle Debakel bei den Heizungen).
Mit all diesen negativen Einflussfaktoren befindet sich D. mMn wirtschaftlich auf der Loser-Straße. Bevormundung aus Brüssel in fast allen Bereichen kommt noch erschwerend obendrauf.
Die Inflation im Euroraum äußert sich indirekt auch in zunehmender Schwäche der Euro-Außenwertes. Zum Schweizer Franken hat sich der Euro in den letzten 20 Jahren halbiert. EUR/USD ist von 1,60 auf teils unter die Parität gefallen. Der schleichende Verlust des Euro-Außenwertes ist ein Indiz, wie Marktakteure aus aller Welt die wirtschaftlichen Chancen hierzulande einschätzen. Das korrespondiert übrigens mit dem mangelnden Zustrom an qualifizierten Facharbeitern.
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