Stuttgart 21 Gewerkschafter fordern Ausstieg Thomas Braun, vom 25.11.2011 08:53 Uhr Stuttgart - Nachdem sich am Mittwoch namhafte Unternehmer noch einmal öffentlich für das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 ausgesprochen hatten, haben am Donnerstag prominente Gewerkschafter Gegenposition bezogen. In Stellungnahmen artikulierten etwa Verdi-Chef Frank Bsirske, der Vorsitzende des DGB Nord-Württemberg , Bernhard Löffler und Karl Reif, zweiter Betriebsratsvorsitzender des Untertürkheimer Daimler-Werks, ihr Votum für einen Ausstieg aus dem Milliardenvorhaben. Bsirske erklärte, Stuttgart 21 werde Milliarden verschlingen - "Geld, das Stadt und Land an anderer Stelle fehlen würde". Der Bahnverkehr werde mit S 21 nicht besser: "Dafür wird die Immobilienspekulation angeheizt." Löffler sprach sich ebenfalls für ein Ja zum Ausstieg und für einen modernisierten Kopfbahnhof aus. Johannes Hauber, der Betriebsratsvorsitzende bei Bombardier Mannheim, betonte in seinem Statement: "Wir vertreten keine kurzfristigen egoistischen Interessen Einzelner, in der Hoffnung, dass unser Unternehmen von dem Milliardenauftrag ein Stück abbekommt." Stuttgart 21 gehe zu Lasten des Gesamtsystems Bahn, fügte Hauber hinzu. OB-Schreiben in der Kritik Auf einer Pressekonferenz des Bündnisses Ja zum Ausstieg berichtete der zweite Betriebsratsvorsitzende von Bosch, Roland Saur, es gebe in seinem Unternehmen auf nahezu jeder Betriebsversammlung Diskussionen über das Thema Stuttgart21. Auffällig sei, dass sich dabei Projektgegner häufiger zu Wort meldeten als Befürworter. Aus seiner Meinung machte Saur keinen Hehl: "Es ist für unsere Kollegen wichtig, dass sie nach Backnang kommen und nicht, dass sie nach Bratislava kommen." Statt Milliarden in den Fernverkehr zu investieren, müsse der Nahverkehr ausgebaut werden. .... http://www.stuttgarter-zeitung.de/...8eb5-43b5-a71d-b1ebd715cb52.html
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