Borussia hat das rheinische Derby beim 1. FC Köln verdient 4:2 gewonnen und in der Tabelle zumindest bis zum morgigen Sonntag wieder einen Platz gut gemacht. Vor allem spielerisch war der VfL klar besser als der FC Köln.
Als Karim Matmour in der 44. Minute FC-Torhüter Faryd Mondragon umkurvte und zum 2:0 für den VfL einschoss, hatte Borussia in Köln das logische Halbzeit-Resultat erzielt. Vor 50.000 Zuschauern im Derby war der VfL mit Ausnahme der Anfangsminuten die bessere Mannschaft. Köln versuchte es wie so oft nur mit langen Bällen in die Spitze, das ideenlose Spiel aber hatte keinen Erfolg, da Roel Brouwers gegen Milivoje Novakovic alles im Griff hatte. Der Niederländer spielte für den verletzten Steve Gohouri, sonst waren alle Borussen, die beim 4:1 gegen den HSV von Beginn an auf dem Platz standen, dabei. Auch Rob Friend konnte spielen, und der Kanadier hätte zehn Minuten vor Matmour das zweite Tor für die Gäste schießen können: Nach einer Flanke von Marko Marin köpfte er aber aus kurzer Distanz ans Außennetz, statt wenige Zentimeter weiter in die Mitte.
Köln bekam von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ein paar Freistöße zugesprochen, noch öfter kam der Ball nach einem Eckstoß in den VfL-Strafraum. Dort aber hatte die sichere Abwehr der Borussen die Oberhand, und in Ballbesitz zeigte sich die individuelle Stärke der Gladbacher, die in der ersten Halbzeit klar den Ausschlag gab. Marin hatte mit einem Freistoß zu Beginn eine Möglichkeit, es dauerte aber bis zur 25. Minute, ehe der wieder starke Michael Bradley das 1:0 für Borussia erzielte und der VfL in der Blitztabelle wieder einen Rang nach oben kletterte. Friend bekam den Ball nach einem Abspielfehler des FC im Mittelfeld, passte auf Marin, und der Dribbelkünstler setzte sich super bis zur Torauslinie durch, um dort den direkt vor dem Tor wartenden Bradley zu bedienen.
Führung gab zusätzliche Sicherheit
Die Führung gab den Gladbachern zusätzliche Sicherheit, so dass der zweite Treffer keine wirkliche Überraschung war. Logan Baillys Abschlag landete im Mittelfeld bei Alex Baumjohann, der den startenden Matmour sah, ihn mit einem präzisen Steilpass bediente und den Lauf des Angespielten um den FC-Torwart zum 2:0 fortan beobachtete. Die Führung war sicher verdient, zu einfallslos präsentierten sich die Gastgeber in einer fairen Partie.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit setzte FC-Trainer Christoph Daum auf Offensive und brachte zwei zusätzliche Angreifer ins Spiel ? die Spielweise änderte sich aber zunächst nicht. Borussia zog sich jedoch zu weit zurück, ließ Köln spielen und wartete ab. Ein Fehler, wie das Abseitstor von Novakovic in der 55. Minute bewies. Auch der indirekte Freistoß im VfL-Strafraum nur drei Minuten später diente als Weckruf. Es nütze aber nichts, ein oder zwei gute Konterchancen vergab der VfL in der Entstehungsphase, und auf der anderen Seite traf Miso Brecko mit einem von Bradley an den Innenpfosten abgefälschten Fernschuss zum 1:2. Beschweren durften sich die Borussen über dieses Anschlusstor sicher nicht, Köln hatte die letzten Minuten überlegen gespielt. Jetzt endlich war die Elf von Hans Meyer wieder wach, in der 67. Minute auch wieder zielstrebig. Baumjohann führte den Konter vor das FC-Tor, spielte Paul Stalteri an und der Verteidiger sah seinen Landsmann Friend in der Mitte, der den schnellen Angriff mit seinem 7. Saisontor zum 3:1 für den VfL vollendete.
Auswärtssieg nimmt Form an
Mit dem dritten Treffer und dem alten Vorsprung von zwei Toren nahm der Auswärtssieg ? der Derbysieg ? Form an. Meyer brachte in Gal Alberman für Matmour mehr Defensivkraft und setzte damit auch ein Zeichen, da Köln offensichtlich etwas frustriert war, konterte Borussia zunächst weiter. Im Strafraum aber vertändelten die leichtfüßigen Gäste zu oft den Ball. Das kurze Aufbäumen der Kölner hatte durch die postwendende Antwort der Gladbacher ein schnelles Ende gefunden, auf dem Feld hatte der VfL das Heft nun wieder in der Hand, auf den Rängen waren die VfL-Fans überlegen. Dass aber auch und vor allem das rheinische Derby 90 Minuten dauert, wussten die Gladbacher von den beiden letzten Spielen gegen Köln. Und so passte der abermalige Anschluss durch Brecko in der 82. Minute zur Vergangenheit, aus dem Nichts traf der Kölner ein zweites Mal ins gleiche Eck, diesmal ohne Hilfe des Pfostens oder eines Gladbachers. Ein packendes Spiel! Borussia zitterte kurz, konterte aber plötzlich wieder, Alberman wurde im Strafraum gelegt und den berechtigten Elfmeter verwandelte Bradley mit seinem zweiten Tor und seinem 5. Saisontor zum 4:2. Wieder hatte der VfL aufkommende Kölner mit einem Tor bestraft und den sicher verdienten Sieg endlich ?eingetütet?.
1. FC Köln: Mondragon - Brecko, Geromel, Mohamad, Matip - Petit, Pezzoni ? Sanou (46. Ishiaku), Vucicevic (46. Radu), Ehret (76. Broich) ? Novakovic.
Borussia Bailly - Stalteri, Brouwers, Daems, Levels - Galasek, Bradley ? Matmour (68. Alberman), Baumjohann (90. Kleine), Marin (63. Neuville) ? Friend.
Tore: 0:1 Bradley (25.), 0:2 Matmour (44.), 1:2 Brecko (64.), 1:3 Friend (67.), 2:3 Brecko (82.), 2:4 Bradley (87., Elfmeter).
Gelbe Karten: Levels, Galasek.
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer.
Zuschauer: 50.000 (ausverkauft). Quelle: http://www.borussia.de/de/...sia_news_detail,185,0,newsid-169248.html ----------- P.S.: Dieser Text zerstört sich nach dem Lesen selbst.
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