Salmonellen waren mit dem Space Shuttle "Atlantis" um die Erde geflogen.
Die Bakterien waren nach der Reise in die Schwerelosigkeit drei Mal tödlicher für Versuchsmäuse als Erreger desselben Stammes, die am Boden geblieben waren.
Forscher um Cheryl Nickerson von der Arizona State University in Tempe entdeckten zudem, dass die Aktivität von 167 Bakteriengenen durch den Flug verändert wurde. Ursache sei die verminderte Schwerkraft.
Diese weltweit erste Untersuchung über die Gefährlichkeit von Bakterien im All ist von den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften im Internet veröffentlicht worden (PNAS, DOI: 10.1073/pnas.0707155104).
Ein weiteres Ergebnis: Das Protein namens Hfq spielte eine Hauptrolle bei der Veränderung der Genaktivität im All. Das galt insbesondere für jene Gene, die bei der Infektion wichtig sind. Mit diesem Wissen, so hoffen die Forscher, könnten Impfstoffe und weitere Medikamente gegen Salmonellen entwickelt werden.
Hfq wird vor allem dann aktiv, wenn Lebewesen auf veränderte Umweltbedingungen reagieren. Es lagert sich an Strukturen an, die zur Kontrolle der Genaktivität wichtig sind. Wie der Raumflug nun genau in diesen Prozess eingreift, wissen die Forscher noch nicht.
Die Bakterien hatten sich zudem zu einer Art Biofilm formiert, was die Stammesgenossen am Boden nicht taten. Das Immunsystem und auch Antibiotika könnten Bakterien in Biofilmen gewöhnlich nur schwer bekämpfen, sagte Nickerson.
Die Salmonellen (Salmonella typhimurium) waren zwölf Tage mit dem Space Shuttle Atlantis um die Erde geflogen. Einen Tag davon konnten sich die Bakterien in einer Nährlösung vermehren. Erreger desselben Stammes in einem Bodenlabor wurden bei gleicher Temperatur ebenso behandelt.
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