US-Konjunkturdatenvon Jochen Steffens Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal stärker als bisher angenommen gewachsen. Als Ursache für diesen Unterschied wurden höhere Lagerbestände und ein geringerer Wachstumsverlust durch den Außenhandel angegeben. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen Juli und September um annualisiert 2,2% gegenüber dem Vorquartal. Analysten hatten nur mit einer Aufwärtsrevision auf 1,8% gerechnet, nach einem zuvor veröffentlichten Wert von 1,6%. Im zweiten Quartal war die US-Wirtschaft um 2,6% gewachsen. Der von der Fed als Inflationsmaß favorisierte PCE-Deflator stieg im dritten Quartal um lediglich 2,4%, nach zuvor geschätzten 2,5%. Den hohen Wert vom 1. Quartal 2006 bei 5,6 % muss man mit dem niedrigem Wert vom 4. Quartal 2005, der aufgrund des Hurrikans Katrina entstanden ist, zusammenbringen. Dann erkennen wir insgesamt doch in 2006 eine immer deutlichere Abschwächung der Konjunktur. Der PCE-Deflator bei 4 % könnte man nun so langsam als "Ausrutscher" bezeichnen, er hatte aber auch direkt mit dem Ölpreis zu tun. Weniger erfreulich ist, dass die US-Neubauverkäufe im Oktober stärker als erwartet gefallen sind. Sie sanken im Oktober um 3,2%. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang von 2,8 % gerechnet. Um das ganze Ausmaß deutlich zu machen: Im Vergleich zum Oktober 2005 sind die Neubauverkäufe um 25,4% gefallen! Eine wirklich klar zu erkennende Beruhigung ist noch nicht eingetreten, aber, wie schon geschrieben, die ersten Anzeichen dafür sind zu erkennen. Auch bei den Neuverkäufen zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Diese Zahlen bringen trotzdem natürlich erst einmal etwas Unruhe in den Markt. Die US-Rohöllagerbestände sind in der Woche zum 24. November im Vergleich zur Vorwoche unerwartet um 0,3 Mio Barrel auf 340,8 Mio Barrel gefallen. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Anstieg um 0,2 Mio Barrel gerechnet. Die Heizöl- und Dieselvorräte gingen um 1,0 Mio Barrel auf 132,8 Mio Barrel zurück. Hier war ein Zuwachs um 0,2 Mio Barrel erwartet worden. Die Lagerbestände an Benzin sanken um 0,6 Mio Barrel auf 201,1 Mio Barrel. Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,3 Mio Barrel gerechnet. Die Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien belief sich auf 88,1% nach 87,1% zuvor und die Rohölimporte verringerten sich um 0,7 Mio Barrel pro Tag (bpd) auf 9,758 Mio bpd. Die strategischen Ölreserven verharren weiter bei 688,6 Mio Barrel. Sinkende Lagerbestände lassen den Ölpreis steigen, doch bis jetzt zeigt sich der Markt wenig beeindruckt. Das kann sich im weiteren Verlauf noch ändern. Der Dow muss unbedingt die 12250er Marke überwinden, scheitert er daran, könnte es gefährlich werden. Gruß Moya
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