kiiwii
: "Druck, ein Mandat abzugeben, ist nicht zulässig"
"Druck, ein Mandat abzugeben, ist nicht zulässig"
Kurt Beck ist genesen und wieder an Deck. In Berlin sprach er vor der Bundespressekonferenz. Er kritisierte die Linke und forderte die SPD auf, die hessische Abweichlerin Dagmar Metzger nicht unter Druck zu setzen. Und er unterstrich seine Führungsrolle: "Sie können davon ausgehen, dass ich lenke."
Thomastradamus
: Das hier ist an Hohlheit ja schon kaum mehr zu
übertreffen...aber ich lese mal weiter. Immerhin hat's Unterhaltungswert. Wäre Beck die Hilton, würde es seinen Marktwert steigern, aber so.....
+++ 13:40 Uhr +++: Nun wird es heikel: Beck sucht die Balance zwischen deutlicher Kritik an der Linkspartei und der Möglichkeit einer Zusammenarbeit auf Landesbene. "Inhaltlich gilt für diese Partei, dass sie ohne Programm ist", sagt er. Aber kurz darauf eben auch: "Es muss in jedem Land entschieden werden, ob es Möglichkeiten zur Zusammenarbeit gibt."
Gruß, T.
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kiiwii
: ...es gibt nicht nur Frau Metzger, sondern weitere
Gegner einer Duldung durch die oder Kooperation mit der LINKEN; diese brauchen sich jetzt aber nicht mehr zu outen, da Frau Metzger sich die Mühe gemacht hat, den ganzen Druck alleine auf sich zu nehmen...
----------- MfG kiiwiipedia
Die Erde ist eine Pizza, die in der Mitte ein Loch hat. No Pizzass please.
Der starke Auftritt der hessischen SPD-Abgeordneten widerlegt verbreitete Vorurteile über Politik: Sie lebt die Gewissensentscheidung des Parlamentariers vor.
Politiker sind gierig, vor allem auf Pöstchen und den eigenen Vorteil bedacht. Das ist eine unter Deutschen weitverbreitete Ansicht. Und auch der Hinweis, dass die Bundeskanzlerin weniger verdient als ein besserer Sparkassendirektor, führt selten dazu, Lieschen Müller und Fritzchen Mayer von der Überzeugung abzubringen, dass Eigennutz des Politikers stärkste Triebfeder ist.
Der Fall Hessen zwingt die Deutschen nun, ihr Politikerbild ein wenig differenzierter zu zeichnen - weil sie sich sowohl bestätigt als auch widerlegt sehen müssen. Und dies ist allein der hessischen Landtagsabgeordneten Dagmar Metzger zu verdanken.
Dagmar Metzger dürfte sich am vergangenen Freitag um jede Chance gebracht haben, in der SPD noch einmal irgendetwas zu werden. Sie hat vorerst verhindert, dass ihre Parteifreundin und Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti Ministerpräsidentin wird. Sie hat verhindert, dass Fraktionskollegen von ihr einen Ministerposten bekommen, was in Politikerkreisen gern mal übel genommen wird.
Und sie hat ihrem Parteichef Kurt Beck de facto solch einen heftigen Stoß versetzt, dass zumindest heute schwer vorstellbar ist, dieser schwer angeschlagene Parteischädiger könnte im kommenden Jahr als SPD-Kanzlerkandidat gegen Angela Merkel antreten. Dagmar Metzger hat all dies mit einem einzigen Wort erreicht; sie hat Nein gesagt.
Berufung auf das Gewissen
Die Abgeordnete, gerade erst in den Landtag gewählt, hat sich auf ihr Gewissen berufen. Mit dem sei es nicht vereinbar, so erklärte sie, eine Ministerpräsidentin zu wählen, die sich von der Linkspartei tolerieren lassen wolle. Ihr Gewissen war ihr wichtiger als eine Karriere in der Partei oder eine Wiederwahl in den Landtag in ein paar Jahren.
Und dafür gebührt der Dame - sofern sie an ihrem Standpunkt festhält und nicht doch noch unter dem inzwischen massiven Druck ihrer Partei umfällt - ein Denkmal. Denn sie hat diesen sonst so theoretischen Satz, dass Abgeordnete allein ihrem Gewissen verpflichtet sind, sehr drastisch vorgelebt.