21.11.2006 - 10:40 Uhr FTD: Übernahmephantasien treiben Deutsche Börse
Der Dax hat Gewinne verbucht. Übernahmephantasien lassen die Deutsche Börse weiter steigen. Nach den guten Zuwächsen vom Montag gaben in Europa einige Rohstoffwerte wieder nach. Werbung Der Dax hat bei 6458 Punkten 0,1 Prozent gewonnen. Der europäische Stoxx 50 notierte unverändert bei 3704 Punkten. Die Pariser Börse gewann 0,2 Prozent dazu, während der Londoner FTSE 100 unverändert blieb.
Insgesamt entwickelte sich bisher ein ruhiger Handelstag. "Erst am Mittwoch werden wieder Konjunkturdaten erwartet, die Impulse geben könnten", sagte ein Händler. Die Aktien der Deutschen Börse notierten mit einem Plus von 1,3 Prozent weit oben. Bereits gestern hatten die Papiere von dem Übernahmeangebot der Nasdaq über die London Stock Exchange profitiert. Offenbar sind auch am Dienstag Übernahmephantasien Grund für das Kursplus. Es gebe ein Gerücht, wonach die Deutsche Börse für die Übernahme der spanischen Börse Bolsas & Mercados Espanoles 33 Euro bietet. "Sollte doch noch eine Fusion in Europa gelingen, wäre das positiv für die Aktie", sagte ein Händler.
Die Werte von Henkel legten ebenfalls zu und verzeichneten einen Gewinn von 2,4 Prozent. Damit standen sie an der Dax-Spitze. An zweiter Position etablierte sich die Deutsche Bank mit einem Gewinn von 1,8 Prozent und durchbrach die 100-Euro-Grenze. Damit notierten die Aktien so hoch wie seit Anfang 2001 nicht mehr.
Die Aktien von Continental verloren 1,7 Prozent, weshalb sie die Verliererliste anführen. Die Aktien des Chemiekonzern Altana gaben 0,7 Prozent nach.
Deutsche Bank an Stoxx-Spitze
Den Stoxx 50 führte die Deutsche Bank sogar an. Dahinter folgten der Rohstoffwert BP der 0,7 Prozent zulegte und Axa mit einem Gewinn von 0,6 Prozent, direkt gefolgt von SAP-Papieren, die sich auch um 0,6 Prozent verteuerten.
Am Ende der Kursliste standen mit Verlusten von 1,3 Prozent die Aktien von Rio Tinto, die am Montag noch Tagessieger waren. Auch BHP Billiton, ein weiterer Rohstoffwert, gab wieder um 1,5 Prozent nach und war damit größter Verlierer. Die Rohstoffwerte waren gestern im Sog der Fusion der US-Bergbaukonzerne Phelps Dodge und Freeport signifikant gestiegen.
Das Pharmaunternehmen Astrazeneca musste Verluste in Höhe von 1,4 Prozent verkraften.
US-Märkte gaben nach
Die US-Aktienbörsen hatten am Montag trotz zahlreicher Nachrichten über Unternehmensfusionen überwiegend nachgegeben. Der niedrigere Ölpreis belastete die Aktien von Energiekonzernen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss um 0,2 Prozent im Minus bei 12.316 Punkten. Im Handelsverlauf bewegte sich der Index zwischen 12.302 und 12.355 Zählern. Am Freitag hatte das wichtigste US-Börsenbarometer den höchsten Schlusskurs aller Zeiten verbucht. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 0,1 Prozent auf 1400 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte dagegen 0,3 Prozent auf 2452 Punkte zu.
Die asiatischen Aktienmärkte verbuchten am Dienstag größtenteils Gewinne. Lediglich der japanische Topix-Index gab nach. Der Nikkei schloss nach den deutlichen Verlusten am Vortag leicht im Plus. In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,05 Prozent fester bei 15.734 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gab 0,06 Prozent auf 1532 Zähler nach. Die Aktienmärkte in Südkorea, Hongkong und Singapur lagen hingegen im Plus. Die Börse in Taiwan schloss auf dem höchsten Stand seit einem halben Jahr.
In Japan verteuerten sich vor allem Technologietitel. Unter anderem profitierten die Aktien von Advantest von Branchendaten, die eine stabile Nachfrage nach Microchips im Oktober belegten. Auch Exportwerte zählten zu den Kursgewinnern. Grund für die Zuwächse am Dienstag war der Euro, der auf 151,28 Yen kletterte. Er wurde damit nah an seinem am Montag erreichten Rekordhoch von 151,68 Yen gehandelt.
Autor/Autoren: Thomas Spinnler (Frankfurt)
(c) FTD
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