Sehr Glaubwürdig der Rainer......
Reumi such dir bitte bessere Vorbilder
Rainer Rupp alias «Topas»
Unter dem Decknamen «Topas» (MfS-Kennung XV/3334/68) hatte Rainer Rupp im Auftrag der Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) zehn Jahre lang im Herzen der NATO spioniert und insgesamt 10 000 Dokumente, auf Mikrofilmen gespeichert, nach Ost-Berlin geliefert. Darunter Akten mit der höchsten Geheimhaltungsstufe «Cosmic Top Secret» - vor allem «MC 161», ein Kompendium des gesamten militärischen Wissens über den Warschauer Pakt. Erst im Juli 1993 konnte der Spion samt englischer Ehefrau Christine-Ann alias «Türkis » eher zufällig in Saarburg verhaftet werden. In dieser Kommune bei Trier war Rupp im gutbürgerlichen Haus seiner Adoptiveltern aufgewachsen. Während des Volkswirtschaftsstudiums in Mainz geriet er «als klassischer 68er» ins Visier eines Stasi-Werbers. Im Jahre 1969 trat der Moselaner - angeblich aus Überzeugung - in den Dienst der HVA. Die schickte Rupp nach Brüssel, wo er sich 1974 erfolgreich um einen Posten in der Politischen Abteilung des NATO-Wirtschaftsdirektorats bewarb. Fünf Jahre später kam für ihn und seine im Nato-Sicherheitsbüro tätige Frau der Einsatzbefehl. Die familiäre Spionage-Agentur florierte. Die Stasi revanchierte sich mit «Honoraren» in sechsstelliger Höhe und einer Mietvilla im Brüsseler Nobelvorort Tervuren. Gleichwohl: Im Dezember 1989 mußten schließlich auch «Topas» und «Türkis» verblassen. --------------------------------------------------
Rupp verbüßt seit November 1994 eine zwölfjährige Gefängnisstrafe in Saarlouis. Am 28. Dezember 1998 wurde er in den offenen Vollzug verlegt. Das bedeutet unter anderem, daß der ehemalige Spion einer genehmigten Arbeit nachgehen darf, die Nacht aber wieder im Gefängnis verbringen muß. Rupp möchte jetzt für die PDS-Bundestagsfraktion als Außen- und Sicherheitsexperte arbeiten, erklärte PDS-Sprecher Hanno Harnisch am 29.12. 1998 in Berlin. Die CDU reagierte empört auf das Vorhaben der PDS, den aus der Bundesrepublik stammenden Ex-Spion zu beschäftigen. Nach dem Amnestievorschlag von PDS-Chef Lothar Bisky sei das Angebot an «Topas» ein weiterer Beleg dafür, daß die SED-Nachfolgepartei die Aufarbeitung der DDR-Geschichte beenden wolle, erklärte CDU-Generalsekretärin Angela Merkel in Bonn. Der Versuch, die Nato und Organe des SED-Regimes gleichzusetzen, sei «unverantwortliche Geschichtsklitterung».
«Es geht Frau Merkel einen Schnurz an, wen die PDS für sich arbeiten läßt», empörte sich dagegen Parteisprecher Harnisch. Die PDS, die auch DDR-Agenten im Westen amnestieren will, «war immer der Meinung, wer die Spione der einen Seite mit dem Bundesverdien stkreuz behängt, die der anderen Seite aber in den Knast steckt, hat die Aufgabe der deutschen Einheit nicht verstanden». Auch Rupp müsse in die Gesellschaft integriert werden.
Martin Walser begrüßte es nun, daß Rupp seine Strafe im offenen Vollzug verbüßen dürfe. «Das ist für mich die reine Freude», sagte der Schriftsteller der Tageszeitung «Die Welt» (Ausgabe vom 29.12. 1998). Der frühere Spion habe aus idealistischen Motiven gehandelt. Einer vorzeitigen Entlassung des Häftlings, die nach Verbüßung der halben Strafe möglich ist, hatte nach Angaben der saarländischen Justiz der Generalbundesanwalt widersprochen
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