Mit ihrem Klingeltonanbieter Jamba haben die Berliner Samwer-Brüder erneut richtiges Gespür bewiesen. Denn nun will der große Rupert Murdoch, Gründer des Mediengiganten News Corp., die Mehrheit des Unternehmens für knapp 200 Millionen Dollar übernehmen.
Frankfurt am Main - Der Klingeltonanbieter Jamba bekommt schon wieder einen neuen Eigentümer. Der Medienkonzern News Corp. wolle mit dem US-Sicherheitskonzern Verisign ein Joint Venture gründen und in diesem Zuge 51 Prozent der Anteile an dem Berliner Unternehmen von dem bisherigen Alleingesellschafter Verisign übernehmen, teilte Jamba mit.
© DDP
Großansicht
Murdochs neue Hoffnung: Die Marke Jamba soll weiter bestehen bleiben
Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden, von denen allerdings keine Einwände erwartet werden. News-Corp.-Gründer Rupert Murdoch zahle rund 188 Millionen Dollar (rund 150 Millionen Euro) für die knappe Mehrheit an Jamba. Der Klingeltonanbieter soll nach der Transaktion mit Murdochs Portal Mobizzo verschmolzen werden, das ebenso wie Jamba Klingeltöne, Bilder, Musik und Spiele zum Download für Handys verkauft, allerdings nur in den USA. Während der Name Jamba erhalten bleiben soll, wird Mobizzo aufgelöst. Die Leitung des Joint Ventures übernimmt Lucy Hood, die Chefin für Mobile Entertainment bei News Corp.
"Kündigungen sind nicht geplant"
Der Erfinder der Klingeltonfigur Sweetie beschäftigt derzeit rund 550 Mitarbeiter in mehr als 28 Ländern, unter anderem auch in den USA - dort unter dem Namen Jamster - und China. "Kündigungen sind derzeit nicht geplant, wir gehen eher davon aus, dass durch die Übernahme neue Arbeitsplätze geschaffen werden", so Jamba-Geschäftsführer Markus Berger-de León gegenüber manager-magazin.de.
Das Berliner Unternehmen wurde im August 2000 von Marc, Oliver und Alexander Samwer zusammen mit Debitel, Media Markt, Saturn, Electronicpartner und Summit Partners gegründet. Als der US-Sicherheitskonzern Verisign im Mai 2004 den Klingeltonanbieter für 228 Millionen Euro übernahm, blieben die Samwer-Brüder Marc und Oliver vorerst weiterhin als Geschäftsführer tätig. Erst im Dezember 2005 zogen sie sich aus persönlichen Gründen vollständig aus dem Unternehmen zurück.
|