Schmid raus, Franzosen glücklich
Im dritten Anlauf ist MobilCom-Gründer Schmid vom Aufsichtsrat geschasst worden. Auch sonst seien "alle Fragen zur Zufriedenheit" des Großaktionärs France Télécom" gelöst worden, heißt es.
AP Gerhard Schmid: Es geht nur noch um den Preis Hamburg - Die ersten Äußerungen der Beteiligten waren spärlich. Nach seiner Abberufung ließ Schmid lediglich mitteilen, nun müsse "ein Übernahmeangebot erfolgen", das die anderen Aktionäre einschließe. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) müsse sich damit beschäftigen. Der Vertreter der France Télécom im Aufsichtsrat, Eric Bouvier, sagte am Tagunsort Hamburg, die Franzosen hätten alle ihre Ziele erreicht. Schon vorher war Gerhard Schmid dabei, seine Habseligkeiten in der Konzernzentrale einzupacken. Der umstrittene Gründer rechnete offenbar selbst mit seiner Abberufung. Ein MobilCom-Sprecher bestätigte, dass Schmid bereits persönliche Dinge geordnet und sein Büro in der Konzernzentrale in Büdelsdorf aufgeräumt habe, um es zu verlassen.
France Télécom machte die mit den Banken vereinbarte Umschuldung eines Darlehens für MobilCom über 4,7 Milliarden Euro davon abhängig, dass sich Schmid zurückzieht. Verhandelt wurde vermutlich auch über den Preis, zu dem France Télécom Schmids Anteile an MobilCom übernimmt. Schmids Äußerungen deuten darauf hin, dass hier noch keine abschließende Einigung erzielt wurde.
Angaben aus Finanzkreisen vom Donnerstag zufolge wollte der mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligte französische Staatskonzern Schmid zehn Euro je Aktie bieten. Dies wäre deutlich weniger als die 22 Euro, die Schmid ursprünglich für sich und die freien Aktionäre gefordert hat, und würde nach Einschätzung von Analysten zudem nicht dem Übernahmegesetz entsprechen. Es liegt am BAFin, dies zu entscheiden.
Demnach muss ein Angebot mindestens dem gewichteten Durchschnittskurs der zurückliegenden drei Monate entsprechen. Zeitungsberichten zufolge dürfte dieser Wert in der Gegend von 15 bis 16 Euro liegen. Schmid soll dazu bereit sein, eine Offerte zwischen 16 und 18 Euro zu akzeptieren. France Télécom ist aber offenbar nicht willens, diesen Preis zu bezahlen. Schmid hält bisher zusammen mit seiner Frau fast die Hälfte der MobilCom-Anteile.
Zweiter Anlauf
Ein erster Antrag von France Télécom zur Abberufung Schmids im Aufsichtsrat war am 7. Juni gescheitert, weil die dafür nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nicht zu Stande gekommen war. Von damals elf anwesenden Mitgliedern des Kontrollgremiums hatten sieben für und vier gegen Schmids Abberufung gestimmt. Unter den Stimmen gegen Schmid waren Angaben des Betriebsrats zufolge vier der insgesamt sechs Arbeitnehmervertreter in dem zwölfköpfigen Gremium.
Schmid hatte MobilCom im März 1997 als erstes Unternehmen an den damals gegründeten Neuen Markt gebracht und wurde dadurch überaus wohlhabend. Das "manager magazin" wies ihn kürzlich in der Liste der 100 reichsten Deutschen auf Platz 65 aus. Der Kurssturz der MobilCom-Aktie in Folge des Streits mit der France Télécom über den Kurs beim kostspieligen UMTS-Mobilfunk dürfte allerdings an Schmids Depot genagt haben. Als die Franzosen am 12. Juni das Kooperationsabkommen kündigten, fiel die Aktie auf 5,35 Euro. Im März 2000 hatte die MobilCom-Aktie mit 210 Euro ihr Allzeithoch erreicht.
Aktuell:
Xetra :10,69?
FSE: 10,60?
Tageskursziel erreicht ;-))
ich kann zufrieden sein...ich wünsche allen ein schönes wochenende und bis montag...
gruß,
holle
ps denkt dran...für mich sind alle werte nur kurze investitionen ....keine langfristanlagen !!!!
|