auf der Zunge zergehen lassen:
Russland bemüht sich seit fast zwei Jahren darum, dass die Ukraine der Zollunion zwischen Russland, Weißrussland und Kasachstan beitritt. Gestützt auf die Zollunion will Russland die Eurasische Union gründen, der ein Großteil der ehemaligen Sowjetunion angehören soll. Mit beiden Projekten versucht der Kreml der wirtschaftlichen Krise und dem sinkenden politischen Einflusses im post-sowjetischen Raum entgegenzuwirken. Präsident Putin hat den Aufbau der Eurasischen Union zu einer Priorität der Außenpolitik seiner dritten Amtsperiode erhoben. Ohne die Ukraine, einem der geostrategisch und wirtschaftlich bedeutendsten Länder der ehemaligen Sowjetunion, würden allerdings die Eurasische Union und die Zollunion wenig Sinn machen.
und zu der angeblichen Hegemonie der EU: Die europäische Bourgeoisie ist über die Frage der Ukraine gespalten, nicht zuletzt wegen der Implikationen für die ohnehin angespannten Beziehungen zu Russland. Diese haben sich zuletzt vor allem aufgrund der westlichen Kriegsvorbereitungen gegen den Iran und Syrien und Konflikten über die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen verschlechtert. Bis heute hat die EU nicht endgültig zugesagt, das Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit der Ukraine zu unterschreiben. Auch bei den Gasverhandlungen mit Russland hat die EU die Ukraine kaum unterstützt.
Das hört sich gar nicht nach der bösen EU an, die sich die Ukraine einverleiben will. Das klingt doch eher nach zögerlichem Abwägen. Durch diesen Artikel werden die wahren Zustände im Spätsommer des letzten Jahres zurechtgerückt.
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