Guten Tag!
Merkwürdig finde ich mindestens mal die Reaktion auf die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr der Aurubis. Obwohl sich Aurubis auch in diesem Coronaseuchenjahr mehr als achtbar geschlagen hat - immerhin sind sämtliche operativen Kennzahlen gestiegen - geht die Aktie in die Knie.
Wenn man sich ansieht, dass das 4.Quartal besonders stark war (das Ergebnis im Gesamtjahr ist um 21% gestiegen, das in Q4 um gleich 49%) kann man deutlich erkennen, dass Aurubis deutlich effizienter geworden ist.
Der Netto Cashflow lag im Gesamtjahr bei 459 Mio Euro und alleine in Q4 bei 293 Mio Euro. Das zeigt die hohe Innenfinanzierungskraft des Unternehmens.
Mag sein, dass dem ein oder anderen die Prognose für das derzeit laufende Geschäftsjahr etwas zu vorsichtig war, wobei, wenn man die Mitte des prognostizierten EBT nimmt, wächst dieses auch immerhin um etwa 8,5% - für ein Jahr, das ja immerhin mindestens in Teilen noch durch Corona geprägt sein wird, sicher auch nicht schlecht. Zudem hat man strategisch durch die Gründung eines Joint Ventures für Kabelrecycling weiter verbessert.
Ich finde es immer interessant, wenn ein Unternehmen auch Ziele für die kommenden Jahre formuliert. Aurubis hat derzeit ein Kostensenkungsprogramm aufgelegt, mit dem das Ergebnis ab 2022/2023 um 100 Mio Euro verbessert werden soll. Das operative Ergebnis um abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 lag bei 167 Mio Euro, was zu einem EpS von 3,73 Euro geführt hat. Hier erwartet man also perspektivisch deutliche Verbesserungen.
Ich bin auch generell auch davon überzeugt,dass der Bedarf an Kupfer im Zuge der Elektromobilität zunehmen wird. Das wäre dann für mich der erste "Trigger" für die Aktie.
Zudem wird Metallrecycling als eine wichtige Möglichkeit der Ressourcenschonung meiner Überzeugung nach auch immer wichtiger werden. Hier positioniert sich Aurubis wie gesagt mit der Übernahme der Metallogruppe aber auch mit dem JV zum Kabelrecycling.
Positiv dürfte sich letztendlich auch der Verkauf der Flachwalzstahlsparte auswirken, weil dadurch Mittel für die Stärkung des Kerngeschäfts und damit der Umsetzung der "Multi-Metall-Strategie" freiwerden.
Und der vierte Trigger wäre dann aus meiner Sicht das o.g. Kostensenkungsprogramm, mit dem das Ergebnis ab 2022/2023 (also ab dem übernächsten Jahr) um 100 Mio Euro gesteigert werden soll. Dann dürfte auch das EpS deutlich nach oben laufen (bei finanzen.de schätzt man für 2023 ein EpS von 5,75 Euro (entsprechend einem KGV von nicht mal 11 auf Basis der heutigen Kurse).
Für mich ein Grund, an schwächeren Tagen, so wie heute, meinen Bestand aufzustocken, weil ich an die o.g. Kurstreiber glaube - ist aber nur meine persönliche Meinung und keine Aufforderung an andere Teilnehmer hier.
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