hinkommen? Es kümmert Frau von der Leyen nicht, dass der deutsche Staat ein Ausgaben- und kein Einnahmeproblem hat. Auch perlt die Kritik an den methodischen Mängeln des Berichts an ihr ab. Niemand hätte sich über die wachsende Zahl von Haushalten mit geringeren Einkommen und Vermögen gewundert, wäre der gesellschaftliche Wandel hin zu mehr Alleinlebenden und Alleinerziehenden berücksichtigt worden. Merkwürdig ist, dass Frau von der Leyen in ihrem Bericht die kapitalisierten Ansprüche an die Rentenkasse und an das staatliche Pensionssystem unter den Tisch fallen lässt. Dabei handelt es sich nicht um Kleingeld, sondern Schätzungen zufolge um fünf bis sieben Billionen Euro. Offenbar ist es dem Arbeitsministerium wichtiger, die heimischen Familienunternehmen, in denen die großen Vermögen meist gebunden sind, an den Umverteilungspranger zu stellen, als ausgewogen über die finanzielle Lage der verschiedenen Gesellschaftsschichten zu berichten. Wie gut der Staat seine Beamten versorgt, kann der Bericht zumindest beim Einkommen doch nicht ganz verbergen: Danach liegen Beamte nicht nur im Schnitt mit monatlich 4366 Euro Haushaltsnettoeinkommen vor den Selbständigen, sondern haben sogar als Pensionäre mit netto 4322 Euro mehr als alle anderen, die noch arbeiten. Es ist der offizielle Bericht von Frau von der Leyen - also direkt vom Arbeitsministerium! Dass die Pensionen im Familienhaushalt fast so hoch ausfallen, wie ein durchschnittlicher, aktiver Beamtenhaushalt an Einkommen verfügt, liegt wohl auch daran, dass man die Pensionen immer auf das letzte, höchste Gehalt mit der höchsten Besoldungsstufe berechnet, sodass aktive Besoldungen (ja zwangsläufig weiter unten) im Durchschnitt kaum höher ausfallen. Immerhin, laut diesem Artikel betrug die durchschnittliche Pension eines Pensionärs schon vor 4 Jahren: "2700 Euro sind es im Schnitt, die Beamte mit dem Eintritt in den Ruhestand erhalten." http://www.welt.de/fernsehen/article6054682/...er-Selbstbediener.html Ob netto oder brutto geht aus dem Artikel nicht direkt hervor, spielt aber auch kaum eine Rolle, weil eh nur rund 100,- Euro Steuern und Soli anfallen würden, wenn tatsächlich brutto gemeint wäre. Beamtenversorgung frisst Staatshaushalt aufDie Schere zwischen Angestellten und Rentnern geht immer weiter auseinander. Seit Mitte der 90er-Jahre stieg die Rente eines durchschnittlichen Angestellten um elf Prozent, die Pensionen eines Beamten dagegen um fast ein Drittel. Die Belastung des Staatshaushaltes wächst. http://www.welt.de/wirtschaft/article5952183/...aatshaushalt-auf.html Und natürlich wird die Schere zwangsläufig immer weiter auseinander gehen, denn wann man jedesmal die erstreikten Verdi-Ergebnisse als Basis für die Erhöhungen der Pensionen heranzieht, aber die Renten mehr oder weniger nur nach "Gutdünken" bzw. nach Haushaltslage erhöht werden, dann ist das nur logisch.
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