Ja...ein guter Punkt, aber Du weißt wie ich das meine...
Das Prechtgespräch mit Fukuyama kenne ich noch nicht, vermutlich würde ich es aber wohl anders bewerten.
Wünscht sich Fukuyama tatsächlich einen "alternativen demokratischen Nationalismus anti-egoistischer Staatsbürger"? hat er das wirklich so gesagt, oder ist das vielleicht doch eine etwas polemische Überspitzung? Nationalismus ist wie alle -ismen ein so starkes bzw. absolutes Wort. Bekanntlich gibt es aber nicht nur schwarz und weiß bzw. Extremwege... und auch nicht nur -ismen.
Wünscht er sich vielleicht eine Politik, die sich International verantwortlich zeigt, und trotzdem auch nationale Interessen in verantwortlicher Weise vertritt und schützt? Eine Politik, die sich auf sich selbst besinnt, ohne die Anderen dabei zu vergessen? Eine Politik, die versucht, die negativen Aspektive von Globalisierung, die sich neben allem Positiven und allen Erfolgen eben auch bemerkbar gemacht haben, zu adressieren, ohne dabei das Kind mit dem Bade auszuschütten?
Wenn dem so wäre, wäre ich bei der groben Linie durchaus bei ihm.
Und ich glaube, dass es im übrigen auch ein viel realistischeres Bild davon zeichnen würde, was sich die Mehrzahl der Menschen in Europa, die mit der aktuellen Politik unzufrieden sind, tatsächlich wünschen dürften - Im Gegensatz zu Deinen Erzählungen von den radikalen Nationalisten, Protofaschisten, Amokläufern und sonstigen exemplarischen Figuren, deren Profile Du hier immer wieder in spekulativer Weise zeichnest. Die gibt es zwar auch, aber erfreulicher Weise nur als traurige Minderheiten, von - mal ins Blaue geschätzt - höchstens 4%, was in etwa der statistischen Psychopathenquote entspräche. Das wäre zumindest meine Einschätzung dazu.
Nun habe allerdings in diesem Falle mal ich zur Abwechslung vorgegriffen, ohne das Interview zu kennen. Wird bei den Gesprächspartnern sicher sehenswert sein, Danke für den Tip! Werde ich die Tage mal googeln.
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