#281 vom Ex : Ein schwarzer Amerikaner, der seit Jahrzehnten hier lebt .....
"Mich stört das Wort Neger nicht. Es ist toll, dass man mir in Deutschland vollkommen normal und gleichberechtigt begegnet. "
Diese Aussage klingt für mich wie eine Erinnerung an längst vergangene Zeit. Alles war damals anders und man konnte auf einen gewissen Konsens bauen. "Fremdenfeindlich" bedeutete unwissend, hinterwäldlerisch, bösartig. Heute werden diejenigen, die nicht fremdenfeindlich sind, als "Gutmenschen" beschimpft, die keine Ahnung haben, Deutschland abschaffen wollen. Auch dann, wenn sie gegen Kriminalität, Ausbeutung und Betrug sind. Es erscheint mir so, dass bis zur Wende tatsächlich ein Klima vorherrschte, in dem die Barbarei weitaus weniger Zustimmung erhielt. Schwarzen - besonders Amerikanern, wurde wirklich "normal und gleichberechtigt" begegnet, ebenso Sintis und Roma. Wenn sie angegriffen wurden, konnten sie auf die Ordnungskräfte, die Polizei und einen großen Teil der Bevölkerung bauen.
In einer mir bekannten Schule in Neukölln hatte ein Romakind seine Klasse - eine Dritte - fest im Griff. Bevor es die junge, unerfahrene Lehrerin auch noch in den Griff bekommen konnte, organisierte diese ein Gespräch mit Eltern und Kollegen. Das Ergebnis war, dass man überein kam, ein starkes Mädel - das war das Kind zweifellos - so zu fördern, dass es sich zu einer starken Frau entwickeln konnte. Das Mädel wurde mit Ämtern und Aufgaben eingedeckt, durch die es Verantwortung übernahm, für Organisatorisches, aber auch für die Förderung der schwächeren Schüler. Diese Maßnahme bewährte sich hervorragend und alle waren zufrieden.
Ist so etwas heute noch vorstellbar, oder hat Deutschland sich bereits abgeschafft?
In Potsdam gab es zur Zeit der Wende einen farbigen Politiker, der genauso von Deutschland sprach, wie es der Freund vom Ex getan hat. Kurze Zeit danach war er verschwunden. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist.
Eine Zeitung hat damals eine aus Russland zu und gekommene jüdische Familie interwiewt, die schilderte, was in Deutschland alles besser für sie war als in Russland. Jahre später wollte man ein Anschlussinterview durchführen - die Familie war aber dazu nicht mehr bereit .....
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