Und zeit ist natürlich geld,was sollen denn all die arbeiter essen ?Papier oder was :-),na ja News
Wirtschaftliche Erholung braucht Zeit (INVESCO) aktiencheck.de
§ §Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Obwohl der dramatische Einbruch der weltweiten Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2008 und den ersten drei Monaten des Jahres 2009 überstanden zu sein scheint, "ist die Weltwirtschaft noch weit von einer "Normalisierung" entfernt", meint der Chefvolkswirt von INVESCO, John Greenwood.
"Die drastischen fiskal- und geldpolitischen Expansionsprogramme der Regierungen und Notenbanken haben zwar die Wirtschaftsleistung stabilisieren können, aber die Investitionsbereitschaft der Verbraucher und Unternehmen hängt zumindest teilweise von der Erholung der Einkommen und dem erfolgreichen Schuldenabbau ab", schreibe Greenwood in seiner jüngsten Wirtschaftsprognose für das dritte Quartal 2009. Seiner Einschätzung nach würden die großen Volkswirtschaften mindestens bis 2010 auf eine nachhaltige Erholung warten müssen.
"Das Positive an diesem ansonsten unerfreulichen Ausblick ist, dass die Inflation auf einem niedrigen Niveau verharren dürfte, solange Arbeitslosigkeit und Überkapazitäten weiter ansteigen", so Greenwood. Obwohl die drastischen Interventionen der globalen Notenbanken und Regierungen die jüngste Rally an den Aktien-, Rohstoff- und Schwellenmärkten sowie den Anstieg der Staatsanleiherenditen geschürt hätten, meine Greenwood, dass "die Deflationsrisiken in den meisten großen Volkswirtschaften auf Sicht von ein bis zwei Jahren schwerer wiegen als die Inflationsrisiken". Greenwood habe die Inflationswahrscheinlichkeit anhand der drei wichtigsten Inflationstheorien überprüft. In Verbindung mit den jüngsten Konjunktur- und Umfragedaten würden seine Ergebnisse auf eine höchstens milde Inflation in den USA und Europa hindeuten.
Greenwood rechne in den USA im zweiten Quartal 2009 mit einem nochmals leicht negativen Wachstum, gefolgt von einer allmählichen Stabilisierung im weiteren Jahresverlauf. Für 2010 gehe er von einem schwachen Wachstum von 1,2% aus. Im Zuge des Abbaus der hohen Verschuldung in den USA beobachte Greenwood hier eine Verschiebung hin zu "einer "neuen Normalität" - einem im Verhältnis zum Einkommen geringeren Konsum, höheren Sparquoten und einer geringeren Verschuldung im Verhältnis zum Einkommen".
Als große Exportregion reagiere die Eurozone weiterhin äußerst empfindlich auf die anhaltende Schwäche des globalen Handels. Hinzu würden die nachlassende Kreditvergabe, die negativen Vermögenseffekte aus Aktienmarktverlusten sowie der Verfall der Hauspreise kommen. In Verbindung mit den zögerlicheren Zinssenkungen durch die EZB würden diese Entwicklungen nach Greenwoods Einschätzung auf eine fortgesetzte konjunkturelle Schwächephase und sinkende Inflationsraten oder sogar Deflation hindeuten. Greenwood rechne für das Gesamtjahr 2009 mit einem Rückgang des realen BIP der Eurozone um 3,9%, gefolgt von einer Erholung um 1,2% im Jahr 2010. Da die Verbraucherpreisinflation bereits bei Null liege, sehe er weiteren Spielraum für Zinssenkungen durch die EZB.
Auch in Großbritannien sehe Greenwood angesichts der hohen Verschuldung der privaten Haushalte wenig Hoffnung auf eine baldige Erholung der Verschuldungsbereitschaft sowie ein damit einhergehendes Anziehen des Konsums. Seinen Prognosen zufolge werde die britische Wirtschaft im Jahr 2009 um 3,6% schrumpfen. Da eine Erholung bis 2010 oder sogar noch später auf sich warten lassen könnte, rechne er auch mit einer erneuten Ausweitung der quantitativen Lockerungsmaßnahmen der Bank of England.
In Japan rechne Greenwood so lange nicht mit einer eigenständigen Konjunkturbelebung, wie es dem Land nicht gelinge, seine starke Exportabhängigkeit zu reduzieren. Greenwood zufolge werde sich der Schrumpfungskurs der japanischen Wirtschaft im Jahr 2009 weitgehend fortsetzen, und auch eine mögliche Erholung im Jahr 2010 werde seiner Meinung nach weitgehend von außenwirtschaftlichen Impulsen abhängen, denen wiederum die Stärke des Japanischen Yen entgegenstehe. Mit der bereits wieder eingesetzten Deflation dürfte Japan Greenwood zufolge noch weitere ein bis zwei Jahre zu kämpfen haben.
Wie Japan seien auch die anderen exportorientierten Volkswirtschaften Ostasiens im Zuge der dramatischen Exportschwäche tief in die negativen Wachstumszahlen gerutscht. In China wiederum gebe es erste Anzeichen für potenziell negative Auswirkungen der enormen fiskal- und geldpolitischen Anreize der Regierung in Form von exzessivem Lageraufbau, einem erhöhten Risiko durch faule Kredite und steigender Inflation. Greenwood erwarte für die meisten kleineren asiatischen Volkswirtschaften im Jahr 2009 deutlich negative Wachstumsraten. Auch in China und Indien rechne er mit einer deutlichen Wachstumsverlangsamung auf 6 bis 8%.
Obwohl die steigenden Rohstoffpreise und Hoffnungen, dass die schlimmste Phase der globalen Rezession überstanden sein könnte, den lateinamerikanischen Märkten seit März Auftrieb gegeben hätten, prognostiziere der Chefvolkswirt von INVESCO auch für diese Region im Jahr 2009 sinkende Wachstums- und Inflationsraten. Auch halte er einen Rückfall der Rohstoffpreise für viel wahrscheinlicher als einen nachhaltigen Anstieg, "weil diese Rally zu einem großen Teil spekulationsgetrieben und nicht in der Endnachfrage begründet ist und weil mit einer anhaltenden Schwäche von Welthandel und Weltwirtschaft zu rechnen ist".
Offensichtlich seien die ökonomischen Kräfte, die diesem heftigen Abschwung zugrunde liegen würden, so stark, dass sie nicht wie erwartet auf die beispiellosen globalen Interventionen zur Belebung der Kreditmärkte, der Investitionen und der Wirtschaftsleistung reagieren würden. So meine Greenwood: "Regierungen können vielleicht rezessionsbedingte negative Rückkopplungen an den Finanzmärkten und in der Wirtschaft verhindern, aber die in der Überschuldung der vergangenen zehn Jahre begründeten Bilanzprobleme der privaten Haushalte und des Finanzsektors können sie nicht einfach wegwünschen." Daher sei der Chefvolkswirt von INVESCO auch davon überzeugt, dass der auf diese "Bilanzrezession" folgende Aufschwung länger auf sich warten lassen werde als die Erholung nach einer "normalen" Rezession. (30.06.2009/ac/a/m) Marktbericht-Datum: 30.06.2009
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§Quelle: aktiencheck.de 30.06.2009 14:09:00
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