STORY IM ERSTEN DECKT AUF
quelle bild.
wie ich gestern abend schon geschrieben hatte. die komischen machenschaften des holzklassefliegers ryanair.....und alle schauen zu, so wie z.b. die berufsgenossenschaften, die sonst so regelungswütigen eu behörden und allen voran sie stattsanwaltschaften.
21.03.2017 - 08:48 Uhr Über den Wolken tobt ein brutaler Preiskampf! Billigflieger locken die Kunden mit Discount-Preisen: einmal quer durch Europa für ein paar Euro ist schon längst keine Seltenheit mehr. Doch wahr ist auch: Billig-Tickets sind nur möglich, weil überall gespart wird. Beim Komfort, beim Personal ? und letztlich auch bei der Sicherheit. RATENKREDIT-VERGLEICHE Ein Service von
Welche fatalen Folgen die ?Geiz-ist-geil?-Mentalität in der Luft hat, zeigte die ?Story im Ersten? am Montagabend (22.45 Uhr). Thema der Sendung: ?Profit. Auf Kosten aller? ? Der gnadenlose Preiskampf der Billigairlines?
Der Druck im Cockpit Am Ende seiner Ausbildung stand Erik Fengler vor einem Schuldenberg von 70 000 Euro. Der junge Pilot bewarb sich bei Europas größter Fluggesellschaft ? und wurde eingestellt. Doch den Vertrag schloss Fengler nicht mit Ryanair ab, sondern einem Personalvermittler. Dafür musste er sich zum Schein selbstständig machen. Mit einem verschachtelten System aus Personaldienstleistern, Steuerkanzlein und Pilotenfirmen schafft es Ryanair, ganze Crews zu Mini-Preisen zu beschäftigen. Alles legal, wie der irische Konzern betont. Die Piloten werden nur dann bezahlt, wenn sie auch fliegen. Bei Urlaub oder Krankheit gilt: Pech gehabt! ?Das führt zu enormen Druck, man fliegt auch, wenn man sich nicht gesund fühlt?, sagte Pilot Fengler in der ARD-Doku.
Ryanair setzt Trends für andere Airlines Gerade Billigairlines setzen auf prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Weil freiberufliche Piloten auf das Geld angewiesen sind, setzen sie sich auch ins Cockpit, wenn sie krank sind. ?Dabei kann schon ein Schnupfen zu einem gestörten Gleichgewichtsgefühl führen, das ist fatal?, ärgerte sich Dirk Polloczek von der europäischen Pilotengewerkschaft ECA. Und immer wieder ist es eine Airline, die besonders negativ auffällt: Ryanair. Das Unternehmen (Umsatz: 6,5 Milliarden Euro) beförderte 117 Millionen Passagiere im letzten Jahr. 3500 Piloten fliegen für den Konzern, der Großteil davon prekär. Für die Iren ist klar: Es gebe keinen Zusammenhang zwischen Flugsicherheit und der Beschäftigungssituation. Und Ryanair setzt mit seinem Modell die gesamte Branche unter Druck: Auch andere Fluglinien leihen sich immer häufiger Personal, selbst große Airlines wie Airberlin schrecken davor nicht zurück. Auch die Lufthansa-Tochter Eurowings senkt so ihre Kosten. Wenig Sprit im Tank Hinzu kommt: Billigairlines wie Ryanair weisen ihre Piloten an, so wenig Sprit wie möglich mitzuführen. Verläuft der Flug planmäßig, ist das kein Problem. Doch schon mehrfach mussten Ryanair-Maschinen, die auf entferntere Flughäfen ausweichen mussten, Notrufe absetzen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt Bei Ryanair gilt: Je billiger, desto besser. Doch ignoriert der Konzern dabei auch Gesetze? Seit knapp zehn Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz gegen das Geschäftsmodell des Billigfliegers. Der Verdacht: Ryanair zocke den Staat ab, indem das Unternehmen Steuer- und Sozialversicherungsbetrug begehe. Denn: Die Firmen, die die Piloten gründen müssen, bestünden nur zum Schein. In Wahrheit handele es sich um Arbeitnehmerverhältnisse. Ryanair bestreitet alle Vorwürfe Im Juli 2016 durchsuchte die Staatsanwaltschaft Geschäftsräume von Ryanair in Deutschland. Doch ermittelt wurde zuerst nicht gegen den Konzern ? sondern den Personaldienstleister. Der habe den Verdienst der Piloten zu niedrig angegeben, um Sozialversicherungsbeiträge zu sparen. Offenbar beruft sich die Justiz auf ein Gutachten der Unternehmensberatung KPMG, das besagt, dass die Piloten keine klassischen Arbeitnehmer seien.
?Das Gutachten ist nicht neutral, es wurde von Ryanair in Auftrag gegeben?, sagte der Rechtsanwalt Rolf Limpinsel. In der ARD-Doku betonte Ryanair-Manager Eddi Wilson, dass es bei Ryanair keine Scheinselbstständigkeit gebe, da das Unternehmen von Irland aus agiere, dort seien auch alle Piloten beschäftigt. Nach irischem Recht sei das legal. In ganz Europa schießen Ryanair-Standorte aus dem Boden. Doch der Konzern gerät mit seinem Modell selbst immer mehr unter Druck! Denn inzwischen hat sich die aus Südengland stammende Personalvermittlungsfirma McGinleyAviation gegenüber der Staatsanwaltschaft geäußert ? und Ryanair beschuldigt! So habe der Konzern darauf bestanden, Verträge nach dem Prinzip der Scheinselbstständigkeit auszulegen. Auch der zweite Personaldienstleister, Brookfield Aviation, äußerte sich so. Gegenüber dem ARD-Team bestritt Rynair-Manager Wilson diese Praxis. Doch der Konzern steht wieder im Fokus der Staatsanwaltschaft! Ryanair weist auch die Anschuldigungen der Sendung ?Die Story im Ersten? als falsch zuru?ck. Eddie Wilson, Chief People Officer bei Ryanair, sagte in einer Stellungnahme: ?Als eine große Aktiengesellschaft, die an den Bo?rsen von Dublin, London und New York notiert ist, entsprechen alle Bescha?ftigungs- und Betriebsrichtlinien von Ryanair vollsta?ndig den europa?ischen und irischen Regeln und Vorschriften. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz besta?tigen wird, ist Ryanair nicht Gegenstand dieser Ermittlung und wir sind erfreut, mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die geringe Anzahl an Fa?llen, die sie untersuchen, gelo?st werden und den deutschen Steuervorschriften entsprechen.? Ein Geschäftsmodell an der Grenze der Legalität Wie die Airline mit ihrem Personal umgeht, erlebte Pilot Erik Fengler, als er kündigte. Sein letztes Gehalt wurde einbehalten und der Konzern stellte noch eine Schadensersatzforderung über 1000 Pfund. Fengler zog vor Gericht, dort gab das Unternehmen an, dass man den Piloten überhaupt nicht kenne ? schließlich habe er nie bei Ryanair einen Vertrag unterschrieben. Arbeitsrechtler wie Prof. Peter Schüren von der Universität Münster ärgern sich über das dreiste Verhalten der Airline. ?Sie agieren ständig an der Grenze der Legalität?, sagte er. Jede Gesetzesänderung nutze der Konzern, um sein Geschäftsmodell anzupassen. Und so weiter auf Billig-Personal zu setzen. ?Daran wird sich nichts ändern, bis der erste große Unfall passiert?, sagte Pilotengewerkschafter Polloczek. Fazit Spannend wie ein Krimi! Mit windigen Geschäftsmodellen zocken Billigairlines wie Ryanair Staat und Personal ab. Gerade der immense Druck auf Piloten provoziert Fehler im Cockpit. Doch auch die Verbraucher sollten sich an die eigene Nase fassen: ein Flugticket für wenige Euro schadet eben nicht nur der Umwelt. Sondern im Zweifel auch Arbeitnehmern und der Allgemeinheit.
----------- schaun mer mal
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