In den USA liegen die Nerven blank-MILZBRAND

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neuester Beitrag: 10.10.01 08:14
eröffnet am: 09.10.01 08:24 von: mothy Anzahl Beiträge: 30
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09.10.01 21:43

541 Postings, 8910 Tage MarabutKeine Panik!!!

Bin kein Biologe, vertraue aber der englischen Zeitschrift The Economist total. Die schreibt in der letzten Ausgabe verkürzt folgendes:
Terroristen können an biologische und chemische Krankheitserreger gelangen, es dürfte ihnen aber äußerst schwer fallen, sie großräumig zu verteilen. Bakterien etwa als Waffe in großen Mengen am Leben zu halten, sei äußerst schwer. Würde man etwa ein Sprühflugzeug benützen, wären längst alle Erreger tot, vor sie auf die Erde gelangen. Ein paar wenige Menschen zu vergiften, sei dagegen möglich, siehe die japanische Sekte, die nur 14 Tote produzierte, in Wirklichkeit aber das ganze U-Bahnsystem in Tokio vergiften wollte! Gruss M  

09.10.01 22:19

3243 Postings, 8935 Tage flamingoein London beginnt die Stadtflucht

Wohlhabende ziehen sich in die Provinzen zurück, Stadtvillen stehen leer -
und wann füllt ihr die Vorratskammer auf?  

09.10.01 22:53

3243 Postings, 8935 Tage flamingoeMilzbrand-Fälle haben keine natürliche Ursache

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,161455,00.html

In Florida haben sich zwei Personen mit dem gefährlichen Milzbrand-Erreger infiziert, in Virginia gibt es einen weiteren Verdachtsfall. US-Regierung und FBI schließen nicht mehr aus, dass es sich um einen Terroranschlag handeln könnte.

 
REUTERS

FBI-Spezialisten bei der Untersuchung der Milzbrandfälle in Boca Raton


Miami/Boca Raton - Die Büros des Verlagshauses American Media Inc. sind seit einigen Tagen Schauplatz einer Geschichte, die direkt aus dem für seine Räuberpistolen berüchtigten Boulevardblatt "Weekly World News" stammen könnte, das der Verlag herausgibt. FBI-Spezialisten in ABC-Schutzanzügen streifen durch das verlassene AMI-Verlagsgebäude in Boca Raton, auf der Suche nach Hinweisen für einen Terroranschlag mit biologischen Kampfstoffen. Die gesamte Belegschaft wird derzeit auf Milzbranderreger getestet.
Gesundheitsbehörde schließt natürliche Ursache aus

Am vergangenen Freitag war Bob Stevens, ein Fotoredakteur von AMI an Lungenmilzbrand verstorben. US-Regierungsvertreter hatten nach dem Tod des 63-Jährigen von einem Einzelfall gesprochen. Experten sagten jedoch, Grund zur Sorge gebe es dann, wenn ein weiterer Fall auftrete. Dies ist jetzt der Fall. Inzwischen wurde Ernesto Blanco, ein weiterer AMI-Mitarbeiter, positiv auf Anthrax-Sporen getestet. Der Mann sei zwar infiziert, aber nicht erkrankt, teilten Vertreter der Gesundheitsbehörde am Montag mit. Die Krankheit war in den USA zuletzt 1976 aufgetreten. Milzbrand ist unter Menschen nicht ansteckend, kann aber von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Im gesamten zwanzigsten Jahrhundert gab es nur 18 Fälle dieser Infektion in den USA. Die Gesundheitsbehörden schlossen bereits aus, dass der Erreger auf natürliche Weise in die Redaktion von AMI gelangt sein könnte.

Weiterer Verdachtsfall in Virginia

Ein dritter Fall von möglichem Milzbrand scheint sich nicht zu bestätigen. Dr. Thomas Ryan vom Prince Williams Krankenhaus im Bundesstaat Virginia erklärte am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit), die ersten Tests hätten keinen Hinweis auf die Infektion ergeben. Der Mann habe offenbar lediglich Grippesymptome. Endgültige Untersuchungsergebnisse gebe es jedoch noch nicht. Nach Behördenangaben handelt es sich bei dem untersuchten Mann ebenfalls um einen Mitarbeiter der Zeitung "The Sun".

 
AP

Mitarbeiter von American Media stehen Schlange vor der Gesundheitsbehörde in Delray Beach


Nach dem Auftreten des zweiten Milzbrand-Falles in den USA hat sich US-Justizminister John Ashcroft am Montag besorgt geäußert, zugleich jedoch betont, dass die Herkunft des Erregers noch völlig unklar ist. "Offen gesagt, wir können derzeit nicht schlüssig feststellen, ob es sich um einen Anschlag handelt oder um ein (natürliches) Auftreten", sagte Ashcroft in Washington. Die US-Bundespolizei FBI hatte zuvor bereits eine schnelle Überprüfung des zweiten Infektionsfalles angekündigt. Nach den Anschlägen vom 11. September waren in der US-Bevölkerung Ängste vor einem Anschlag mit biologischen Waffen (B-Waffen) aufgekommen. Milzbrand- Erreger (Anthrax) gehören zu den bekanntesten B-Waffen.

Floridas Gouverneur schließt terroristischen Hintergrund nicht aus

Ashcroft sagte, das Auftreten eines zweiten Falls werde sehr ernst genommen. Es lägen jedoch noch nicht genug Untersuchungsergebnisse vor, um sagen zu können, ob die Infektionen im Zusammenhang mit den Selbstmordattentaten in New York und Washington stünden. "Wir betrachten dies jedoch als eine Untersuchung, aus der sich Ermittlungen wegen eines kriminellen Vergehens ergeben können", fügte er hinzu. Der Gouverneur des Bundesstaates Florida, Jeb Bush, der Bruder des US-Präsidenten, sagte: "Wir haben darüber geredet, dass solche biologischen oder chemischen Mittel zum Waffenarsenal der Terroristen gehören und egal, ob das hier nun ein Beispiel dafür ist oder nicht, müssen wir darauf vorbereitet sein."

Kam der Anthrax-Erreger per Post?

Das Nachrichtenmagazin "Newsweek" berichtete am Montag auf seiner Internetseite, im Büro der "Sun" sei eine Woche vor den Terroranschlägen ein "merkwürdiger Brief" eingegangen. Darin habe sich eine pudrige Substanz und ein Armband mit einem Davidstern befunden. Sowohl der Tote als auch der Erkrankte seien mit dem Brief in Berührung gekommen. Ein Reporter der Zeitung "The National Inquirer" sagte der Nachrichtenagentur AP, Ende August oder Anfang September habe ein ehemaliger Praktikant eine E-Mail an die Redaktion geschickt. "Er schrieb, Ich habe euch eine Überraschung hinterlassen", sagte der Reporter Bennet Bolton. Das FBI sei über die Mail informiert worden.

 
AP

Gefährliche Erreger: Milzbrand-Bakterien


Unmittelbar nach den Anschlägen hatten die USA wegen Hinweisen auf mögliche Attentate mit biologischen Waffen eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Seit dem Beginn der Militärschläge der USA auf Afghanistan am Sonntag, befinden sich die Sicherheitskräfte des Landes in höchstem Alarmzustand. Die USA vermuten in Afghanistan den moslemischen Extremisten Osama Bin Laden, den sie für die Anschläge am 11. September verantwortlich machen.

New Yorker Attentäter hielten sich länger in Florida auf

"Wir unternehmen alles, um die Herkunft des Bakteriums schnell zu identifizieren und herauszufinden, wie sich die zwei Menschen infizieren konnten", teilte das FBI mit. Das Gebäude, in dem die beiden Männer gearbeitet hätten, sei versiegelt worden und werde derzeit von den Gesundheits- und Ermittlungsbehörden untersucht. Den Vertretern der Gesundheitsbehörde zufolge wurden Milzbrand-Erreger auf der Computer-Tastatur des verstorbenen Fotografen entdeckt. Einige der Selbstmordattentäter vom 11. September sollen eine Zeit lang in Florida gelebt haben und sich dort intensiv über Flugzeuge informiert haben, mit denen Mittel zur Schädlingsbekämpfung über Felder versprüht werden. Die US-Ermittler verfolgten daher den Verdacht, es seien auch Anschläge mit biologischen oder chemischen Waffen geplant.

Auch Japan verstärkt Kontrollen

Japan verstärkt nach den Luftangriffen in Afghanistan die Kontrollen chemischer Substanzen im eigenen Land. Wie das Industrieministerium MITI am Dienstag bekannt gab, sollen die Inspektionen an den 120 Forschungs- und anderen Anlagen verstärkt werden, wo mit waffenfähigen Chemikalien gearbeitet wird. Es soll verhindert werden, dass sie in die Hände von Terroristen fallen.


 

09.10.01 23:40

25196 Postings, 8820 Tage modwißt Ihr was über "Rucksack-A-Bomben" o.T.

10.10.01 08:14

1594 Postings, 9072 Tage mothyMilzbrand: Unsichtbare Gefahr

Milzbrand: Unsichtbare Gefahr
Von Michael Streck, Washington

Zwei Milzbrand-Fälle in Florida schüren die Angst vor weiteren Anschlägen - und bescheren Biotech-Unternehmen neue Aufträge.


Robert Stevens wurde mit Verdacht auf Meningitis ins Krankenhaus eingeliefert. Drei Tage später, am vergangenen Freitag, starb der 63-Jährige Boulevard-Fotograf. Befund: Milzbrand - das erste Opfer des Anthrax-Bakteriums in den USA seit 1976. Es sei ein "isolierter Fall", beruhigten die Behörden zunächst. Mit Terrorismus habe dies nichts zu tun.

Am Montag - wenige Stunden nach dem Beginn der US-Militärschläge - dann die Hiobsbotschaft: Der 73-jährige Ernesto Blanco, ein Mitarbeiter des Fotografen, sei mit Spuren des Erregers im Atem in ein Krankenhaus eingeliefert worden, teilten die Gesundheitsbehörden in Florida mit.


Inzwischen ist das Gebäude des American-Media-Verlags in Boca Raton, in dem Stevens und Blanco arbeiteten, versiegelt worden. 700 Personen werden auf eine Infektion getestet. "Wir unternehmen alles, um die Herkunft des Bakteriums schnell zu identifizieren", versichert das FBI. Die Fahnder sind alarmiert: Einige der Attentäter vom 11. September sollen in Florida gelebt und sich dort über Flugzeuge informiert haben, mit denen Mittel zur Schädlingsbekämpfung versprüht werden.


Das Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) hat inzwischen ausgeschlossen, dass die Bakterien auf natürlichem Wege in das Gebäude gelangt sind. Justizminister John Ashcroft hält einen terroristischen Hintergrund für möglich.


Schon in den vergangenen Wochen hatten Amerikaner über mögliche Terrorakte mit biologischen oder chemischen Waffen spekuliert; selbst der Verteidigungsminister warnte vor Vergeltungsaktionen. Jetzt hat die diffuse Angst vor der unsichtbaren Gefahr neue Nahrung erhalten - und Biotech-Unternehmen einen neuen Auftrieb verliehen. In den kommenden Monaten, sind sich Experten sicher, werden die Budgets für die Erforschung neuer Impfstoffe und Medikamente stark aufgestockt.


 

Anthrax-Erreger unter dem Mikroskop


So lange wollen viele nicht warten. In Graig Bakers Army-Shop im New Yorker Stadtteil Bronx gehen seit dem 11. September rund hundertmal so viele Gasmasken über den Ladentisch wie zuvor. "Leute rufen mich sogar nachts an, weil sie unbedingt eine brauchen", sagt der Inhaber. Das Antibiotikum Cipro, das gegen Milzbrand schützen soll, ist in vielen Apotheken ausverkauft. Ärzte und Notfall-Stationen können sich vor Anfragen kaum retten.


"Man riecht nichts, schmeckt und sieht nichts", beschreibt Alan P. Zelicoff von den Sandia National Laboratories in New Mexico einen möglichen Angriff mit biologischen oder chemischen Stoffen. Die Symptome zeigen sich erst später: Fieber, Schmerzen, Ausschlag. Manchmal kann es drei Tage dauern, bis die Krankheit ausbricht, etwa bei der Infektion mit Pockenviren.


Trotz einer Gefahr halten die meisten Experten solche Attacken allerdings für eher unwahrscheinlich: Um genügend Erreger zu produzieren und sie unter die Bevölkerung zu bringen, müssten Terroristen über technisch aufwändige Labors in der Nähe des Anschlagsortes verfügen. "Es ist mit etlichen anderen Methoden einfacher, große Menschenmengen umzubringen", sagt Zelicoff.


Am einfachsten lassen sich Milzbrand-Erreger, die über Hautkontakt, Nahrung oder durch das Einatmen der bakteriellen Sporen übertragen werden, als B-Waffen einsetzen. Rund 80 Prozent der Fälle führen dabei zum Tod. "Es ist ein recht stabiles Bakterium, das sich auch in der freien Natur findet und von mehreren Staaten zum Waffenbau benutzt wurde", sagt Kenneth W. Bernard vom staatlichen Gesundheitsservice. "Die Technologie ist bekannt und verfügbar."



Weitreichende Folgen


Experten im Pentagon haben in Planspielen mögliche Szenarien für biologische Angriffe entworfen. Sollten Terroristen Milzbrand-Sporen in U-Bahn-Stationen oder auf Straßen von New York versprühen, könnten innerhalb von einer Woche 140.000 Menschen sterben und Zehntausende schwer erkranken.


Würden Pockenviren in drei US-Großstädten freigesetzt - so das Szenario der Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS), die im Juli einen Anschlag simulierte -, hätte sich das Virus binnen drei Monaten über 25 US-Bundesstaaten und 15 andere Länder verbreitet. Rund eine Million Menschen, so die Prognose, wären in dieser Zeit bereits ums Leben gekommen.


Für Clarence James Peters ist das Pocken-Virus der gefährlichste Einzelstoff. Der Wissenschaftler arbeitet als Virologe an der Universität von Texas und war früher Chef der Pathologie-Abteilung im bundesstaatlichen Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention in Washington.


Pocken verbreiten sich rasch und können ein Drittel der Infizierten töten, zumal es in den USA keine Routine-Impfung mehr gibt; seit Ende der 70er Jahre gilt die Krankheit als ausgerottet. Die vorhandenen Impfstoff-Bestände würden nicht ausreichen, um eine große Zahl Infizierter zu behandeln. Als Vorsichtsmaßnahme will die US-Regierung in den kommenden drei Jahren 40 Millionen Dosen Pocken-Impfung bereitstellen.


Im Gegensatz zu biologischen Substanzen ist chemisches Nervengas bislang der einzige Stoff, der bei Angriffen Menschenleben gekostet hat. In den 90er Jahren führte die japanische Sekte Aum mehrere Anschläge aus - der berüchtigtste 1995 in der Tokioter U-Bahn. Damals tötete das Nervengas Sarin zwölf Menschen und verletzte mehr als Tausend. Die Sekte verfügte über eine dreistöckige Chemiefabrik und produzierte neben Sarin auch Milzbrand-Bakterien.



Gefahr ist gering


"Die Chance eines großen Angriffs mit biologischen oder chemischen Waffen, dem Zehntausende Menschen zum Opfer fallen, ist dennoch sehr gering", sagt Zelicoff. Allerdings reichten schon wenige Kranke, um Panik und Verunsicherung zu erzeugen. "Zwei bis drei Fälle von Milzbrand in Downtown Washington oder New York wären dafür genug."


Auftrieb gibt die neu aufgekommene Angst der Biotechnologie-Branche. Der Verband Biotechnolgy Industry Organization (BIO) rechnet mit deutlich steigenden Staatsausgaben für die Forschung. "Das Interesse der Regierung in Washington an der Forschung ist sprunghaft gestiegen", sagt Brent Erickson von BIO. Aus allen Richtungen kämen Anfragen: vom Verteidigungs-, Gesundheitsministerium und vom Kongress. Das Budget zur Bekämpfung biologischer Anschläge werde steigen.



Aussichtsreiche Projekte


Nutznießer gäbe es genug. Hunderte kleine und mittlere Firmen forschen, wie man sich vor biologischen Kampfstoffen schützen kann. Das kalifornische Unternehmen GeneSoft beispielsweise arbeitet an einem Antibiotikum, das Milzbrand, Pocken und andere Krankheiten bekämpfen soll. "Wir haben neuartige Moleküle, die die Gene der Erreger so verändern, dass sie sterben oder sich zumindest nicht mehr vermehren", erklärt Vorstandschef David Singer. Das Projekt wird vom Verteidigungsministerium gefördert. Nach aktuellem Stand käme das Mittel voraussichtlich in drei bis fünf Jahren auf den Markt. "Jetzt hoffen wir, dass es schneller geht." Seit den Anschlägen diskutiert das Ministerium mit der 70-Mann-Firma, wie sich die Forschung beschleunigen lässt.


Als ebenfalls aussichtsreich gelten die Projekte von EluSys aus New Jersey. Ihre Forschung basiere auf Antikörpern, die wie ein doppelseitiges Klebeband toxische Substanzen an rote Blutkörperchen heften, erläutert Präsident und CEO Stephen Sudovar. So könnten binnen weniger Stunden Gifte oder Erreger aus dem Blutkreislauf entfernt werden. Noch arbeitet EluSys ohne Staatsgelder an einem Mittel gegen Milzbrand - doch das könnte sich demnächst ändern. Die Gespräche laufen bereits.


Eine bessere Diagnose wollen Firmen wie Cepheid ermöglichen, deren Geräte innerhalb von 30 Minuten identifizieren können, welchen Erreger ein Anschlagsopfer im Körper hat. Über 400 Systeme habe seine Firma weltweit schon ausgeliefert, sagt Vorstandschef Thomas Gutshall. Demnächst dürften es weit mehr werden: "Eine Menge Leute haben sich in den vergangenen Wochen nach unseren Produkten erkundigt."



Kein schneller Erfolg


Dennoch steht die Forschung erst am Anfang. Was jetzt in Auftrag gegeben wird, kommt erst in einigen Jahren zum Einsatz. Bis dahin ist das Land nur eingeschränkt auf den Ernstfall vorbereitet. Zwar schuf das Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention vor zwei Jahren ein Netzwerk von landesweit 50 Speziallabors, wo Infizierte innerhalb von 24 Stunden Resultate über ihr Krankheitsbild erhalten. Auch gibt es "bekannte und klare Behandlungswege", beruhigt Mark Smith vom Notfall-Zentrum des Washington Hospital Center


Fraglich ist jedoch, ob die lange vernachlässigten Gesundheitseinrichtungen in der Lage sind, die Auswirkungen eines Anschlags wirksam zu bekämpfen und Opfer zu behandeln. "Kein Ort in den USA könnte einen Angriff mit mehreren Tausend Betroffenen in kurzer Zeit verkraften", warnt Michael Moodie, Direktor des Chemical and Biological Arms Institute. "Die mehr als 40 US-Behörden, die mit der Abwehr von Bioterrorismus beschäftigt sind, haben noch nie zusammen an einem Tisch gesessen."


Der Alarm-Zustand, der gegenwärtig in den USA herrscht, könnte die notwendigen Reformen allerdings vorantreiben. 1,4 Mrd. $ will die Regierung Gesundheitsbehörden und Bundesstaaten überweisen, um die Prävention zu forcieren. Und für den Großraum Washington wurde nach dem 11. September extra eine "Bioterrorism Taskforce" gebildet, der auch Präsident Bush angehört.


Ob es tatsächlich zu einem groß angelegten Angriff mit Bakterien, Viren oder Giftgas kommt, hält Jonathan Tucker, Experte für biologischen Terror am Monterey Institute of International Studies, allerdings für fraglich.


Wahrscheinlicher sei ein Sabotage-Akt in einer Chemiefabrik oder die Vergiftung von Lebensmitteln. "Suchen Terroristen nach einem richtigen GAU, müssen sie nur an die über 800.000 Fabriken im Lande denken, wo gefährliche Stoffe produziert, gelagert oder weiterverarbeitet werden."



© 2001 Financial Times Deutschland  

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