Krankheitszustand im Markt": VW-Aktie legt mehr als 20 Prozent zu
Analysten rätseln: Die Papiere von Volkswagen haben einen sagenhaften Kurssprung von mehr als 20 Prozent vollzogen. Fundamental können Börsianer das nicht nachvollziehen - sie vermuten aber, dass das mit Porsche zu tun hat.
Die Anteilsscheine von Volkswagen schossen den dritten Tag in Folge in die Höhe. Nur ihnen ist es zu verdanken, dass der Dax am Donnerstag im Plus lag. Den Anstieg von zeitweise 24 Prozent erklärten Händler wie schon das sechsprozentige Plus vom Vortag mit Eindeckungen von Leerverkäufen . Fundamental sei das nicht mehr greifbar, sagte ein Börsianer. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass in Erwartung, dass Porsche demnächst die Aktien aus den Optionen verlangen wird, diese von den Banken nun aufgekauft werden.
Innerhalb von nur drei Tagen ist die VW-Aktie von knapp 200 auf knapp 300 Euro gestiegen. VWs Marktkapitalisierung von nun rund 85,4 Mrd. Euro liegt damit schon höher als der zusammengerechnete Börsenwert von BMW, Daimler, Renault, Peugeot und Fiat.
"Das zeigt den Krankheitszustand im Markt", sagte Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. "Solche Phänomene sind nicht mehr zu greifen." Keiner im Markt blicke mehr durch, was da eigentlich passiere. Pieper wertet die Kursentwicklung als einen Beleg dafür, dass der Großteil des Finanzmarkts von Derivaten beeinflusst sei. "Es gibt so riesige Positionen von Derivaten, die gebildet wurden und die nun sicher aufgelöst werden müssen." Dann kämen solche "Exzesse" zustande.
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