Von Jeff Fick, Paul Kiernan und Luciana Magalhaes
=== Bei dem riesigen Offshore-Ölfeld Libra in Brasilien mischen künftig auch zwei Konzerne auch Europa kräftig mit. Den Zuschlag für die Ausbeutung des Mega-Ölfeldes hat ein Konsortium unter der Führung des brasilianischen Staatskonzerns Petrobras erhalten. Mit von der Partie sind dabei auch die niederländisch, britische Royal Dutch Shell und die französische Total SA. Auch die beiden asiatischen Staatskonzerne CNOOC und China National Petroleum gehören der Gruppe an, die als einzige eine Offerte abgegeben hat.In dem Ölfeld vor der Küste im Südosten des Landes werden Reserven von acht bis zwölf Milliarden Barrel vermutet. Es ist damit das größte jemals entdeckte Tiefseevorkommen. Das Öl im Feld Libra lagert unter einer dicken Salz- und Gesteinsschicht in einer Wassertiefe von bis zu 7.000 Metern. Es gehört zu einer Reihe von seit 2007 in der Region im Atlantik entdeckten Vorkommen, die Brasilien in den kommenden Jahren zu einem der zehn größten Ölproduzenten machen könnten.
Für die Ausbeutung des Riesenöfeldes sind massive Investitionen notwendig. In den kommenden 35 Jahren müssen die Unternehmen geschätzt 200 Milliarden US-Dollar investieren, um das Öl aus der Tiefe zu fördern. Brasilien zeigte sich am Montag erfreut. Die Auktion sei ein Erfolg, so Magda Chambriard, Direktor der Ölaufsicht des Landes. Fünf der größten zehn Ölunternehmen der Welt werden das Feld nun entwickeln, ergänzte Chambriard.
Bei der Versteigerung von Libra galten neue Regeln. Sie wurden beschlossen, nachdem die unter der Salzschicht liegenden Vorkommen entdeckt worden waren. Die Regierung hat nun eine größere Kontrolle über die Erschließung und Förderung sowie einen größeren Anteil an den Gewinnen. Mindestens 41,95 Prozent der Ölproduktion muss das Konsortium bei der Regierung abliefern.
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