Einseitiges Damen-Endspiel am US Open in New York - Clijsters besiegt Pierce
Kim Clijsters hat endlich einen Grand-Slam-Titel gewonnen. Die Belgierin siegte im US-Open-Final ohne Probleme 6:3, 6:1 gegen Mary Pierce (Fr/12) und ist damit nicht länger die beste Spielerin ohne Major-Titel. Das Schwierigste kam für Clijsters nach Spielende. Erst als sie in die Zuschauerreihen hinaufkletterte, um sich bei ihrer Entourage zu bedanken, geriet sie fast ins Straucheln.
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Endlich am Ziel ihrer Träume: Kim Clijsters (Bild epa) |
(si)/zz. Während der 65-minütigen einseitigen Partie war Mary Pierce keine echte Gegnerin für die Belgierin. Die Tennis-Diva wirkte noch gezeichnet von den Anstrengungen des Vortages, als sie Jelena Dementjewa nach drei Sätzen und mitunter dank eines 12-minütigen Time-outs bezwungen hatte. Den rechten Oberschenkel erneut bandagiert, war sie oftmals einen Schritt zu spät.
Clijsters mit klar bester Matchbilanz auf der Tour
Die 22-jährige Belgierin hat damit eine schwierige Phase mit dem grössten Erfolg ihrer Laufbahn archiviert. Sie verpasste grosse Teile des Jahres 2004 wegen einer karrierebedrohenden Handgelenkverletzung, musste dazu auch noch die Trennung von ihrem Verlobten Lleyton Hewitt verkraften und fand sich im Februar dieses Jahres auf Platz 134 wieder. Seither hat sie den Turbo eingelegt und wird nach ihrem siebenten Turniersieg des Jahres als Weltnummer 3 geführt. Mit 55:6 hat sie die klar beste Matchbilanz auf der Tour.
Auch privat wieder alles im Lot
Kim Clijsters hatte die ersten vier grossen Endspiele alle verloren und war schon lange als nervenschwach abgestempelt worden. Diesmal hielten aber die Nerven: Im Halbfinal liess sie sich nicht davon beirren, dass sie im zweiten Satz gegen Maria Scharapowa fünf Matchbälle nicht verwerten konnte, im Endspiel liess sie gegen Pierce nichts anbrennen und feierte damit ihren 24. Sieg in den letzten 25 Spielen. «Es ist unglaublich, dass ich jetzt hier stehen darf, nach allem, was passiert ist», so Clijsters, bei der inzwischen auch privat wieder alles im Lot ist. Ihr neuer Freund verfolgte die Partie ebenso am TV wie ihr Vater, ein früherer belgischer Fussball-Internationaler.
Bisher grösste Börse im Frauensport
Angenehmer Nebeneffekt des Titels: Als Gewinnerin der US-Open-Series - der Turnierserie auf nordamerikanischen Hartplätzen vor Flushing Meadows - wird ihr Preisgeld auf 2,2 Millionen Dollar verdoppelt, was die bisher grösste Börse im Frauensport bedeutet. Pierce wird im Ranking auf Platz 6 vorrücken, hat aber auch im zweiten Major-Endspiel dieses Jahres enttäuscht: In Paris hatte sie gegen Justine Henin-Hardenne sogar nur zwei Games gewonnen. Diesmal gelangen ihr im Final sieben Winner, dafür beging sie 28 Unforced Errors.