"Welcher gestalt die Knaben in die Dialecticam einzufüren vnnd anzubringen seyen": Damit aber die Knaben lustig, und die Dialecticam zu lernen begirig gemacht werden, soll der Praeceptor diser Classis inen zum eingang anzeigen, daß dise Kunst nit so schwär sey zu lernen und zu begreiffen, dann der mehrertheil derselbigen uns angeborn, und jnen den Knaben so gemein, wo sie diser Kunst nit einen guten theil wißten, so kunte ir keiner mit dem andern reden, dann (das die Jungen sollichs durch ein Exempel mögen verstehn) so ein Knab von dem andern begert, er soll ime das Buch schenken, so er in den henden hab, Antwortet der Knab, ich kann dir es nit schenken, dann es ist nit mein, da hat der Knab wol und recht, nach der Dialectica antwort geben, und weißt doch noch der Zeit nicht, was Dialectica heißt, dann er hat ein Enthymema gemacht, das lauttet also: Hic liber non est meus, Ergo hunc librum tibi non possum donare. Der Syllogismus lauttet also: Quae mea non sunt tibi donare non possum, Hic liber non est meus, Ergo hunc librum tibi donare non possum. Also treiben sie die Dialecticam täglich von jugent auff, ehr sie wissen, was Dialectica heißt. Dergleichen die Baurn auff dem Marckt, und in allen Gesprechen, wa inen nicht ein gutter theil der Dialectik angeborn were, könnten sie nit mit einander handlen.
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