27. September 2005 13:06 Leiterplattenhersteller AT&S ist ausgelastet Über starke Nachfrage vor allem durch die Telekom-Branche und Marktanteilsgewinne berichtet das steirische Unternehmen Link
ATS Wien - Über eine starke Nachfrage vor allem durch die Telekom-Branche und Marktanteilsgewinne berichtet die steirische AT&S. Der Leiterplattenhersteller ist voll ausgelastet, was es ihm erlaubt, "Prioritäten bei der Annahme der Aufträge setzen zu können". Durch die stark Nachfrage würden auch die anstehenden "Preisverhandlungen in einem anderen Umfeld geführt werden können, als früher", meinte der neue AT&S-Vorstandsvorsitzende Harald Sommerer am Dienstag in einem Gespräch mit der APA. In den vergangenen Jahren hatte AT&S pro Jahr einen Preisverfall von jeweils etwa zehn Prozent hinnehmen müssen.
Unsicherheit hinsichtlich des weitgrößten Kunden
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Gewinn Windows vs. Linux: Steigern Sie Ihren Gewinn bezahlte Einschaltungen AT&S weiß zwar nach wie vor nicht, ob sein zweitgrößter Kunde, die Handysparte von Siemens langfristig weiterhin Kunde bleibt. Die taiwanenesische BenQ, die die Siemens-Sparte übernommen hat, habe noch keine Entscheidung über seine künftigen Lieferanten getroffen - und wird dies in absehbarer Zeit wohl auch nicht tun. "Wir rechnen uns aber gute Chancen aus, weil die Fakten für uns sprechen. Wir haben ja auch bisher nicht deswegen an Siemens geliefert, weil wir einfach sympathisch waren", sagte Sommerer.
Die vollen Auftragsbücher AT&S seien aber nicht nur durch den Nachfragesog vom starken Endmarkt verursacht, sondern auch durch Marktanteilsgewinne. Die technologischen Ansprüche seien so gestiegen, dass "sich es sich bei manchen unserer Mitbewerber jetzt rächt, dass sie nicht rechtzeitig in die Produktion investiert haben." Für das Gesamtjahr 2005/06 erwartet AT&S wie berichtet ein Umsatzwachstum von wenigstens 10 Prozent und einen Gewinn pro Aktie von wenigstens 1,20 Euro.
Shanghai im August
AT&S hoffe, im August nächsten Jahres, sein zweites Werk in Shanghai in Betrieb nehmen zu können, sagte Sommerer. Auf Basis der heutigen Auftragslage seien die zusätzlichen Kapazitäten dringend nötig. Im heurigen Geschäftsjahr 2005/06 soll das voll ausgelastete erste Werk in Shanghai einen Umsatz von rund 100 Mio. Euro machen - abhängig auch vom Euro-Dollar-Wechselkurs. Shanghai II dürfte in seinem Anlaufjahr 2006/07 etwa 30 Mio. Euro zusätzlichen Umsatz bescheren, im Vollausbau sollen es ein Geschäftsvolumen von ebenfalls 100 Mio. Euro werden.
Die Anleger hätten bisher hauptsächlich das Risikopotenzial des China-Engagements, weniger aber die daraus resultierenden Wachstumschancen gesehen. "Wir haben das bisher noch nicht entsprechend hinübergebracht", meinte Sommerer selbstkritisch. Angesichts der Wachstumschancen halte er den AT&S-Aktienkurs (derzeit rund 15,90 Euro) trotz einer starken Performance seit Mai "nach wie vor für relativ niedrig".
Sommerer hat im Juli den Vorstandsvorsitz vom langjährigen CEO Willi Dörflinger übernommen, statt des bisherigen Zweiervorstands sind bei AT&S nun drei Vorstände am Werk. Die Übersiedlung vom Werk Fohnsdorf ins 30 Kilometer entfernte Leoben-Hinterberg laufe plangemäß und werde am 15. Jänner 2006 abgeschlossen sein, hieß es. Die Verlegung habe zwar nicht bei jedermann helle Freude ausgelöst, "unsere Motive dafür werden aber, glaube ich, von der Belegschaft verstanden". Nur sehr wenige der 380 Mitarbeiter des Fohnsdorfer Werks würden nicht mit übersiedeln. Das jährliche Einsparpotenzial durch die Übersiedlung wurde von AT&S mit rund 3 Mio. Euro beziffert. (APA)
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