[Zitat] Chapter 11 sichert, dass Gläubiger, die vom insolventen Unternehmen kein Geld oder neue Schuldtitel erhalten, stattdessen Aktien des Unternehmens als ?Bezahlung? erhalten. Dabei können die ursprünglichen Aktionäre eventuell vollständig durch die neuen Aktionäre abgelöst werden.
Eine der rechtlichen Voraussetzungen eines cram-down-Restrukturierungsplanes ist, dass kein Aktionär Werte erhält, bevor die Gläubiger ausgezahlt wurden (Geld, neue Schuldverschreibungen oder Güter), die gegen den Restrukturierungsplan gestimmt haben. Deshalb hängt der Aktienwert nach einer der Chapter-11-Insolvenz hauptsächlich vom Verhältnis des Unternehmenswertes zur Summe der Schuldenforderungen ab. [/Zitat]
Chapter 11 Werte haben auf den ersten Blick aufgrund ihrer niedrigen Bewertung an der Börse einen großen Anreiz.
Ich frage mich, ob es Beispiele für eine erfolgreiche Sanierung im Rahmen des Chapter 11 gibt? Was mich als potenzieller Altaktionär brennend interessiert, was in diesen Fällen mit den Altaktionären passiert ist. Eventuell haben einige arivaner Erfahrungen mit Chapter 11 Werten in der Vergangenheit gesammelt. Vielleicht können wir ja ein paar Unternehmen zusammentragen.
"Am 14. September 2005 beantragte Delta Insolvenz nach Chapter 11, was nach US-Recht bei laufendem Betrieb möglich ist. Insgesamt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Schuldenberg von 20 Milliarden Dollar angehäuft.
Eine während des Jahreswechsels 2006/2007 angestrebte feindliche Übernahme durch das Konkurrenzunternehmen US Airways wurde von der Gesellschaft abgewehrt. Am 27. April 2007 gab Delta Air Lines bekannt, den Gläubigerschutz zum 30. April zu verlassen. Ab 3. Mai 2007 wurden an der New Yorker Börse neue Aktien ausgegeben und zu einem Großteil an die Gläubiger verteilt. Die alten Aktien der Gesellschaft wurden zu diesem Zeitpunkt wertlos."
Autozulieferer Delphi (ehem. Tochter von GM) Nortwest (Airline) wie Delta United Airlines (seit 3 Jahren unter chapter11) Kmart (Altaktionäre enteignet und die "neue" Kmart hat sich vervielfacht nach dem aufheben des Gläubigerschutzes) US Airways (nach wiederaufnahme einige 100 Prozent plus)
Das System in den USA ist einmalig in der Welt. Es kommt nicht wie bei uns der Insolvenzverwalter sondern die Manager machen weiter Verträge, Tarifverträge ,Pensionsansprüche usw. können ausgehebelt werden. und im Gegensatz zu Deutschland haben die Gläubiger keinen Zugriff mehr auf ihre Forderungen
wenn eine AG aus dem Gläubigerschutz rauskommt sind riesige Kursgewinne möglich.(wenn die "alten" Aktien nicht vorher wertlos werden.
im Normalfall werden Anleihebesitzer und andere Gläubiger zuerst bedient diese erhalten sozusagen als Ausgleich f zuerst Bankkredite -ý Schuldverschreibungen und zuletzt die "alt"Aktionäre also es wird ein Grad der Nachrangigkeit festgelegt - aber wenn genügend Aktiva vorhanden sind werden auch die "alt"aktionäre bedient - (leider gehen die "alt"aktionäre öfters leer aus)
ich selber war vor vielen Jahren in Kmart investiert habe aber diese Investment verloren da nicht genügend Aktiva vorhanden war - sauer sah ich zu wie die neue Kmart um hunderte von Prozent zulegte -
heißt es, dass unsere aktien evt. bald wertlos sind? Geld am arsch? Ich kenn mich leider nicht so mit dem Chapter 11 aus. Könntet ihr darauf bitte näher eingehen, und plausibel erläutern für europäer*gg*
(WKN: 555750; ISIN: DE0005557508) scheint allmählich Vertrauen in eine Sanierung gemäß Chapter-11 zu entwickeln; sonst hätte sie nicht (SPÄT, aber noch rechtzeitig) am MITTWOCH (25.2.2009) von Bonn aus ihre behaupteten Ansprüche aus einer
"GUARANTEE" of LEHMAN Brothers Holdings Inc. (Akro: LBHI; ISIN: US5249081002; WKN: 891041; Symbol: LEHMQ) zum dortigen Chapter-11-Verfahren eingereicht:
ich würde mal sagen was Chapter 11 bei Wamu betrifft NEIN das Geld ist nicht futsch da WAMU KEINE INSOLVENZbeantragt hat es wurden "einfach" Bereiche verkauft!!!!!!
Ich habe hier schoon mal gepostet warum sich hier über chapter 11 ausgetauscht wird trifft wohl eher auf die Lehmann Brother zu!!
Oder liege ich hier falsch und habe was verschlafen
die Pennystocks wurden nach Beendigung des Gläubigerschutzes in neue Aktien im Verhältnis 1 : x umgetauscht. Es ist ist Quatsch das Altaktionäre leer ausgehen.
Wenn ein Gläubiger seine Ansprüche bei der zuständigen Insolvenzstelle nicht anmeldet wäre er doch sehr dumm. Er will die Quote abgreifen. Für den Aktionär spring noch lange nichts raus?!
----------- Dies ist keine Aufforderung zu irgendwas, sondern nur meine Meinung. Daher: Augen auf!
ERSTENS: Die Forderung der Deutschen Telekom besteht gegen die LEHMAN Brothers International Europe (Akro: LBIE). - Im dortigen Verfahren ist sie auch schon seit LANGEM geltend gemacht!
ZWEITENS: AUF diese Forderung gegen die LBIE gibt es eine "GUARANTEE" der LEHMAN Brothers Holdings Inc. (Akro: LBHI; ISIN: US5249081002; WKN: 891041; Symbol: LEHMQ)...
DRITTENS: Wieso kommt die Deutsche Telekom erst Ende Februar 2009 (also etzliche Monate später) auf die Idee, Ansprüche aus der ihr von der LBHI ausgestellten "Garantie" in das dortige Chapter-11-Verfahren anzumelden, noch dazu, wo diese "Garantie" dort zu denen NON-secured Claims gehört?
WAS also hat sich bei der LBHI inzwischen so Grund-legend geändert, dass dort selbst eine UN-gesicherte Forderung der DTAG plötzlich einen Erfolg verspricht?
danke, jetzt habe ich verstanden worauf du hinaus willst. Keine Ahnung was die sich davon versprechen. Vielleicht gibts da auch noch ne Rückversicherung via Lehman die zahlen muss, aber dafür muss dieser formelle Akt folgen. Oder Bilanztechnische Gründe (z.B. früher abschreibar?). Ein Hoffnungsschimmer, aber der Zock wird dadurch doch letztlich nur ein bißchen aussichtsreicher, weil zuviele Zwischenschritte selbst wenn...?
Marsl: da gab es einen alten Thread mal hier, mit den richtigen Begrifflichkeiten, vielleicht hat den noch wer auf der Liste.
wie schon oben irgendwo beschrieben: Regelmäßig bleibt den Altaktionären nix. Ausnahmen bestätigen die Regel: Manchmal kaum etwas...
Ob man darauf setzen sollte ist eine persönliche Entscheidung. Die Leute spielen auch dauernd Lotto, obwohl eigentlich unvernünftig...
Es ist jedenfalls so, dass es genügend Beispiele in denen die Aktien für "gegenstandslos" oder "wertlos" erklärt wurden und neue Aktien ausgeben wurden, die statt den alten notiert werden.... Delta Airline ist so ein Beispiel. Die alten Aktien gibts nicht mehr, auf gut deutsch: Es gibt komplett neue Eigentümer des Unternehmens und die Altaktioäne haben nischt!
----------- Dies ist keine Aufforderung zu irgendwas, sondern nur meine Meinung. Daher: Augen auf!
Also Leute so schwer ist das doch wirklich nicht. @krauT hat es ja in seinem Eröffnungsposting schon dargestellt:
"........können die ursprünglichen Aktionäre eventuell vollständig durch die neuen Aktionäre abgelöst werden.
Eine der rechtlichen Voraussetzungen eines cram-down-Restrukturierungsplanes ist, dass kein Aktionär Werte erhält, bevor die Gläubiger ausgezahlt wurden (Geld, neue Schuldverschreibungen oder Güter), die gegen den Restrukturierungsplan gestimmt haben. Deshalb hängt der Aktienwert nach einer der Chapter-11-Insolvenz hauptsächlich vom Verhältnis des Unternehmenswertes zur Summe der Schuldenforderungen ab..."
Also ein Beispiel (das gerade auch durch die ungerechtfertigte Beschlagnahme durch die FDIC besondere Ähnlichkeit aufweist) das für die Altaktionäre erfolgreich lief ist:
First City Financial
".....That's a hefty payoff for old First City shareholders, who exchanged their holdings for shares in the new company...."
"....Even though the bank was closed by regulators and the preferred shares fell to 1 a share in late December, the stock has since rocketed to $38.50...." "....First City is suing the Federal Deposit Insurance Corp. and its other regulators. Among other things, the bank is charging that regulators closed First City's bank ...."
übrigens haben unsere Freunde von JPM auch da schon mitgemischt (chemical bank)
After it received bids for First City assets from Chemical Bank and others, the FDIC announced the government would net a surplus of $60 million. "I was astonished by how good a deal we'd gotten," says the FDIC's
(Also wurde schon damals öffentlich Freude über das Engagement der (prä)JPM posaunt!!!)
1996 kaufte die Chemical Bank die Chase Manhattan Corporation und nahm den Namen des übernommenen Unternehmens an. Im Jahr 2000 erwarb sie auch die J.P. Morgan & Co. und änderte ihre Firma in J.P. Morgan Chase & Co. Im Verlauf dieser Fusionen behielt JPMorgan Chase den Firmensitz und den Großteil des Managements der Chemical Bank.