Bush hat gespalten, untergraben, versagt
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neuester Beitrag: 21.03.04 16:01
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eröffnet am: | 19.03.04 17:22 von: | Happy End | Anzahl Beiträge: | 49 |
neuester Beitrag: | 21.03.04 16:01 von: | ribald | Leser gesamt: | 4087 |
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Die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright hat heftige Vorwürfe gegen Präsident George W. Bush erhoben. Außenpolitisch habe er auf ganzer Linie versagt. Das Ansehen Amerikas in der Welt sei ruiniert.
APMadeleine Albright: Die frühere US-Außenministerin kritisiert Bush |
"Der jetzige Präsident hat unsere Verbündeten gespalten, das Wohlwollen unserer Freunde verspielt, unsere Glaubwürdigkeit untergraben, unsere Streitkräfte überfordert", schreibt Albright. Sie fährt fort: "Und er hat darin versagt, einen gezielten und effektiven Kampf gegen die Terroristen zu führen, die Amerika angegriffen haben und damit drohen, es wieder zu tun."
Dagegen lobt Albright John Kerry als Mann mit großer Führungsqualität. "Er wird eine Alternative bieten zu der extremen und spaltenden Politik der vergangenen drei Jahre", schreibt die Ex-Ministerin. Kerry werde im Wahlkampf Vorschläge machen, wie "Amerikas Interessen verteidigt und sein Ansehen in der Welt wieder hergestellt werden" können. Über konkrete Inhalte von Kerrys zukünftiger Politik ließ sie sich nicht aus.
Bereits im vergangenen Jahr kritisierte Albright den amerikanischen Präsidenten in einem Interview mit dem französischen Radiosender "Europe 1", als sie sagte, Bushs Außenpolitik sei "nicht gut für die Welt".
Die promovierte Politologin wurde 1996 die erste weibliche Außenministerin der Vereinigten Staaten, nachdem sie zuvor ihr Land als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten hatte. Im Jahr ihrer Ernennung zur Außenministerin machte sie zum Irak eine Bemerkung, die ihren Ruf als "Iron Lady" endgültig zementierte. Damals wurde sie in einem Fernsehinterview in der amerikanischen "CBS"-Sendung "60 Minutes" auf die US-Sanktionen gegen den Irak angesprochen. Die Frage lautete: "Wir haben gehört, eine halbe Million Kinder sind gestorben. Das sind mehr als Menschen in Hiroshima gestorben sind. Ist das nicht ein zu hoher Preis?" Albrights Antwort war: "Ich denke, es ist eine sehr schwere Wahl, aber - wir denken, der Preis ist nicht zu hoch."
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nächsten.
Du sollst nicht lügen heisst das doch.
Und der wird doch nicht zu Gott beten und an ihn Glauben und dann lügen ,denn
wenn er glaubt weiß er Gott wird es merken und er wird mit Saddam zusammen in der Hölle schmoren und das wird er wohl nicht wollen oder?
Also ist der Mann absolut integer,wahrheitsliebend oder einfach ein guter Mensch.
Ich habe jetzt einen Schrein mit einem Bild von Bush da zünde ich jeden Tag eine
Kerze an und bete zu Gott,daß er wenn Bush bei ihm ankommt,ihn nach seinen Taten beurteilt.
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Diskussion im Vorfeld des
Bush-Besuches als schmerzhaft. Für
Amerikaner ist Berlin Symbol für den
Kampf um Freiheit im Kalten Krieg. Der
Historiker Gordon Craig spricht von einer
?amerikanischen Entdeckung Berlins?.
Berlin war die schutzbedürftige Insel
der Freiheit. US-Präsidenten reisten in
die ?Frontstadt Berlin?, um die westliche
Position im Kalten Krieg zu betonen. Kennedy,
Nixon, Carter, Reagan, Bush und
Clinton nutzten Berlin für demonstrative
Auftritte. In Berlin wurde die deutschamerikanische
Freundschaft gefeiert.
?Ich bin ein Berliner? verstand man auch
in Amerika. Clintons Satz ?Nichts kann
uns aufhalten, alles ist möglich, Berlin ist
frei? wirkte weniger nachhaltig. Die
Deutschen verdanken den Amerikanern
den Vollzug der Wiedervereinigung:
Bush Senior gilt als amerikanischer ?Vater?
der deutschen Einheit. Viele erinnern
sich, dass Bush Senior schon mit Kanzler
Kohl über die Wiedervereinigung verhandelte,
als der französische Präsident
Mitterrand noch einen offiziellen Staatsbesuch
in der DDR abwickelte.
Die Deutschen mögen die Amerikaner,
ihren Präsidenten mögen sie nicht ? so
hieß es vor dem Bush-Besuch. Diese
These wurde in Berlin skandiert. Sie ist
nicht neu: Im Vietnamkrieg, während der
Nachrüstungsdebatte und im Golfkrieg
ging es Nixon, Reagan und Bush Senior
ähnlich. Jeder Präsidentenbesuch polarisierte
Deutschland: Die militante Linke
rief ?USA-SA-SS? und beteuerte, Kritik
Antiamerikanismus ist ein Reizwort. Bevor
George W. Bush Berlin im Mai 2002
besuchte, wurde in Deutschland ?antiamerikanisches?
Gedankengut diskutiert.
Kritiker der US-Außenpolitik wehrten
sich dagegen, als ?Antiamerikanisten?
abgestempelt zu werden. Wer die
USA kritisiere, sei kein Antiamerikanist.
Kritik an den USA sei ein demokratisches
Grundrecht, die Bundesrepublik kein
?Vasall?, Politiker, Journalisten, Gewerkschaften,
Bürgerinitiativen und Globalisierungsgegner
ließen sich keinen Maulkorb
umhängen: Die Deutschen hätten
ein Recht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit.
Kritik an Präsident Bush sei
Recht und Pflicht des politisch mündigen
Bürgers.
Bundesregierung und Sicherheitsbehörden
befürchteten Straßenschlachten.
Nach dem 11. September 2001 demonstrierten
zweihunderttausend vor dem
Brandenburger Tor: ?Wir sind alle Amerikaner?,
hieß es einmütig. Beim Besuch
von George W. Bush im Mai 2002 zogen
zwanzigtausend bis dreißigtausend Demonstranten
durch Berlin: Bush wurde
Zielscheibe der Globalisierungsgegner.
Grüne und die PDS gingen auf die Straße,
Bundestagsabgeordnete demonstrierten
gegen den US-Präsidenten. Das war neu
in der Geschichte der Bundesrepublik:
Demonstrationen und Krawalle hatte es
bei US-Besuchen schon gegeben ? gegen
Nixon und Reagan, Vizepräsident Bush
Senior wurde 1982 in Krefeld mit Steinen
beworfen. Bundestagsabgeordnete gehörten
jedoch nicht dazu.
Seite 71 Nr. 392 · Juli 2002
Das Spektrum
der Vorurteile ist breit
US-Präsident Bush und
der Antiamerikanismus
Friederich Mielke
an der US-Regierung sei nicht Kritik am
amerikanischen Volk. Amerikaner seien
hilfsbereite, gastfreundliche, liebenswürdige
Menschen. Nur ihre Regierung sei
?imperialistisch, materialistisch und
heuchlerisch?. Das erinnert an den
Spruch: ?I like mankind, its people I cannot
stand.? Selten wird erwähnt, dass die
US-Regierung demokratisch gewählt
wird und im Kreuzfeuer des Kongresses
steht. Die öffentliche Meinung kommt als
vierte Macht als Kontrollinstanz hinzu.
Wenn siebzig Prozent der Amerikaner
den Präsidenten im ?Krieg gegen den Terrorismus?
unterstützen, wird die Regierungspolitik
von einer großen Mehrheit
getragen. George W. Bush ist in Amerika
seit dem 11. September beliebt. Die deutschen
Antipathien gegen Bush Junior
richten sich gegen die US-Regierung und
die Amerikaner, die ihn gewählt haben
und heute unterstützen.
Die Definition
Was ist Antiamerikanismus? Ein negatives
Stereotyp, ein Vorurteil. Stereotypen
können negativ und positiv sein, Vorurteile
sind negative Einstellungen. Wer
?antiamerikanisch? denkt und fühlt, hat
sich geistig und emotional für ein negatives
Amerikabild entschieden ? politisch,
psychologisch, kulturell. Die meisten
Images sind eine Mischung aus Positivem
und Negativem. Stereotype und Vorurteile
vereinfachen das Leben. ?Meinung
ist Wahn und Vorurteil?, schrieb Adorno,
die meisten Menschen hätten lieber Vorurteile
als Einsichten. Das Image eines
Landes setzt sich aus Urteil und Vorurteil
zusammen, aus Wissen und Gefühl. Es
gibt viele Amerikabilder: Das Amerika
von George Washington hat ein anderes
Image als das Amerika von Ronald Reagan
oder Bill Clinton. Positive und negative
Bilder werden von jedem Individuum
bewusst und unbewusst übernommen
? von der Familie, von Freunden,
Lehrern, Medien, Pastoren oder Kollegen.
Einmal angenommene Bilder sind schwer
zu ändern. Wer ein ?antiamerikanisches?
Image hat, wird dieses Bild weder rational
noch emotional ändern: Gilt George
W. Bush als ?kleiner Sheriff?, so bleibt er
es lange. Seine wehrhafte Politik im
Kampf gegen den internationalen Terror
bestätigt das Vorurteil vom ?schießwütigen
Cowboy?.
Mit dem Amtsantritt von George W.
Bush wiederholen sich die ?Cowboy?-
Klischees, die Ronald Reagan vorausgingen
? der ?Provinzler?, ?Frühstücksdirektor
im Weißen Haus?, der intellektuell
Unbedarfte. In den Hauptstädten der
Welt machte man sich lustig. George W.
Bush hatte vor dem 11. September ein
schlechtes Image in Deutschland. Doch
seine gemäßigte Reaktion auf nine eleven
rettete seine Reputation: Die Amerikaner
wurden nicht als gewalttätiges Volk gesehen.
So dachten viele im November/Dezember
2001. Zum Bush-Besuch im Mai
kehrten antiamerikanische Vorurteile zurück:
Politische Sachargumente vermischten
sich mit negativen Vorurteilen ?
der alte Antiamerikanismus von links
und rechts.
Inzwischen wird George W. Bush ernst
genommen. Er hat Koalitionen im Krieg
gegen den Terrorismus geschmiedet, die
Vereinten Nationen respektiert, sich aktiv
um Palästina gekümmert. Bush hat
außenpolitisches Profil gewonnen. Seine
Rede vor dem Bundestag am 23. Mai war
vielleicht nicht ?historisch?, aber sie hat
der Welt die außenpolitische Agenda der
Vereinigten Staaten verständlich gemacht:
Die Einigung Europas soll die
europäische und amerikanische Sicherheit
stärken und Russland in die europäische
Familie aufnehmen, die USA und
Europa sollen gemeinsam gegen den globalen
Terror kämpfen, Israel müsse sicher
sein, die Palästinenser dürfen einen Staat
bilden, und die USA und Europa verstehen
sich nicht nur als Handelspartner ?
sie sind die Erben der ?gleichen Zivilisa-
Seite 72 Die politische Meinung
Friederich Mielke
tion?. Das Klischee des ?Cowboys? war
verflogen. Die Kommentatoren waren
sich einig: Bush hatte den Bundestag und
die deutsche und internationale Öffentlichkeit
beeindruckt.
Linker Antiamerikanismus
In Ostdeutschland haben es die Menschen
besonders schwer, sich Amerika
vorurteilslos zu nähern. Die Erinnerung
an die Propaganda der marxistisch-leninistischen
Zeit wirkt weiter. Der Antiamerikanismus
der Marxisten war polemisch:
die USA als Klassengesellschaft
der ?Ausbeuter, Rassisten, Imperialisten
und Kriegstreiber?. Die Vereinigten Staaten
galten über Jahrzehnte als ideologischer
Rivale im Wettkampf der Systeme.
Doch Hand aufs Herz: War das Horrorbild
vom US-Imperialismus nicht realistisch?
Was war mit dem Iran, mit Vietnam
und Laos, Chile und El Salvador, Kuba
und Nicaragua, Angola, dem Kongo und
der leidigen United Fruit Company? Wer
vierzig Jahre von links und vorher von
rechts der antiamerikanischen Propaganda
ausgesetzt war, kann kein neues
Weltbild als Tabula rasa erfinden. Er bleibt
gefangen im Bewusstsein, das vom Sein
bestimmt wird. So sieht es Marx. Und dieses
?Sein? ist antiamerikanisch ? von links
und rechts.
Es ist eine Illusion zu glauben, die Folgen
der rechts- und linkslastigen Propaganda
könnten ausgelöscht werden: Seit
den dreißiger Jahren hat Deutschland keinen
Frieden mit Amerika. Die Rassenideologie
der ?Herrenmenschen? wurde
von der Klassenideologie der Sozialisten
abgelöst. Das hinterlässt Spuren. Wer will
daran erinnert werden, dass der Bremer
Senator Scherf 1986 dem amerikanischen
Präsidenten Ronald Reagan den frühen
Krebstod gewünscht hat, weil der USPräsident
in Zentralamerika angeblich
den ?US-Imperialismus? forcierte? In den
achtziger Jahren war ?linker? Antiamerikanismus
schick.
Seite 73 Die politische Meinung
US-Präsident Bush und der Antiamerikanismus
?Die Amerikakritiker von Berlin nutzten den Staatsbesuch des US-Präsidenten, um die Argumente
der Globalisierungsgegner auf die Vereinigten Staaten zu projizieren.? (Friederich Mielke)
Hier: Präsident George W. Bush schreitet am 22. Mai 2002 in Berlin
mit Colin Powell und Condoleezza Rice eine militärische Ehrenformation ab.
Foto: dpa
Der Antiamerikanismus der sechziger
und siebziger Jahre entstand aus der Enttäuschung
darüber, dass die führende
westliche Weltmacht die Ideale der Demokratie
nicht respektierte. Vietnam und
Watergate pervertierten die amerikanischen
politischen, demokratischen und
kulturellen Werte. Walter Jens appellierte
damals an das ?bessere? Amerika, das
Land der ?Bürgerrechtler und Reformer,
der Friedfertigen und Gewaltlosen, nicht
das Land der Sozialdarwinisten, Spekulanten
und Hegemonisten?. Die Friedensbewegung
der achtziger Jahre unterstellte
der US-Regierung eine ?imperialistische?
Ideologie. Fünfhunderttausend
Demonstranten marschierten in Bonn gegen
den NATO-Doppelbeschluss. Das
Thema Antiamerikanismus war auf dem
Tisch, ohne die offiziellen politischen Beziehungen
zwischen der Bundesrepublik
und den USA zu gefährden. Wer Reagans
Außenpolitik kritisierte, war selbstverständlich
kein Antiamerikanist: das gleiche
Dilemma.
Zur Golfkriegzeit war Deutschland
1990?91 zur Hälfte amerikakritisch. Der
Konflikt mit Saddam Hussein, so die
deutsche Presse, offenbarte den amerikanischen
?Materialismus?. Wegen der
Wirtschaftskrise habe die US-Regierung
einen Krieg gebraucht, um die Wirtschaft
anzukurbeln. Das alte Stereotyp vom
?imperialistischen? Amerika kam aus der
Mottenkiste: Wegen der dominanten
Stellung der USA in der NATO dürfe das
Bündnis nicht für die Ordnung der Welt
sorgen. Die meisten deutschen Journalisten
sahen den Golfkrieg nicht als alliierten
Einsatz für Freiheit und Demokratie,
sondern die Amerikaner als ?machtbesessene
Imperialisten?. Hegemonialstreben,
Vertretung von Eigeninteressen
Amerikas zum Erhalt seiner Weltmachtrolle,
eine ?neue Form des Krieges gegen
die Dritte Welt? seien die wahren Gründe
des Golfkrieges. Die ?neue Weltordnung?
von George Bush Senior wurde in
Deutschland skeptisch beurteilt. Die idealistischen
Ziele des Golfkrieges seien
?scheinheilig? gewesen: Die Amerikaner
redeten von Völkerrecht, hätten aber ihre
eigene Machtposition am Golf und in der
Welt gemeint.
Kritik von ?links? richtet sich heute gegen
die amerikanische Klimapolitik, gegen
die militärische, ökonomische und
kulturelle Hegemonie der Vereinigten
Staaten. Die ?linke? Kritik thematisiert
den ?Konsumterror?, Sozialabbau durch
?Raubtierkapitalismus?, amerikanischen
Fortschrittsglauben, Patriotismus, Leistungsbewusstsein,
Militarismus, Religiosität,
militärische Hochrüstung und unilaterale
Expansion von ?imperialem
Großmachtstreben?. Der ?Krieg gegen
den Terrorismus? wird als militaristisch
abgetan: ?Mehr Bäume, weniger Büsche?
stand auf einem Transparent in Anspielung
auf den Präsidenten.
Die rechten Argumente
Der ?rechte? Antiamerikanismus der Traditionalisten
spricht von ?Cocacolonisierung?
und ?McDonaldisierung? Deutschlands
und der Welt. Intellektuelle halten
EuroDisney bei Paris für ein ?kulturelles
Tschernobyl?. Die ?neue Rechte? lehnt die
Werte der liberalen Zivilgesellschaft ab,
wie sie von Amerika repräsentiert werden.
Europa müsse von der ?Kolonisierung?
durch Amerika befreit werden.
Mitte der achtziger Jahre sah Kurt Sontheimer
einen ?kulturellen Antiamerikanismus?,
den er als soziale Randerscheinung
abtat. Der kulturelle Antiamerikanismus
versteht amerikanische Werte und
deren Umsetzung ins praktische Leben als
eine den europäischen Standards unterlegene
kulturelle Ausdrucksform. Kulturelle
Antiamerikaner befürchten, die amerikanische
Zivilisation und ihre Lebensformen
könnten andere Kulturen schwächen
und zerstören.
Neurechte Intellektuelle meinen,
?links? und ?rechts? sei heute überholt:
Friederich Mielke
Seite 74 Die politische Meinung
Die ?Volksgemeinschaft? müsse gestärkt
werden, man müsse gegen einen individualisierten
Kosmopolitismus und Globalismus
angehen. Für den Rechtsradikalen
Horst Mahler ist das Internet geeignet,
Kritik am amerikanischen Liberalismus
und Globalismus zu verbreiten. Die radikale
Rechte veröffentlicht ihre Thesen auf
achthundert Webseiten. Der rechte Antiamerikanismus
schwimmt auf der Welle
einer amerikakritischen Stimmung: Amerika
als ?bastardisiertes Einwanderungsland?
ohne ?völkischen Zusammenhalt?
und religiöse Einheit. Die Ideologie des
Individualismus werde die gesellschaftlichen
Bindungen auflösen ? Familie,
Klan und Nation. Deutsche Neurechte
meinen, die Amerikanisierung und Pluralisierung
der Nationen Europas lösten
das deutsche Volk langsam auf, der amerikanische
säkulare Humanismus fördere
moralischen Skeptizismus, Nihilismus
und Kosmopolitanismus. Der Amerikanist
Berndt Ostendorf weist darauf hin,
dass der rechte Antiamerikanismus im
Zeitalter der Globalisierung neu instrumentalisiert
werden kann: Die Auflösung
des Gegensatzes von links und rechts erlaube
dem neuen Antiamerikanismus,
sich transideologisch, transnational und
global zu verkaufen.
Heute mischen sich ?linke? und
?rechte? negative Stereotypen. Für die
?neue Rechte? ist Amerika moralisch korrupt,
technisch und strategisch jedoch
führend. Für viele Deutsche ist Amerika
das Land der Rassentrennung, der Waffenbesitzer,
Todesstrafen-Anwälte, der
Produzenten von Kulturschrott, religiösen
Fanatiker, Analphabeten, Drogensüchtigen,
Kriminellen und nationalen
Chauvinisten, die auf Kranken- und Arbeitslosenversicherung
sowie ein Mindestmaß
an sozialer Sicherheit verzichten.
Andere sehen in den USA das positive
Stereotyp des Landes der ?unbegrenzten
Möglichkeiten?, der Freiheit,
Gleichheit wirtschaftlicher Startchancen,
der technologischen Überlegenheit, kulturellen
und ethnischen Vielschichtigkeit,
ideologischen Toleranz, ungebrochenen
staatlichen Identität und grenzenlosen
materiellen und geistigen Ressourcen.
Globalisierung und die USA
Deutsche Globalisierungsgegner kritisieren
die USA als Land des rücksichtslosen
Profitstrebens. Die Amerikakritiker von
Berlin nutzten den Staatsbesuch des USPräsidenten,
um die Argumente der Globalisierungsgegner
auf die Vereinigten
Staaten zu projizieren. Ziel ist der Neoliberalismus
amerikanischer Provenienz:
Der Staat sei global auf dem Rückzug, die
Freihandelsideologie von Ronald Reagan
werde durch George W. Bush erneuert.
Seit dem Zusammenbruch der sozialistischen
Wirtschaftssysteme hätten Markt
und Konkurrenzgedanke gesiegt: Die
Vereinigten Staaten seien Symbol für
Freihandel, globale Konkurrenz, Vernichtung
des Sozialstaates, Privatisierung
und ?ungezügelten Kapitalismus?.
Der soziale Kahlschlag im Namen der
Globalisierung gehe von den USA aus.
Die Globalisierungsgegner konzentrieren
sich auf die Person von George W. Bush:
Der amerikanische Präsident wird zum
Sündenbock für die wirtschaftlichen, sozialen,
kulturellen, politischen und
psychologischen Wirkungen der Globalisierung.
Die Globalisierungsgegner sehen die
Vereinigten Staaten als Motor und Nutznießer
der Globalisierung. Amerikanische
und multinationale Konzerne sind
überzeugt, dass der Kapitalismus des
freien Marktes das wirksamste Instrument
für Wirtschaftswachstum und steigenden
Lebensstandard bleibt. Henry
Kissinger warnt: Wie der wirtschaftliche
Liberalismus des 19. Jahrhunderts den
Marxismus hervorbrachte, so könnte eine
aggressive Version der Globalisierung im
21. Jahrhundert einen weltweiten Angriff
auf die freie Marktwirtschaft bewirken.
Seite 75 Die politische Meinung
US-Präsident Bush und der Antiamerikanismus
Die Globalisierung akzeptiert die Tatsache,
dass die freie Marktwirtschaft die
Tüchtigen von den Untüchtigen trennt ?
auf Kosten wirtschaftlicher und sozialer
Erschütterungen. Die Demonstrationen
gegen die Globalisierung folgten dem
linksgerichteten, antiamerikanischen
und antikapitalistischen Drehbuch der
sechziger und frühen siebziger Jahre:
?Trotz allem dürfen die Führer der industrialisierten
Welt nicht das emotionale
Vakuum ignorieren, das den Protesten
mindestens teilweise zu Grunde liegt, damit
die Globalisierung nicht im politischen
Sturm untergeht?, schreibt Kissinger
in Die Herausforderung Amerikas: Weltpolitik
im 21. Jahrhundert.
Konflikte in den Beziehungen
Die deutsch-amerikanischen Beziehungen
werden durch Konflikte belastet.
Während des Kalten Krieges waren die
Beziehungen eindeutig: Westdeutschland
hatte sich eng an Amerika gebunden
? durch NATO, transatlantischen Handel,
Austausch, Truppenpräsenz und Eindämmung
sowjetischer Expansion. Ostdeutschland
unterlag der antiamerikanischen
Propaganda. Seit Ende des Kalten
Krieges lockern sich die transatlantischen
Bindungen. Die Amerikaner verringerten
ihre Truppen von zweihundertzwanzigtausend
auf etwa fünfundfünfzigtausend,
Deutschland verlor den Status als
Frontstaat, die Amerika-Häuser in Stuttgart,
München, Hamburg und Hannover
wurden geschlossen.
Strategisch verlagerten die Amerikaner
ihre Interessen nach Osten ? in die
Türkei, die Ukraine und die einst sowjetischen
Republiken in Asien. Militärstrategisch
bleibt Deutschland ein ?Flugzeugträger?
in Europa für Einsätze am Golf,
auf dem Balkan und im Nahen Osten. Die
Amerikaner fordern mehr Ausgaben für
Rüstung und Personal, Modernisierung
der Waffensysteme und Kauf neuer Militärtechnologien.
Zugleich wollen sie den
technologischen Vorsprung bei Waffensystemen
nicht preisgeben. Hinter der allseits
bekundeten Bündnistreue zur
NATO streiten Amerikaner und Europäer
so heftig wie selten: Die NATO
müsse sich konsequent im Krieg gegen
den Terrorismus hinter die Amerikaner
stellen, oder sie werde irrelevant.
Seit dem 11. September reden deutsche
Politiker von der ?uneingeschränkten Solidarität?
im Kampf gegen den Terrorismus.
Das war angebracht, als der
Schock tief saß. Doch dann erklärte der
Präsident den Krieg gegen den Terrorismus
? Bomben auf Afghanistan; Somalia,
Iran, Irak im Visier, Truppenpräsenz
in Georgien, aggressive Töne über die
?Achse des Bösen? und wachsende Bereitschaft,
einen Regimewechsel im Irak
zu erzwingen. Nicht jeder deutsche Politiker
ist für eine militärische Intervention
am Golf. Die Bush-Regierung kündigt das
Klimaschutzprotokoll, opponiert gegen
den internationalen Strafgerichtshof, entwickelt
ein Raketenabwehrsystem, vernachlässigt
internationale Verträge und
verpflichtet die Europäer, die NATO bis
an die Grenzen Russlands zu erweitern.
Diese Themen sind umstritten.
Zu militärischen und politischen Differenzen
kommt der Streit um den Wirtschaftsprotektionismus.
Die Bush-Regierung
hat Einfuhrzölle auf europäischen
Stahl erhoben. Die Europäer sehen darin
eine wirtschaftliche Kriegserklärung. Die
USA erscheinen nicht als ?wohlwollende?
Weltmacht; sie zeigen ihre ?Arroganz
der Macht? nicht nur im politischen
und militärischen Bereich: Der Stahlkrieg
verschärft die Konkurrenz zwischen
Amerikanern, Europäern und Asiaten.
Da Amerikaner und Deutsche militärisch
Verbündete und wirtschaftlich
Konkurrenten sind, ist der Stahlkrieg
Symbol für die Krise der transatlantischen
Beziehungen. Gut sind diese Beziehungen
nur, wenn die Interessen
übereinstimmen.
Friederich Mielke
Seite 76 Die politische Meinung
Im kulturellen Bereich sind die Konflikte
vielleicht am kleinsten. Beide Völker
haben europäisch-abendländische Wurzeln.
Da die Hälfte der Deutschen angeblich
Englisch spricht, ist vielen das amerikanische
Englisch vertraut. Die Kulturgegensätze
sind eher peripher als zentral.
Etwa ein Viertel der Amerikaner hat deutsche
Vorfahren, Millionen von GIs waren
in Deutschland stationiert, Amerikaner
und Deutsche gelten als geschäftstüchtig,
diszipliniert und fleißig. Die beiden Weltkriege
waren für die Amerikaner vergleichsweise
kurz und verlustarm, der
Wiederaufbau der deutsch-amerikanischen
Freundschaft gelang zügig.
Amerikaner und Europäer
Nach der Wahl von George W. Bush zum
neuen US-Präsidenten tobte ein transatlantischer
Kulturkampf: Sensationsheischend
wurde in den Medien der ?kulturelle
Gegensatz? zwischen Europa und
Amerika vermarktet. Todesstrafe, Cowboy-
Kapitalismus und ?Unilateralismus?
waren die Vorwürfe diesseits des Atlantiks.
Im Oktober 2001 warf ein deutscher
Leitartikler den Amerikanern ?Patriotismus,
Wehrhaftigkeit und Religiosität?
vor. Europäer hätten kein Verständnis für
ein amerikanisches Volk, das angesichts
von nine eleven zur Kirche gehe, die Fahne
hisse und nach Schutz durch Armee, Marine
und Luftwaffe rufe. Wer nicht versteht,
dass Amerikaner in Krisenzeiten religiös,
wehrhaft und patriotisch sind, hat
sie nie gekannt.
Amerikaner sind keine Europäer,
keine Deutschen. Amerikaner haben ihre
eigene Geschichte, Ideologie, Identität ?
seit Jahrhunderten. Sie sind stolz auf
eine ungebrochene Verfassungstradition,
auf ihre Grundwerte, Freiheiten
und religiösen, politischen, sozialen, ethnischen
und kulturellen Eigenarten.
Diese Unterschiede gilt es zu kennen
und zu verstehen. Die Vereinigten Staaten
haben ihre geistigen, philosophischen,
kulturellen und politischen Wurzeln
in Europa. Präsident George W.
Bush hat vor dem Bundestag die Gemeinsamkeit
von Amerikanern und Europäern
unterstrichen: ?Die Vereinigten
Staaten und die Nationen Europas sind
mehr als militärische Verbündete; wir
sind mehr als Handelspartner; wir sind
die Erben der gleichen Zivilisation.?
Bush betonte die gemeinsamen Werte,
die ?allgemein gültig und richtig? seien
? freie Märkte, offene Gesellschaften,
Wert und Würde jeden Lebens. Die oft
beschworene ?Wertegemeinschaft? sei
besonders wichtig angesichts der Gefahr
durch antidemokratische, totalitäre, intolerante
und kriminelle internationale
Terroristen. Wer in Deutschland ?antiamerikanisch?
ist, opponiert auch gegen
die europäischen geistigen und politischen
Wurzeln der USA. Die US-Verfassung
entspringt europäischem Gedankengut,
sie ist ein Vorbild an Rechtsstaatlichkeit,
Demokratie, republikanischer
Staatsform, Föderalismus und Gewaltenteilung.
Wenn es ein ?amerikanisches
Geschenk an die Welt gibt?, so ist
es die US-Verfassung.
Heute lassen sich Amerikaner und
Deutsche wieder von Klischees verführen.
Für viele Deutsche ist Amerika zunehmend
das Land des ?Raubtierkapitalismus?,
Hegemonialstrebens und der
Arroganz der Macht ? ?the insolence of
office?, wie Shakespeare schreibt. Wir
brauchen mehr Informationen, mehr Wissen
und persönliche Kontakte zu einem
Land, das im 21. Jahrhundert dominiert.
Unser europäisch-französisch-deutscher
Kultursnobismus ist hinfällig. Das 21.
Jahrhundert wird erst recht ein ?amerikanisches
Jahrhundert?. Mit Klischees, Vorurteilen
und negativen Stereotypen werden
wir die Amerikaner nie verstehen.
[b]Der heutige Antiamerikanismus ist überflüssig
und ärgerlich und Ausdruck intellektueller
Überheblichkeit und Oberflächlichkeit.[/b]
Seite 77 Die politische Meinung
US-Präsident Bush und der Antiamerikanismus
wenn ich noch anmerken darf, ohne diese bösen amis wären viel mehr menschen auf dem balkan gestorben. weil sich diese (linken)"europäer" in sinnlosen diskussionen ergingen.
ohne die amis, würden vielleicht manche linke poster irgendwo am ural stehen, unter der hakenkreuzflagge!
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gruß
proxi
Optionen
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ich hab nix gegen das amerikanische volk.
ich rede nur der JETZIGEN amerikanischen regierung.
mich ist und bleibt bush ein verbrecher... zwie kriege in einer amtszeit... beide hat er im prinzip verloren auch wenn saddam weg vom fenster ist.
die menschen sind anders als wir... sie bevorzugen einen starken führer anstatt einer demokratie!
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lenken diese ant-bush-threads etwa gut von der "politik" dieser rot/"grünen" "regierung"
ab? wie komme ich nur auf diesen zusammenhang......
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gruß
proxi
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und wenn du die medien besser verfolgen würdest, hättest du mitbekommen, was den irakern lieber ist... nämlich ein diktator und keine demokratie.
19. März 2004
Die gescheiterte Bush-Doktrin
Irak-Krieg und das Konzept des Präventivschlags
Dieser Krieg sollte auch ein Testfall sein. Mit der Invasion in Irak erprobte US-Präsident George W. Bush seine neue Sicherheitsstrategie, die "präventive" Militäraktionen gegen "Schurkenstaaten" vorsieht, bevor diese gegen die USA losschlagen können. Doch die vergebliche Suche nach irakischen Massenvernichtungswaffen und die massiven Probleme bei Besetzung und Wiederaufbau des Landes haben in den USA die Zweifel an der "Bush-Doktrin" wachsen lassen. Viele Experten halten die Doktrin ein Jahr nach Kriegsbeginn schon für erledigt. Neue "vorbeugende" Militäraktionen etwa gegen die beiden anderen Mitglieder der von Bush ausgemachten "Achse des Bösen" - Iran und Nordkorea - sind jedenfalls auf absehbare Zeit nicht vorgesehen.
Diskreditiert wurde die "Bush-Doktrin" nicht zuletzt durch die Fehlinformationen über das irakische Waffenarsenal im Vorfeld des Krieges. Auch wenn bislang ungeklärt ist, ob die Verantwortung vor allem bei den Geheimdiensten oder der politischen Leitung liegt - die Glaubwürdigkeit der Bush-Regierung hat in jedem Fall gelitten.
Ohne "akkurate" Geheimdienstarbeit keine Präventivstratregie
Selbst der zurückgetretene US-Chefwaffeninspektor David Kay zog die "Bush-Doktrin" in Zweifel. Ohne "akkurate" Geheimdienstinformationen, die für das amerikanische Volk und das Ausland vertrauenswürdig seien, sei eine Präventivstrategie nicht machbar. In dem Fall, dass der Präsident nun etwa behaupten würde, auch Iran, Nordkorea oder Syrien seien eine akute Gefahr, würden die meisten "größere Zweifel" haben als vor dem Irak-Krieg, betonte Kay Anfang Februar in einem Interview.
Zudem haben die Probleme in Irak verdeutlicht, dass die Präventivaktion, wenn sie im Sturz der feindlich gesonnenen Regierung gipfelt, erst der Anfang eines langen militärischen Engagements ist: Danach folgt die schwierige Phase des Wiederaufbaus, die enorme Summen verschlingt, neue Sicherheitsprobleme erzeugt und die Kapazitäten der Streitkräfte strapaziert. Vor der Irak-Invasion seien die USA als "militärischer Riese erschienen, der alles kann", sagt Andrew Bacevich, ein Militärexperte an der Universität von Boston. Nun seien auch dem Riesen seine Grenzen aufgezeigt worden.
"Dann haben wir zu lange gewartet
Verkündet hatte Bush die Doktrin weniger als ein Jahr nach dem 11. September 2001 als Antwort auf die Gefahren durch den Terrorismus und "Outlaw-Regime", die über Massenvernichtungswaffen verfügen. "Wenn wir abwarten, dass sich Bedrohungen voll konkretisieren, dann haben wir zu lange gewartet", sagte er im Juni 2002 an der Militärakademie West Point. Ad acta gelegt wurde damit die Strategie des Kalten Krieges, die zwar einzelne Präventivaktionen zur Abwehr akuter Gefahr nicht ausschloss, aber vor allem auf Abschreckung und Eindämmung setzte. Die "Bush-Doktrin" senkt nicht nur die Schwelle für Gewaltanwendung, sondern sieht auch weit mehr vor als den begrenzten Präventivangriff auf einzelne Ziele im Feindesgebiet - nämlich den "Präventivkrieg" mit dem Ziel des "Regierungswechsels", wie dann erstmals in Irak geführt.
Aber auch wenn die Präventivdoktrin inzwischen in Irak auf massive Probleme stößt, würde die Wiederwahl Bushs im November von Hardlinern in der Regierung als "Mandat" für ähnliche Militäraktionen gegen andere Staaten gedeutet werden, meint Joseph Cirincione von der Carnegie-Stiftung in Washington. Wegen der "Glaubwürdigkeitslücke", die der Irak-Krieg hinterlassen habe, hält er es dennoch für unwahrscheinlich, dass Bush in seiner möglichen zweiten Amtszeit einen weiteren "Präventivkrieg" führen könnte.
Wahlsieger Kerry würde Schwelle für Gewalt wieder erhöhen
Ein Wahlsieg John Kerrys würde in jedem Fall das Ende der "Bush-Doktrin" bedeuten. Der Demokrat will die Schwelle für vorbeugende Gewalt wieder deutlich heben. Den Kurs des "Präventivkrieges" hat er als "radikal falsch" kritisiert. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Kerry eine militärische Präventivaktion und unilaterales Vorgehen gänzlich ausschließt - Voraussetzung soll allerdings sein, dass die Sicherheit der USA wirklich akut gefährdet ist. Die Präventivaktion solle zwar nicht die Doktrin, aber "eine Option" bleiben, sagt Kerrys außenpolitischer Berater Rand Beers. Gewalt könne angewendet werden, aber nur "als letztes Mittel".
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Nervosität in Washington wächst
Die US-geführte Irak-Koalition ist nach dem angedrohten Truppenabzug Spaniens weiter ins Wanken geraten. Das südkoreanische Verteidigungsministerium zog am Freitag ein Angebot zurück, Truppen in die nordirakische Stadt Kirkuk zu entsenden. Es begründete seinen Schritt mit dem Hinweis, Washington habe Seoul zur Beteiligung an Militäroffensiven in Irak gedrängt. Dies widerspreche aber der südkoreanischen Mission, die ausschließlich dem friedlichen Wiederaufbau Iraks diene. Zuvor hatte der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski beklagt, Washington habe die Verbündeten über seine Kriegsgründe getäuscht, und den Abzug der polnischen Soldaten in Aussicht gestellt. Lediglich Japan und Australien bekannten sich zur Irak-Mission und versprachen, bei der Stabilisierung des Landes zu helfen.
Die Rückzugsandrohungen Polens sorgten in Washington kurz vor dem Jahrestag des Kriegsbeginns für zunehmende Nervosität. US-Präsident George W. Bush wollte am Freitag in Warschau anrufen, wie das Büro von Kwasniewski mitteilte. Ein Ende des polnischen Engagements wäre für die Koalition schmerzhaft: Ein multinationales Kontingent von 9.500 Soldaten in Süd- und Zentralirak steht unter polnischem Kommando.
Der polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski hatte am Donnerstag erstmals öffentlich Kritik an den USA und Großbritannien bezüglich der angeblichen Bedrohung durch irakische Massenvernichtungswaffen vor dem Irak-Krieg geäußert. Ohne die beiden Staaten beim Namen zu nennen sagte Kwasniewski einer Gruppe europäischer Journalisten, er fühle sich nicht wohl angesichts der Tatsache, "dass wir bei den Informationen über Massenvernichtungswaffen getäuscht wurden". "Wir sind an der Nase herumgeführt worden", sagte Kwasniewski in Warschau. Er denke aber, dass heute Irak ohne den gestürzten Präsidenten Saddam Hussein ein besseres Land sei. Eine Abschrift der Äußerungen Kwasniewskis wurden vom Pressebüro des Präsidenten veröffentlicht.
Vorzeitiger Abzug wahrscheinlich
Kwasniewski deutete am Donnerstag an, dass die polnischen Truppen früher als bislang geplant aus Irak abgezogen werden könnten. Alles deute darauf hin, dass der Abzug nach dem erfolgreichen Abschluss der Stabilisierungsmission beginnen könne. "Das könnte meiner Ansicht nach schon bald sein, Anfang 2005", sagte Kwasniewski im polnischen Rundfunk. Zuvor hatte er noch von einem Abzug der polnischen Truppen frühestens Mitte 2005 gesprochen.
Drei Senatorinnen aus den Reihen der polnischen Regierungskoalition forderten einen "unverzüglichen Rückzug" ihres Landes aus Irak. "Wir fordern die Rückkehr der 2500 polnischen Soldaten in die Heimat", erklärte Krystyna Sienkiewicz von der sozialistischen Union der Arbeit (UP). Unterstützt wurde sie dabei von einer Parteifreundin und einer Senatskollegin vom Bündnis der Demokratischen Linken (SLD) von Regierungschef Leszek Miller.
Bush ließ Polen abblitzen
"Das Musterland des "Neuen Europas" ist ernüchtert und nach dem Regierungswechsel in Spanien hastig bemüht, die drohende Isolation abzuwenden", konstatiert die "Financial Times Deutschland" am Freitag. Staatspräsident Aleksander Kwasniewski habe den Wechsel seiner Außenpolitik in ungewöhnlicher Deutlichkeit begründet. Doch in Wahrheit steckten "ganz andere Gründe hinter der Verärgerung: US-Präsident George W. Bush hatte seinen polnischen Amtskollegen Ende Januar kühl abblitzen lassen, als Kwasniewski in Washington um Visa-Erleichterungen für seine Landsleute gebeten hatte. Auch die Hoffnungen polnischer Unternehmen, am Aufbau Iraks ordentlich mitverdienen zu können, wurden bitter enttäuscht. Die lukrativen Aufträge wurden unter amerikanischen, britischen und deutschen Firmen aufgeteilt", so das Blatt in seiner Analyse.
... die gehen an diesem kreig krachen.
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auf Völkerverständigung gedrillt, oder hat
der tägliche Marxismus-Leninismus eher bei Dir
den kapitalistischen Klassenfeind verinnerlicht?
Ich glaube, auch wenn Du in Osnabrück wohnst
und arbeitest, Du bist noch lange nicht im Westen
angekommen.
Rot Front, Genosse!
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immer diese pauschalisierungen und beleidigungen.
würde dies ein rechter machen, gebe es gleich wieder ein lächerliches gekreische der linken boardliga. da wäre von stammtisch und populismus die rede, zwei linke totschlagargumente jeglicher offener diskussionen.
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gruß
proxi
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sie haben gesagt, dumme leute gibt es überall... in den usa gibt es eben ein paar mehr.
und da habe sie recht.
ich will niemanden beleidigen und auch keine parolen kreischen
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gewesen als Du wohl alt bist. Hier blüht ja auch
die Blödzeitung und das private Fernsehen.
Zum anderen stellen die USA ja die meisten Nobelpreis-
träger usw. Wie erklärst Du Dir das alles und noch mehr?
Ich kann mir das alles bei Dir (inkl. dem Gepushe) nur
mit absoluter deutscher Arroganz und Dummheit erklären.
Die hat schon mal zu Hitler und ca. 55 Mio Toten
geführt.
"Am deutschen Wesen wird die Welt genesen!"
Hieß es damals und wohl auch bei Dir.
Denk ich an das junge Deutschland in der Nacht, dann ...
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Unsere vielen Freunde hier respektieren uns und sind froh uns zu kennen.
Für sie sind wir nicht so engstirnig im Denken und das begeistert sie so.
Fühle mich deshalb sauwohl hier.
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