Glücksspiel/Internetdienste Fluxx.com-Aktie in Handelsspanne gefangen
09. März 2004 Mit Dienstleistungen im ?Netz? läßt sich Geld verdienen. Das zeigen nicht nur Ebay, United Internet und Web.de, sondern auch Fluxx.com, wenn auch auf vergleichsweise deutlich niedrigerem Niveau. Mit Lottospielen und Wettangeboten über das Internet hat der Kieler Anbieter im vergangenen erstmals unter dem Strich Gewinn erzielt.
Diese Nachricht verhilft der Aktie am Dienstag zu einem Kurssprung. Sie verbessert sich auf dem Frankfurter Parkett um 10,5 Prozent auf 3,48 Euro. Allerdings war sie Ende August vergangenen Jahres in den Augen von Anlegern schon einmal 4,25 Euro wert und hängt in ihrer seit dem Herbst geltenden Handelsspanne. Zudem steht noch der Ausblick des Vorstands auf den weiteren Jahresverlauf aus. Auch wegen der recht hohen Bewertung ist an nachhaltigen Kursgewinnen zu zweifeln.
Gewinn je Aktie von 12,3 Cent
Der Konzernumsatz stieg um 47 Prozent auf 13,4 Millionen Euro, wie Fluxx.com in einer ad hoc-Mitteilung darlegte. Die über die Lotto- und Wettplattformen vermittelten Spieleinsätze des 1998 gegründeten Unternehmens erhöhten sich um 58 Prozent 68,6 Millionen Euro. Der nach IAS ermittelte Konzernüberschuß lag nach Unternehmensangaben vom Dienstag bei 626.000 Euro; im Vorjahr betrug der Verlust noch 4,7 Millionen Euro.
Aus dem Überschuß errechnet sich bei 5,06 Millionen ausstehenden Aktien ein Gewinn je Aktie von 12,3 Cent nach einem Verlust je Anteilsschein von 92,9 Cent im Vorjahr. Und wenn dieser Wert mit dem Aktienkurs in Beziehung gesetzt wird, ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 28,2. Damit erscheint Fluxx.com ambitioniert bewertet. Zumal der Börsenwert von 17,6 Millionen Euro noch den Umsatz übersteigt; das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu den Jahreserlösen beträgt 1,3:1. Wie hoch der Bestand an Barmitteln ist, ist unklar. Genauere Angaben will der Vorstand nächste Woche machen.
Titel muß aus Handelsspanne ausbrechen
Zu wissen, wie sich der Vorstand die Zukunft vorstellt und wie hoch der Gewinn in diesem Jahr ausfallen soll, ist indes einegrundlegende Informationen, um die Aktie zu würdigen. Solange diese nicht vorliegt, bleiben Fragezeichen. Dessen ungeachtet läßt sich sagen, daß nicht nur die Bewertung eine gewisse Vorsicht angeraten sein läßt, sondern auch die charttechnische Lage: Nach dem Abschied aus dem langfristigen Abwärtstrend im April 2003 konnte der Titel einen mittelfristigen Aufwärtstrend aufbauen - aus dem er aber im Dezember seitwärts herauslief. Mithin befindet sich der Titel aktuell im Niemandsland.
Wichtig wäre für ihn, aus der Handelsspanne auszubrechen, die oben von 3,54 Euro begrenzt wird. Dafür müßte er zwei weitere Prozent gewinnen. Stärkere technische Kaufsignale würde er auch senden, wenn er das Zweieinhalbjahreshoch bei 4,25 Euro nehmen könnte.
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