Fracht mit Sprengkraft hatte ein als Zementtanker getarntes Schiff aus Nordkorea an Bord. Spanische Patrouillenboote brachten das Schiff im Arabischen Meer auf. Geladen hatte es ein Dutzend Scud-Raketen.
Washington - Das Schiff mit den Raketen sei vermutlich in Richtung Jemen unterwegs gewesen und rund 960 Kilometer östlich vom Horn von Afrika gestoppt worden, verlautete aus US-Regierungskreisen in Washington. Der US-Geheimdienst hatte es den Angaben zufolge sehr genau beobachtet, bevor es von zwei spanischen Patrouillenbooten aufgebracht worden sei, die ihm Rahmen der weltweiten Antiterrorkoalition in den Gewässern unterwegs waren, wie das Verteidigungsministerium in Madrid mitteilte.
Die Waffen seien offenbar nicht für Irak bestimmt gewesen. Vielmehr sei die Ladung wohl für den Jemen bestimmt gewesen. Ein Staat, in dem nach amerikanischer Auffassung Terroristen Unterschlupf gefunden haben. Die Regierung des arabischen Landes ist offiziell jedoch Verbündeter der USA im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. In der jemenitischen Hafenstadt Aden wurde im Oktober 2000 das US-Kriegsschiff "USS Cole" Ziel eines Terroranschlags, bei dem 17 Seeleute getötet wurden. Hinter diesem Anschlag steckt vermutlich das Terrornetzwerk al-Qaida von Osama Bin Laden.
Die spanischen Soldaten an Bord der "Navarra" und der "Patino" stoppten das unter keiner Flagge fahrende Frachtschiff "Sosan" östlich der Insel Socotora. Sie riefen auch US-Sicherheitskräfte zu Hilfe. Den Angaben zufolge befanden sich etwa ein Dutzend Kurz- und Mittelstreckenraketen der Scud-Klasse an Bord. Auch Raketenteile seien entdeckt worden. Um welche Raketen es sich genau handelte, war zunächst unklar. Nordkorea hat mindestens zwei Raketen der Scud-Klasse gebaut und exportiert, die Scud B und die Scud D, auch No Dong genannt.
Die US-Regierung reagierte zurückhaltend. Sean McCormack, ein Sprecher des Weißen Hauses, erklärte, die USA würden die Hilfe der Verbündeten in der Region in Anspruch nehmen, um den nächsten Schritt zu beraten. "Das ist eine Besorgnis erregende Angelegenheit", sagte McCormack. Die unmittelbare Aufgabe bestehe darin, sich mit der Schiffsbesatzung zu befassen, bei der es sich um Nordkoreaner handele, und das Schiff zu sichern.
Sind hier auch wieder die Amis schuld?
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