Wichtig ist doch wo das fallende Messer den Boden trifft.
Kaffee ist ein Produkt, welches schon wegen der Komplexität des Anbaus ständigen Schwankungen unterworfen ist. Pflanzen tragen erst nach 4 bis 5 Jahren, es gibt einen On/Off Cycle von zwei Jahren, Produkte können bis zu 2 Jahre gelagert werden.
Die ICO sieht das für 2015 in Ausschnitten auch so:
"In Mexico and Central America, output is estimated at 18 million bags, which is 7.9% higher than 2013/14 [...]" "production in Africa is considered to be increasing by 5.2% [...]"
Eine einzelne Meldung über Regen sollte also mit Vorsicht zu genießen sein, auch wenn eine Korrelation mit dem Kurs nicht von der Hand zu weisen ist. (Das spricht wiederum für eine Menge Hedgefonds und/oder klassisch "schwache Hände"). Ebenso schnell kann es beim nächsten Sonnenschein oder Rost wieder drehen.
Bleibt der Zielkorridor: Sicher kann angenommen werden, das der Preis nicht langfristig unter die Produktionskosten fällt. Nach dem Chart scheint bei 105 USc/lb die Schmerzgrenze erreicht zu sein. Die eigentlichen Produktionskosten dürften sogar darüber liegen. Die letzten Zahlen die ich gefunden habe sind von 2009/10 für Brasilien mit 166 USc für Arabica und 91 für Robusta angegeben. Und alle Produzenten exportieren nach US Dollar, da kommen die Währungspaare ins Spiel.
Lange Rede kurz zusammengefasst: Die Stärke des Dollars gegenüber BRL (+60%, in 1 J) ist wahrscheinlich nicht auslöser des Falls, entscheided aber über die mögliche Fallhöhe.
Es bleibt: Bei günstigen Kursen, gestaffelt und niedrig gehebelt einsteigen. Wenn auch nicht ins fallende Messer.
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