http://www.berlinerumschau.com/...;cccpage=23022007ArtikelWirtschaft1 Aktienspekulationen sind eine heikle Angelegenheit. Zu häufig erlebt besonders der Kleinanleger unliebsame Überraschungen. Wie schon in den vergangenen Jahren, so legt die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) auch in diesem Jahr wieder ihre Liste der 50 größten Wertvernichter unter den deutschen Aktiengesellschaften vor. Doch befinden sich dort nur Unternehmen der zweiten und dritten Reihe.
Untersucht wurde die reine Kursentwicklung über ein Jahr, drei Jahre sowie fünf Jahre. Dividenden oder Sonderausschüttungen wurden nicht einbezogen. Basis ist der Schlußkurs des letzten Handelstages im jeweiligen Jahr. Durch die stärkere Gewichtung des Fünfjahresvergleichs treten Ausrutscher gegenüber mehrjährig intakten Kurstrends in den Hintergrund.
Den unrühmlichen ersten Platz auf der DSW-Liste nimmt die TRIA AG ein. Das Unternehmen mit Sitz in München ist nach eigenen Angaben ?technologisch und methodisch führender Partner für Wissenstransfer und IT-Lösungen für Unternehmensprozesse?. TRIA-Aktionären hat diese angebliche Führungsposition allerdings nicht viel gebracht. Anleger, die am 31. Dezember 2001 TRIA-Aktien im Wert von 10.000 Euro orderten, hatten Ende 2006 noch einen Wert in Höhe von rund 640 Euro im Depot. Wer Ende 2003 seine 10.000 Euro einsetzte, dem blieben nach drei Jahren auch nur 863 Euro übrig. Anleger, die erst Ende 2005 auf die Idee gekommen sein sollten, TRIA-Papiere zu kaufen, mußten bis Ende 2006 ?nur? einen Verlust von 8.330 Euro hinnehmen.
Die Anleger, die vor fünf Jahren 10.000 Euro in Aktien der Nummer zwei der Liste, den österreichischen Laptop-Bauer Gericom, investierten, hatten Ende 2006 gar nur 341 Euro übrig. Im Dreijahresvergleich blieben den Aktionären 1.636 Euro, im Einjahresvergleich noch 4.470 Euro. Nach einem Software- und einem Hardwareunternehmen bleibt es einer Mediengesellschaft vorbehalten, das Trio-Infernale der Liste zu komplettieren. IM Internationalmedia nimmt den dritten Platz ein. 192 Euro erhielt ein Langzeitanleger, der Ende 2001 Aktien der Münchner Firma gekauft hat. Damit verzeichnen die Münchner in diesem Vergleichszeitraum die höchste Verlustquote aller untersuchten AGs. Wurden die Papiere Ende 2003 erworben, konnten beim Verkauf immerhin rund 3.640 Euro erlöst werden.
Im DAX30 gelistete Gesellschaften sind nicht mehr in der Liste der Kapitalvernichter vertreten. Im letzten Jahr war mit Infineon noch ein Unternehmen aus dem Börsenoberhaus auf Platz 47 zu finden. Ende 2003 standen sogar noch sechs Dax-Unternehmen in dieser Negativliste. Auch aus den anderen Indizes hat es nur wenige Firmen auf die Liste verschlagen. So findet sich auf Rang 31 mit dem Finanzdienstleister MLP nur eine AG aus dem MDax. Im Jahr 2006 war MLP ebenfalls schon präsent, auf Platz 48.
Die beiden SDax-Unternehmen Medion und Thiel Logistik sind auch keine Neulinge unter den 50 größten Wertvernichtern. Der arg gebeutelte Computerbauer Medion belegte 2006 Rang 15. Damals war die Firma noch im MDax notiert. Mittlerweile ist die Gesellschaft in den SDax abgerutscht und stieg auf Rang 9. Die Thiel Logistik AG hat Rang 25 beibehalten. Aus dem TecDax sind der Maschinenbauer Singulus auf Rang 42, und der Biotechwert Evotec auf dem 47. Platz in der Liste zu finden. Während der Hersteller von CD- und DVD-Produktionsanlagen erstmals auftaucht, hatte die Evotec AG im vergangenen Jahr bereits Platz 35 inne.
Wenn man also in Aktien unbedingt investieren will, sollte man bewußt nach schwarzen Schafen suchen. Nur wer sich wirklich spekulativ betätigen ist zu den gelisteten Unternehmen zu raten.
Veröffentlicht: 23. Februar 2007
--> Ich sag´s ja: MWB ist der neue Börsenstar 2007! http://ariva.de/quote/profile.m?secu=1568
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