„Das sind auf jeden Fall die falschen Signale“ 29.01.2013, 11:21 Uhr
Mit den Plänen zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetz hat Umweltminister Altmaier die Solar-Branche aufgeschreckt. Der Chef des Zulieferers SMA Solar, Pierre-Pascal Urbon, vermisst eine langfristige Perspektive.
Herr Urbon, nach den Plänen von Umweltminister Peter Altmaier sollen neue Solaranlagen künftig nicht von Anfang an staatlich gefördert werden. Was halten Sie davon?
Ein Programm, das nur auf zwei Jahre angelegt ist, halte ich nicht für zielführend. Es greift zu kurz für ein solch ehrgeiziges Projekt wie die Energiewende. Ich vermisse bei den aktuellen Vorschlägen vor allem die langfristigen Ausbauziele. Es muss doch darum gehen, welchen Beitrag die Solaranlagen zum Beispiel bis 2020 für die Energiewende in Deutschland leisten sollen. Es ist zu kurz gesprungen, das Thema nur auf die Strompreise zu reduzieren.
Was heißt das konkret? Befürchten Sie, dass die Investitionen in Solaranlagen abbrechen und künftig zu wenig Strom aus dieser Technik kommt?
Das sind auf jeden Fall die falschen Signale für private und kommerzielle Investoren. Diese und die Industrie brauchen klare Regeln, auf die sie sich verlassen können. Es gab bereits in den vergangenen Jahren genug Unruhe im Markt, weil das Erneuerbare-Energien-Gesetz mehrmals kurzfristig geändert wurde. Wir brauchen Investitionssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen, um die Energiewende zum Erfolg zu führen. Fragen und Antworten zu Altmaiers Vorstoß
Sie wollen also die Solarförderung und die EEG-Umlage hochhalten?
Wir sind dafür, dass die Solarförderung entsprechend der kontinuierlichen Kostenreduktion für die Photovoltaik weiter sinkt. Nur so wird Solarstrom wettbewerbsfähig. Doch die kontinuierliche Senkung der Einspeisevergütung muss einhergehen mit klaren Ausbauzielen der Politik.
Ist es richtig, dass künftig der Eigenheimbesitzer die EEG-Umlage auch auf seinen selbst genutzten Solarstrom zahlt?
Nein, das ist eine falsche Strategie. Denn so werden diejenigen bestraft, die ihren Strom nicht ins allgemeine Netz einspeisen und so dazu beitragen, die Netzausbaukosten in einem verträglichen Rahmen zu halten.
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