Der Versicherer UNIQA hat heuer im ersten Quartal mehr verdient. Die verrechneten Prämien (inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) stiegen gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 10,9 Prozent auf 2,18 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern legte um 16,8 Prozent auf 145,1 Mio. Euro zu, unterm Strich stand ein Konzernergebnis von 106,9 Mio. Euro (plus 5,9 Prozent), wie die UNIQA am Freitag mitteilte. Das Prämienwachstum sei in beiden Kernmärkten, Österreich und CEE, stark ausgefallen. In Österreich betrug das Plus 5,5 Prozent, im Bereich CEE 17 Prozent. Das Wachstum habe sich durch alle CEE-Länder, in denen die UNIQA vertreten ist, gezogen, sagte Konzernchef Andreas Brandstetter im Gespräch mit der APA. In der Region gebe es generell noch großes Aufholpotenzial im Versicherungsgeschäft. Während die Bevölkerung in Westeuropa rund 2.000 Euro im Jahr für Versicherungen ausgibt, seien es in Osteuropa im Schnitt nur rund 500 Euro, so der Konzernchef. Positiv auf das Geschäft wirkten auch eine gute Performance bei den Kapitalanlagen sowie die bisher unterdurchschnittlichen Belastungen durch Großschäden und Unwetterschäden. Allerdings liege "auf der Schadenseite die heiße Phase erst vor uns", sagte Brandstetter. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die großen Schäden meist erst später im Jahr, vor allem von Juni bis August, entstehen. Die Vorsicht gebiete daher, auf die Entwicklung im zweiten und dritten Quartal zu warten. Das "fast naturkatastrophenfreie erste Quartal" sei aber erfreulich. Im Bereich Schaden und Unfall stiegen die verrechneten Prämien um 13,7 Prozent auf 1,38 Mrd. Euro, in der Sparte Krankenversicherung ging es um 11,8 Prozent auf 387,1 Mio. Euro nach oben. Auch im Bereich Lebensversicherung gab es bei den verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung ein Plus um 2,1 Prozent auf 421,4 Mio. Euro. Die Brutto-Combined-Ratio, die das Verhältnis von Schäden und Kosten gemessen an den Prämieneinnahmen darstellt, verbesserte sich von 88,7 Prozent auf 86,7 Prozent. Grund seien geringere Aufwände durch Schäden gewesen. Der nach den neuen IFRS-Regeln (IFRS 17) berechnete Versicherungsumsatz - stieg im ersten Jahresviertel um 13,7 Prozent auf 1,59 Mrd. Euro. Zu dem Plus hätten alle Sparten beigetragen, der Umsatz in der Sparte Schaden und Unfall stieg um 14,5 Prozent, im Bereich Krankenversicherung erhöhte er sich um 16,0 Prozent und im Bereich Lebensversicherung um 5,1 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei 140,4 Mio. Euro, nach 129,5 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr 2024 strebt die UNIQA eine weitere Verbesserung ihres versicherungstechnischen Kerngeschäfts in den Kernmärkten an. Dennoch rechnet der Versicherer mit hohen Aufwendungen in der Sach- und Krankenversicherung sowie inflationsbedingt bei den allgemeinen Kosten. Kostendisziplin sei daher "von entscheidender Bedeutung", heißt es in der Aussendung. Weiters könnten höhere Schadensleistungen, geopolitische Verwerfungen, Unsicherheit am Kapitalmarkt, ein volatiles Zinsumfeld und die Inflationsentwicklung das Jahresergebnis noch negativ beeinflussen. Der Ausstieg aus Russland, wo die UNIQA gemeinsam mit der Raiffeisen Bank International (RBI) mit der Raiffeisen Life Versicherung engagiert war, läuft indessen weiter. Weiterhin hänge der Abschluss vor allem von den russischen Regulierungsbehörden ab. Brandstetter ist zuversichtlich, dass die nötigen Genehmigungen bis zum dritten Quartal kommen werden. Käufer der Raiffeisen Life ist der russische Versicherer Renaissance Life
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