BYD-Aktie BYD: Teslas Konkurrent aus China Von Kristina Wasser 30.11.2020, 17:33 Uhr Wer in die Zukunft der Mobilität investieren will, sollte die BYD-Aktie im Blick haben. Warren Buffett hat bereits 2008 in die BYD-Aktie investiert – und mit dem Papier des Tesla-Konkurrenten aus China ein gutes Geschäft gemacht.
BYD vor Verkaufsstart: Der bislang nur in China verfügbare Han EV soll 2021 auch nach Europa kommen. Ein erfolgreicher Start könnte der BYD-Aktie Auftrieb geben.
Wer BYD-Aktien besitzt, muss derzeit gute Nerven haben, denn die Aktie des chinesischen Hightech-Unternehmens und Elektroautoherstellers BYD ist auf Achterbahnfahrt. Seit Jahresbeginn hat die Aktie des Tesla-Konkurrenten 340 Prozent zugelegt, wobei der Anstieg erst Mitte des Jahres begann. Zum Vergleich: Die Tesla-Aktie machte seit Jahresbeginn ein Plus von knapp 390 Prozent. Doch zuletzt verlor die BYD-Aktie ihre klare Richtung und es ging kräftig ab- und wieder aufwärts. Offenbar haben einige Anleger nach dem rasanten Anstieg Gewinne mitgenommen. Für manchen Investor mag das ein guter Zeitpunkt sein, um in die BYD-Aktie einzusteigen. Doch was macht BYD überhaupt? Was macht BYD? BYD steht für "build your dreams" und das legt schon nahe: Die Chinesen sind mehr als nur ein Hersteller von Elektroautos. Das High-Tech-Unternehmen mit Sitz in Shenzhen wurde im Februar 1995 gegründet und startete eigentlich als Produzent von wiederaufladbaren Batterien. Mit seinen Lösungen für erneuerbare Energien ist das Unternehmen erfolgreich international gewachsen und beschäftigt heute rund 230.000 Mitarbeiter, die in Niederlassungen in mehr als 50 Ländern und Regionen arbeiten. » China-Aktien: Satte Rendite aus dem Reich der Mitte
BYD arbeitet am Aufbau eines Zero Emissions Energy Ecosystems – mit kosteneffizienter Solarenergie-Erzeugung, zuverlässiger Energiespeicherung und hochmoderner Elektromobilität. Seine Mission beschreibt BYD so: „Tagsüber fangen Solarparks die Kraft des Sonnenlichts ein; nachts liefern Energiespeichersysteme Strom an die Familien. Elektrofahrzeuge auf den Straßen und Skyrail-Systeme entlang der Grüngürtel verbinden die Stadt mit Null-Emissionen und Null-Verschmutzung. Wir bieten mehr Möglichkeiten für ein besseres Leben. Wir sehen eine neue Energiezukunft kommen. Das ist die Mission von BYD und der grüne Traum der ganzen Menschheit.“ BYD ist Marktführer für Elektroautos in China. Zudem ist BYD Auto neben Tesla der erfolgreichste Hersteller von Elektroautos weltweit. Zwar wird viel über die E-Auto-Konkurrenten wie Nio, Byton oder Aiways berichtet. Aber was Absatz, Vertrieb und Finanzkraft angeht, können die Start-ups mit BYD Auto nicht mithalten. Neben dem PKW-Geschäft ist BYD international auch extrem erfolgreich mit seinen Elektrobussen. Das Unternehmen hat sich zwischenzeitlich zu einem der wichtigsten Hersteller für elektrisch angetriebene Busse entwickelt und stellt die größte E-Busflotte in Europa.
BYD gehört außerdem zu den größten Herstellern von aufladbaren Batterien sowie von Gehäusen für Handys. Laut Branchen-Quellen gehört BYD auch zu den Lieferanten für die neue iPad-Serie von Apple. Zuletzt steig BYD auch in die Produktion von Gesichtsmasken zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Covid-19-Virus ein. Zum Angebot: Aktien für 1 Euro per Smartphone-App handeln bei TRADE REPUBLIC* BYD bringt den Han EV mit Blade-Batterie nach Europa Nach den Elektrobussen plant BYD nun auch mit seinen E-Autos den Schritt auf den europäischen Markt. Start wird in Norwegen sein. Als erstes kommt der Mittelklasse-SUV Tang EV, dann steht die Einführung der Premium-Limousine Han EV auf dem Programm. Der Han EV konkurriert dabei direkt mit dem Tesla Model 3. Der Tang EV soll ab November auch in der Europa-Version hergestellt werden, die ersten Auslieferungen sind für Januar 2021 anvisiert. Sollte das wie geplant klappen, könnte dies der BYD-Aktie neuen Schub geben. » Wasserstoff-Aktien: Kaufen Sie sich in die Zukunft der Mobilität ein
BYD ist zudem einer der größten Batterieproduzenten der Welt. Der Han EV ist das erste in Serie produzierte Modell, das mit der neuen Blade-Batterie von BYD ausgestattet ist. BYD spricht von einer bahnbrechenden Technologie, die den Sicherheitsstandard für die gesamte Branche definiere. Maximilian Fichtner, Professor für Festkörperchemie und stellvertretender Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm, sagte dazu auf ingenieur.de: „Die neue Batterie von BYD ist offenbar nur etwas mehr als halb so groß wie die bisherige, schafft 600 Kilometer und passt in ein Auto, das in China umgerechnet nur 33.000 US-Dollar kostet und es von null auf 100 Kilometer in der Stunde in 3,9 Sekunden schafft. Wir müssen befürchten, dass die deutschen Hersteller hier erstmal raus sind aus dem Rennen.“ Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien seien laut Fichtner zudem viel weniger empfindlich gegen Beschädigungen. „Wenn Sie da einen Nagel reinhauen, geht die Temperatur an der Stelle gerade mal auf 50 Grad hoch. Eine Li-NMC Batterie geht in so einem Fall thermisch durch und brennt ab.“ Auch das sind gute Nachrichten für die BYD-Aktie – sofern die neue Batterie die hohen Erwartungen erfüllt. Zum Angebot: Aktien günstig handeln (0 bis 4 Euro) mit SMARTBROKER* Wirtschaftliche Entwicklung von BYD Die Gewinne von BYD stiegen im dritten Quartal kräftig an, wobei der Autohersteller von der sich erholenden Nachfrage nach Elektroautos in China und den steigenden Verkäufen in seinem neuen Geschäft mit Gesichtsmasken profitierte. Nach etwa 120 Millionen Yuan im Vorjahrlegte der Reingewinn in den drei Monaten bis September auf 1,75 Milliarden Yuan (224 Millionen Euro) zu. Der Umsatz stieg um 41 Prozent auf 44,5 Milliarden Yuan (5,7 Milliarden Euro). » Lithium-Aktien: So profitieren Anleger vom Zukunftsmarkt
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, kehren die Autokäufer in China in die Ausstellungsräume zurück, da die Coronavirus-Pandemie in China nachlässt. Insbesondere die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen steige wieder an, da die Käufer sich für umweltfreundlichere Autos entschieden. Neue BYD-Modelle wie der Han und der Tang DM helfen dem Unternehmen im Wettbewerb um die Marktführerschaft bei Elektrofahrzeugen in China, wobei Konkurrenten wie Tesla und Nio ebenfalls steigende Verkaufszahlen verzeichnen. BYD ernte zudem die Früchte der raschen Expansion in die Produktion von Gesichtsmasken nach dem Ausbruch des Coronavirus.
Die BYD-Aktie Die BYD-Aktie ist seit 2002 an der Börse von Hongkong (H-Aktien) und seit 2011 an der Börse Shenzhen (A-Aktien) notiert. Aktuell wird die BYD-Aktie an der Frankfurter Börse bei 18,70 Euro (17. November) gehandelt. Das Tief lag im März bei 4,14 Euro, das Hoch im November bei 21,68 Euro. Der prominenteste BYD-Aktionär ist wohl Warren Buffett. Seine Investmentfirma Berkshire Hathaway nutzte ein Kurstief, um am 27. September 2008 225.000.000 BYD-Aktien günstig zu kaufen. Damit hält Berkshire Hathaway 24,6 Prozent der BYD-Aktien. Der Preis damals: 8,00 Hongkong-Dollar pro H-Aktie. Der Preis heute: 170,30 Hongkong-Dollar
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