Vorstandswechsel: Ich hatte vom bisherigen Vertriebsvorstand nicht den schlechtesten Eindruck. Auf den Direktvertrieb zu setzen erschien mir eine notwendige Strategie in Anbetracht dessen das ein großer Wettbewerber einen Vertriebspartner nach dem anderen aufgekauft hat. Mit der Selbstvorstellung des neuen Vertriebschefs wurden mir neue/bessere Ansätze leider auch nicht klar. Kostenbelastung: Gesichert ist eine Belastung von 500 K Ergebniswirksam in Q2. Ungesichert sind die weichen Faktoren. Es könnte zu Stockungen im Vertrieb gekommen sein durch den sicher auch in den unteren Rängen überraschenden Wechsel. Zudem erlebt man es bei Vorstandswechseln immer wieder dass Anfangs Kostenbelastungen entstehen aus nicht fortgeführten Projekten und der Einführung neuer Projekte. Weiterhin fiel die Prognosebestätigung deutlich zaghafter in der Wortwahl aus als ich es erwartet hatte. Es wurde sehr betont, dass Q1 ein starkes Ergebnis mit großen saisonalen Einflüssen war und das in den bisherigen Prognosen die Kosten aus dem Vorstandswechsel nicht enthalten waren und sich Aufgrund dieser Kosten es auch dazu kommen könnte, das nächstes Jahr noch keine Dividende gezahlt wird (auch wenn man an dem Ziel festhält). Aufsichtsrat: Gerckens, Feldmeier und Grethe (Vorstand) Verband der gemeinsame Hintergrund von Triumph-Adler. Woher der Vorschlag für den neuen Vertriebsvorstand kam dürfte damit relativ wahrscheinlich sein. Das nun Gerckens nicht gewählt wurde und stattdessen Oppermann ist für mich zumindest verwunderlich und ich sehe hier Reibungspotential mit dem neu bestelltem Vorstand. Ohne Herrn Oppermann unrecht tun zu wollen - seine Qualitäten wurden mir nach der Selbstvorstellung zumindest nicht klar. Was blieb bei mir von der Selbstvorstellung hängen: 1. Er hat einen Wohnsitz in der Schweiz und bringt damit Internationalität in den Vorstand. (Unsere deutschsprachigen Nachbarn empfinde ich noch nicht als die große weite Welt; die Ergänzung zu einem Österreicher erschließt sich mir auch nicht) 2. Er war in den 70ern bei Unilever für den konzerninternen Liquiditätsausgleich der deutschen Töchter zuständig. Das befähigt ihn zum guten Berater des Cash Managements der Francotyp. (Da ich im gleichen Jahrgang wie Röhrig bin ist diese Zeitperiode für mich schon sehr lange her. Historisch und auf dem Golfplatz für ein Gespräch sicherlich nett aber wie groß die praktischen Auswirkungen dieser Kompetenzen auf heutiges Banking haben würde ich eher anzweifeln.) 3. Er war für die Drägerwerke in der Schweiz bei einer Holding tätig und hat die aus übergeordneten Gründen auch wieder abgewickelt. (auch hier war mir der direkte Bezug zum Einsatz der Kompetenzen bei Francotyp nicht offensichtlich) 4. Er ist aktuell bei einer kleinen Berliner Medizintechnikfirma im Beirat und der Gesundheitsmarkt wäre für FP auch interessant (auch hier fand ich den Bezug sehr indirekt). 5. Er ist pensioniert und hat viel freie Zeit um sich um FP zu kümmern. Die Tatsache, dass auch heute auf der Homepage von FP keine griffige Selbstdarstellung von Oppermann zu finden ist unterstreicht meinen Eindruck auch eher.
Zur Klarstellung: Ich finde die Firma nach wie vor interessant. Ich gehe auch davon aus, dass ich vieles akustisch/inhaltlich falsch verstanden habe und bei größerer Sachkenntnis vielleicht sogar unterstützen würde. Doch diesen Lernprozeß vollziehe ich lieber von der Seitenlinie.
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