einer Steuererhöhung für Leistungsträger ist, daß man damit mehr einnimmt und eine Entlastung "unten" gegenfinanzieren kann.
Das würde nur zutreffen, wenn die "oben" das mit sich machen lassen. Sicher gibt es einen Teil, der das in Kauf nimmt (oder nehmen muß), weil er seine wirtschaftlichen Aktivitäten nicht verlagern kann und trotz der Mehrbelastung noch eine anständige Rendite erwirtschaftet. Bei denen kann man die paar Prozentpunkte mehr einheimsen.
Aber dann gibt es Leistungsträger, die sehr wohl ihre Wirtschaftsaktivität ins Ausland verlagern können. Und es gibt solche, die ihre Aktivität nicht ins Ausland verlagern können, aber aufgrund der gesunkenen Nachsteuer-Rendite ihre wirtschaftliche Aktivität einstellen; denn selbst, wenn ein Unternehmer 100k verdient, kann es für ihn aus Chance/Risiko-Perspektive unrentabel sein, wenn er für den Ertrag von 100k deutlich mehr riskiert. Das spielt zum einen im Startup und Venture-Capital Markt eine grosse Rolle, und da geht es um Innovation und Zukunftstechnologien, denn dort werden sehr hohe Risiken eingegangen. Aber auch ein erfolgreicher Einzelunternehmer über 50, der seine Schäfchen im trockenen hat, wird wohl kaum für "nur noch" x% Nachsteuerrendite seine Ersparnisse, mit denen er fürs Unternehmen haftet, aufs Spiel setzen.
In all diesen Fällen sinken die Steuereinnahmen "oben" auf null. Dazu kommt, daß durch die Verlagerung/Beendigung ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten "unten" Arbeitsplätze wegfallen. Also sinken auch dort Steuereinnahmen auf 0 bzw. sogar unter null, denn diese Arbeitslose müssen nun vom Staat unterstützt werden.
Jetzt mag man meinen, daß ist alles nur theoretisches Gewäsch. Aber man möge mir das Land zeigen, in dem das nicht so, wie oben von mir beschrieben gelaufen ist. Welches Land hat durch eine umverteilende Steuerreform den Staatshaushalt saniert, ohne dabei die Wirtschaft abzuwürgen?
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