Türkischer Ministerpräsident auf Münchner SicherheitskonferenzErdogan pocht auf EU-Beitritt Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan besteht weiter auf einem Beitritt seines Landes zur EU. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz forderte er mit Nachdruck eine Vollmitgliedschaft ohne Wenn und Aber und wies die von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) favorisierte Idee einer privilegierten Partnerschaft als völlig inakzeptabel zurück. „Man kann nicht mitten im Spiel die Regeln ändern“, rief Erdogan. Der türkische Ministerpräsident Erdogan bei der Münchner SicherheitskonferenzFoto: AP Vor 350 hochrangigen Gästen sagte Erdogan weiter, der Beitritt seines Landes zur EU wäre ein positives Signal für die gesamte muslimische Welt. Die Türkei könne eine Allianz zwischen den Kulturen garantieren. Mit dem Beitritt ist allerdings nicht vor 2015 zurechnen. Scharf reagierte Erdogan auf Fragen zur Integrationsfähigkeit der Muslime in der EU. Man könne nicht von Freiheit des Gewissens und der Glaubensfreiheit reden und dann solche Frage stellen. „Wenn die EU ein Christen-Club ist, darf man nicht von einer Allianz der Kulturen sprechen.“ Gegen eine Vollmitgliedschaft der Türkei gibt es in der EU Widerstand – unter anderem auch von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Erdogan verwies dagegen auf die Schlüsselrolle seines Landes für die Weltpolitik. Die Türkei sei ein zentraler strategischer Vermittler zwischen West und Ost.
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