Originalmeldung von Merrill Lynch
US-Gewinne über den Erwartungen
Obwohl die Berichtssaison in den USA noch nicht ganz vorüber ist, deutet einiges darauf hin, dass sowohl die Qualität als auch die Quantität der Gewinne besser ausfallen wird als erwartet. Bemerkenswert sind vor allem die geringeren Abschreibungen, die die beträchtliche Lücke zwischen den operativen Gewinnen und den Gewinnen nach GAAP schließen. Zudem wurden die Gewinnprognosen für das erste Quartal deutlicher angehoben, als dies normalerweise innerhalb der Berichtssaison üblich ist. Inzwischen wird mit einem Wachstum von 11% gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Während die Prognosen für das zweite Quartal mit 6% ggü. dem Vorjahr erreichbar erscheinen, dürften die Vorhersagen für das dritte und vierte Quartal mit einem Plus von 12% bzw. 21% doch etwas überzogen sein. Da US-Aktien absolut gesehen nicht unbedingt billig sind, muss die Konjunktur deutlich an Fahrt zunehmen, damit diese Ziele erreicht werden können.
Wichtige Leitindikatoren wie z. B. fallende Ölpreise, steile oder steilere Zinskurven und engere Credit-Spreads weisen zweifellos auf eine bessere zweite Jahreshälfte 2003 hin. Allerdings ist die Ausgangslage eher schlecht: Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die beständig bei über 450.000 liegen, deuten, wenn überhaupt, nur auf spärliches Wachstum hin. Angesichts der guten Stimmung unter den Anlegern in letzter Zeit (Privatanleger schätzen die Lage so optimistisch ein wie schon seit Dezember 2001 nicht mehr) ist es unwahrscheinlich, dass die Aktienmärkte kurzfristig aus der eng definierten oberen Bandbreite ausbrechen werden.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers
Eine kleine persönliche Anmerkung
Erst warnen und Prognosen revidieren, dann übertreffen....
Die meisten Unternehmen halten ihre ohnehin schon stark reduzierten Prognosen geradeso und das nur mittels Kostensenkungsmassnahmen. Diese bedeuten hauptsächlich weitere Investitionszurückhaltung und Stellenabbau...Damit wird aber jeglicher Aufschwung im Keim erstickt! Dies äußert sich unter anderem darin, dass rund 50% der Unternehmen keinen Ausblick geben und wenn dann nur sehr "schwammig"...mit vielen Wenn und Aber!
Fazit: The Rally goes on!
|