Ich möchte hiermit nochmals eine Bewertung der Aktie auf Basis der erwarteten Zahlen für das Jahr 2018 vornehmen.
Mir ist jetzt durchaus klar, dass es bis zur Veröffentlichung der Zahlen noch fast 12 Monate dauert, aber die Börse läuft eben voraus und in ein paar Monaten gibt es immerhin bereits die Halbjahreszahlen, wo schon einiges an Zahlenmaterial bekannt wird.
GuV
Aktueller Marktwert: 6,6 Mio Umsatz: 65 Mio EBITDA: 7,7 Mio EBIT: 4,3 Mio EBT: 2,3 Mio Jahresergebnis: 2 Mio
Anmerkung: Bei der Schätzung wird von einem "positiven" Geschäftsverlauf, wie im "Ausblick" angekündigt, ausgegangen. Sondereffekte, wie Währungsauf- oder Abwertungen, bleiben unberücksichtigt.
Unberücksichtigt bleibt auch der zu erwartende Effekt aus dem Teilverkauf des betrieblich verwendeten Grundstückes in Lienz. Hier sollten etwa 1 Mio Sondereffekt anfallen.
Entwicklung der Verschuldung:
Mit Ende des Geschäftsjahres 2017 lag die Nettoverschuldung bei 55,9 Mio.
Es wird davon ausgegangen, dass die Verbindlichkeiten aus dem erwirtschafteten Cashflow um weitere 3 Mio abgebaut werden.
Durch den Grundstücksverkauf steht eine weitere Mio an Cash zur Verfügung, welcher ebenfalls zur Tilgung verwendet werden sollte.
Die Nettoverschuldung sollte daher bei 52 Mio liegen.
Das Jahresergebnis von 3 Mio (einschließlich Sondereffekt) wird das Eigenkapital auf 8 Mio erhöhen.
Kennzahlen:
KUV: 0,1 KGV: 3,3 KBV: 0,83 EV: 58,6 Mio EV/EBITDA: 7,6 FreeCashFlow: 3,5 Mio
Nicht betriebsnotwendges Vermögen:
In der Bilanz befinden sich Vermögenswerte idH von 7,7 Mio Euro. Insbesondere der Anteil an der BKS ist recht einfach veräußerbar. Die Grundstücke in Ungarn und Rumänien stehen bereits zum Verkauf.
Diese Vermögenswerte bleiben bei der Berechnung des EV unberücksichtigt. Auf Basis einer umfassenden Unternehmensbewertung müssen sie jedoch Berücksichtigung finden.
Veränderung des EV bzw. EV/EBITDA unter Berücksichtigung dieser Vermögenswerte:
EV: 50,9 (58,6-7,7) EV/EBITDA: 6,6
Was bedeuten diese Kennzahlen im Vergleich:
Allgemein gilt das KGV als die wichtigste Kennzahl für die Bewertung. Bei Unternehmen, die kein Wachstum aufweisen, wird ein KGV von 10 als fair empfunden. Nachdem die SW jedoch nach wie vor eine zu hohe Verschuldung aufweist, wird man hier eher den Enterprise Value bzw. den EV/EBITDA Faktor hernehmen müssen. Beim EV wird sowohl die Nettoverschuldung als auch der Marktwert berücksichtigt. Ein EV/EBITDA Faktor von 9 dürfte im Fall der SW angemessen sein.
Das bedeutet nun, dass erst bei Erreichen eines Kurses von 28 und damit bei einem Marktwert von 18,4 Mio ein EV/EBITDA Faktor von 9 erreicht wird. (50,9 + 18,4 / 7,7)
Bedeutung des Buchwertes im Fall der SWUT:
Wie geschrieben, dürfte der Buchwert mit GJ-Ende bei 8 Mio liegen.
Unberücksichtigt bleiben hier jedoch die stillen Reserven. Diese liegen in Form von Grundstücken vor die lediglich zu Anschaffungskosten in der Bilanz stehen. Laut Bilanz sollen sämtliche betrieblichen Grundstücke einen Wert von 5,6 Mio aufweisen.
Meinen eigenen Recherchen zufolge liegen die Grundwerte bei weit über 20 Mio. Beispielsweise befindet sich ein 2,4 ha großes Grundstück mitten in Klagenfurt; sowie mehrere Gründstücke die jeweils mehr als 20 ha groß sind in Ungarn und Rumänien.
Eine Aufwertung dieser Grundstücke ist zwar grundsätzlich möglich, jedoch seitens des Vorstandes nicht gewollt.
Würde man den Schritt der Aufwertung gehen, würde das Eigenkapital um zumindest 15 Mio aufzuwerten sein. Diese Aufwertung würde aber wohl auch zu einer Steuerpflicht führen.
Aber auch nach Steuer würde das Eigenkapital wohl zumindest bei 25 Mio Euro liegen, bzw. liegt es dort auch, aber eben nur nicht aufgedeckt.
Fazit:
Wie man es auch dreht und wendet, ob man das KGV, den EV, das KCFV oder das KBV verwendet. Es zeigt sich immer eine extreme Unterbewertung der Aktie. Auch wenn man einen Abschlag wegen dem Marktsegment von 30% einbezieht, müsste der Kurs noch immer mindestens bei 20 Euro stehen.
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