schmierte der DAX am Nachmittag ab und fiel um 2% oder 118 auf 5.771 Punkte. Dies überraschte, denn eine Aktion italienischer Anleihen mit kurzer Laufzeit war am Vormittag erfolgreich über die Bühne gegangen. Offenbar reichte das jedoch nicht, um die Verunsicherung auszuräumen. "Es bestehen Sorgen, dass die viel wichtigere Auktion italienischer Langläufer morgen nicht so glatt verlaufen wird", meinte ein Händler.
Dann werden bis zu 8,5 Mrd EUR mit Laufzeiten von drei, sieben und zehn Jahren angeboten. Sollten wieder Rekordrenditen verlangt werden, dürfte das den Druck vergrößern. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Benchmarkanleihe stieg nach einer gewissen Entspannung im Tagesverlauf wieder auf den kritischen Bereich von 7%. "Die Umsätze sind dünn, was starke Bewegungen begünstigt", begründete ein Marktteilnehmer das Ausmaß der DAX-Verluste. Gehandelt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 67,6 (Vortag: 35,2) Mio Aktien im Wert von rund 1,57 (Vortag: 0,81) Mrd EUR - deutlich mehr als am Vortag, aber immer noch unterdurchschnittlich.
Ganz unerwartet kamen die Verluste allerdings nicht. Schon in den vergangenen Handelstagen war der DAX nicht mehr recht vorangekommen. "Eine klare charttechnische Bestätigung des positiven saisonalen Umfelds findet derzeit nur durch die US-Aktienindizes statt", meinte der technische Analyst Armin Kremser von der DZ-Bank. Angesichts der relativen Schwäche des DAX sei es unrealistisch, dass der Index seinen charttechnischen Spielraum bis zum letzten Zwischenhoch bei 6.170 Punkten noch ausschöpfen werde. Der Jahresauftakt 2012 stehe damit unter keinem guten Stern.
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