aus 2005 wieder ist: Das Ölzeitalter am Ende - Prognose der Öl-Vorkommen 17.05.2005 - http://www.europolitan.de/cms/?s=ep_artikel&artikelid=721& Schwarzes Gold vor dem Aus?Das absolute Volumen der Ölfördermengen könnte seinen Höhepunkt bereits im nächsten Jahr überschreiten. Dadurch stünde eine neue, folgenreiche Phase des Ölzeitalters bevor. EUROPOLITAN prüft die Zahlen der offiziellen Öl-Schätzer. Vor kurzem suchte eine Gruppe Schweizer Finanzbänker den inzwischen pensionierten Petroleumgeologen Colin Campbell auf. Sie wollten von dem Spezialisten wissen, wann das Ölzeitalter zu Neige gehen wird. Seine Antwort: „Macht euch keine Sorgen, dass das Öl ausgeht. Das wird es noch für viele Jahre nicht. Das Problem ist das langsame Absinken der Fördermengen, nachdem der Förderungshöhepunkt überschritten ist.“ Der Mann weiß, wovon er spricht, denn er kennt sich in der Welt des Öls gut aus. Er half das in London ansässige „Oil Depletion Analysis Centre“ zu gründen, war unter anderem Chefgeologe bei Amoco und Vizepräsident bei Fina (man siehe dazu auch das aktuelle EUROPOLITAN Unternehmensporträt: EuroPlayers – Totalfina).
Absehbares Ende Colin Campbell hat ausgerechnet, dass ungefähr 944.000 Milliarden Barrels bisher weltweit gefördert worden sind. Circa 764.000 Milliarden bilden das noch vorhandene Fördervolumen in den bekannten Ölfeldern. Dazu kommen 142.000 Milliarden Barrels, die als „Noch-Nicht-Gefunden“ klassifiziert wurden. „Ist das so, dann erreichen wir den Höhepunkt der Fördermengen im nächsten Jahr“, so der Geologe. Wenn die Sache so akut ist, warum werden das beginnende Ende des Ölzeitalters und seine Folgen für Politik und Wirtschaft so vernachlässigt? Nun gibt es erst einmal neben der Campbell-Analyse optimistischere Zahlen. Die „International Energy Agency“ (IEA) behauptet, dass die Ölfördermengen ihren Höhepunkt erst zwischen 2013 und 2037 erreichen werden. Und ein Sprecher von BP sagte letztens, dass „es noch genug nachgewiesene Ölreserven gibt, um die Welt bei den aktuellen Verbrauchzahlen für die nächsten vierzig Jahre zu versorgen.“ Auch wenn dem so ist. Vierzig Jahre sind schneller um als mancher wahrhaben will. Und der Tag wird kommen, an dem sich die Endlichkeit der Ölreserven auf unser Leben auswirkt. Gefälschte Zahlen Außerdem darf man beim Thema Ölreserven nicht vergessen, dass sie wirtschaftspolitisch gesehen ein heikles Thema darstellen. Viele Ölunternehmen halten ihre wahren Ölfunde und Fördermengen unter Verschluss: „Ich glaube, dass ich niemals die Wahrheit gesagt habe über die wirklichen Fördergrößen. Wir haben schließlich mit anderen Unternehmen um finanzielle Mittel konkurriert, wir mussten ja übertreiben“, so Campbell. Nicht nur Unternehmen - auch Regierungen drehen an den Zahlen gerne zu ihren Gunsten. Analysten vom „Oil Depletion Analysis Centre“ werfen der US-Regierung die Nutzung fraglicher Wahrscheinlichkeitsberechnungen vor, als es in den Achtzigerjahren darum ging, die globalen Ölreserven zu kalkulieren. So wurden ihrer Meinung nach die Schätzungen zu den Reserven der OPEC-Länder systematisch übertrieben. Als Indiz hierfür deuten Analysten die Tatsache, dass die offiziellen Ölreserven innerhalb von drei Jahren um gute 43 Prozent anstiegen. Und dies ohne nennenswerte Ölfunde in diesem Zeitraum. Unbestreitbare Fakten Was die Zahlen der vorhandenen Ölfördermengen betrifft, so wird viel geschönt und geschummelt. Investoren, Bänker und ölfördernde Staaten schneiden sich damit ins eigene Fleisch. Denn das langsame Absinken der Ölfördermengen wird alles, was von ihnen abhängt, in seinen Sog mit einbeziehen: so auch Teile der internationalen Finanzmärkte. Den Realitäten muss deshalb ins Gesicht gesehen werden. Diskussionen stehen aus, wie angemessen auf die ins Haus stehenden Veränderungen reagiert werden kann. Die Ölreserven der Welt werden dreimal so schnell aufgebraucht, wie neue Quellen aufgetan werden. Gleichzeitig steigt die weltweite Nachfrage. Der IEA zufolge stieg die Nachfrage nach Öl 2004 mehr als in irgendeinem anderen Jahr seit 1976. Chinas Ölverbrauch ist um 17% gestiegen. Es wird erwartet, dass er sich in den nächsten 15 Jahren verdoppeln wird – das sind mehr als zehn Millionen Barrels am Tag. Auch Indiens Ölverbrauch wird, so die Vorhersage, in den nächsten fünf Jahren um 30% zunehmen. (......) manuell gekürzt - weiter unter obigem link ----------- An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil. André Kostolany
MfG Palaimon
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