Aktienkurs des Reisekonzerns Thomas Cook stürzt ab Dienstag, 22. November 2011, 17:26 Uhr Europas zweitgrösster Reiseveranstalter Thomas Cook steckt in einer Krise. Die Ergebnisse sind noch schlechter als erwartet. Das Unternehmen verhandelt mit den Banken über seine Kreditlinien. Der Aktienkurs brach um mehr als die Hälfte ein. Bild Thomas Cook Flugzeug am Flughafen Flugzeuge des Reisekonzerns Thomas Cook am Flughafen Manchester. reuters Artikel bewerten
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Der britische Reisekonzern Thomas Cook ist in eine Krise gerutscht. Nachdem bekanntgegeben wurde, dass das Unternehmen Gespräche mit Banken über höhere Kredite aufgenommen hat, brachen die Aktien um mehr als die Hälfte ein. Zeitweise sackten die Titel in London um 60 Prozent ab und erlitten so im Tagesvergleich ihren grössten Kursverlust aller Zeiten. Die für Donnerstag angesetzte Veröffentlichung der vorläufigen Jahresergebnisse wurde verschoben.
Verhandlungen mit Banken als Vorsichtsmassnahme
Zuvor hatte der Konzern erklärt, dass die Geschäfte in einigen Bereichen zurückgegangen seien und man Probleme mit Bargeldreserven habe. Um sich für die traditionell schwierige Winterzeit zu rüsten, verhandle das Unternehmen daher mit seinen wichtigsten Gläubigerbanken.
Thomas Cook versuchte die Investoren zu beschwichtigen. Das Unternehmen habe keine Schwierigkeiten, seine Kredite zurückzuzahlen, hiess es in einer Mitteilung. Laut dem Übergangs-Chef der Thomas Cook Group, Sam Weihagen, liefen einige Sparten exzellent. Die Firma habe «eine grossartige Zukunft» und es gäbe keine Verkaufspläne.
Schwache Reisenachfrage ist Schuld an Krise
Grund für die schlechten Geschäfte sei vor allem die Eurokrise und das derzeitige Klima in Europa. «Das Wetter regt nicht gerade die Nachfrage nach Urlaub an», erklärte Konzernchef Sam Weihagen. Auch die Unruhen in den wichtigen Reiseländern Tunesien und Ägypten haben dem Unternehmen das Reisegeschäft vermasselt. Wegen der Überschwemmung in Thailand ging die Nachfrage für Reisen nach Bangkok zurück.
Anfang August erst war Vorstandchef Manny Fontenla-Novoa zurückgetreten. Dies nachdem Thomas Cook gleich drei Gewinnwarnungen hatte ausgeben müssen. Man sei auf der Suche nach einem Vorstand, solange werde aber Sam Weihagen weiter übergangsweise die Geschäfte führen.
(sda/dpa/nigs)
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